Mit offenem Visier nach Paderborn, um drei Punkte zu holen

Hoffenheims Kapitän Andreas Beck äußert sich bei Interviews in der Wortwahl sehr überlegt, bedacht, rhetorisch geschickt und dabei meist zurückhaltend. Wörter wie „demütig“ und „dankbar“ gehören dabei oft zum Vokabular. Zum Thema Europa-League möchte sich der blonde Außenverteidiger, wie viele seiner Kollegen, nicht gerne äußern. Das Gedankengut ist dabei nur „von Spiel zu Spiel“ ausgerichtet.
Dass sich Beck nun, nach dem HSV-Sieg, auffallend kämpferisch zeigt, überrascht da schon etwas.

Gegenüber bwa-sport.de  blickt er zuversichtlich auf das bevorstehenden Auswärtsspiel beim SC Paderborn: „Wir haben aus den letzten fünf Spielen drei Siege und ein Unentschieden geholt. Das ist nicht so schlecht, wie es teilweise gemacht wird. Klar hängen uns die ersten drei Spiele mit drei Niederlagen noch ein Stück weit nach, auch punktemäßig. Jetzt im Saisonendspurt fahren wir das Visier auf, wollen in Paderborn voll auf einen Auswärtssieg gehen.“
Eine deutliche, auch in dieser Art, ungewohnt klare Ansprache – warum auch nicht?

Die TSG sollte sich allgemein offener, mutiger in ihren Aussagen, ohne dabei Überheblich zu wirken, in der Saisonendphase zeigen. Die Chance, sich erstmals international zu qualifizieren, ist größer denn je. Wer weiß, ob dies auch in der nächsten Saison in dieser Form wieder der Fall sein wird?
Andreas Beck mit Blick auf den nächsten Spieltag: „Es ist schon sehr schade, wenn man zuhause immer vorlegt und sich dann auswärts durch Niederlagen, wie zuletzt in Schalke, um den verdienten Lohn bringt. Paderborn wird ein sehr schwer zu bespielender Gegner. Hierüber konnten wir uns schon beim 1:0 Sieg im Hinspiel ein Bild machen. Auch da brauchten wir sehr viel Geduld. Wir wollen dort unbedingt Punkte mitnehmen, um uns weiter oben festzusetzen. Nach dem 0:4 in Frankfurt am vergangenen Samstag erwarten alle in Westfalen eine Reaktion, darauf müssen wir sehr gefasst sein.“

Die äußeren Umstände vergleicht der ehemalige Nationalspieler mit Aalen: „ Es wird ähnlich wie im Pokal-Achtelfinale in Aalen werden, kleines Stadion, nicht so guter Platz. Was uns genau erwartet, wissen wir noch nicht. Kaum einer von uns war jemals dort. Um was zu holen, wird sehr viel Arbeit von Nöten sein.“

Das zunehmende Zuschauerinteresse an den Heimspielen sieht der Kapitän sehr positiv: „Für jeden Spieler ist es eine zusätzliche  Motivation, wenn man vor großer Kulisse spielt. Dass unsere letzten Heimspiele bereits alle ausverkauft sind, finde ich super. Auch, dass uns viele Fans am Samstag mit einem Sonderzug nach Paderborn begleiten. Wir werden alles dafür tun, um diese nicht zu enttäuschen.“
Worte, denen jetzt nur noch Taten folgen müssen.

Foto: Kraichgaufoto

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