Nagelsmann bestätigt das Interesse der Bayern an Sandro Wagner

Hoffenheim empfängt am Samstag Eintracht Frankfurt

Nach der Länderspielpause setzt die Fußball-Bundesliga mit dem 12. Spieltag ihren Spielbetrieb fort. Dabei empfängt der Kraichgauer Erstligist TSG Hoffenheim in der Sinsheimer WIRSOL Rhein-Neckar-Arena am Samstag (15:30 Uhr) die Frankfurter Eintracht. Aufgrund der Tatsache, dass für das Nachbarschaftsduell zwischen dem Tabellenfünften und dem Siebten am heutigen Donnerstag nur noch 500 Sitzplatztickets erhältlich waren, ist von einer erneut ausverkauften Arena an der A6 auszugehen. TSG-Trainer Julian Nagelsmann war bei der heutigen Pressekonferenz voll des Lobes über den nächsten Gegner und vor allem dessen Trainer Nico Kovac: „Die Eintracht hat einen sehr guten Trainer und ein starkes Team dahinter. Niko lässt sich immer etwas einfallen, das Team nutzt verschiedene Systeme und Angriffshöhen. Das ist ein Grund, warum sie schwer zu bespielen sind.“

Kerem Demirbay setzt sich gegen seinen Frankfurter Gegenspieler durch

"In Frankfurt wird Integration gelebt"

Dass die Hessen viele Spieler unterschiedlicher Nationalitäten in ihren Reihen haben, sieht der TSG-Coach nicht als Nachteil: „In Frankfurt wird Integration gelebt, weil alle ein gemeinsames Ziel haben. Sie spielen auf positive Weise eklig, sind giftig und haben eine gute Emotion auf dem Platz. All das macht sie gefährlich. Sie stehen nicht zu Unrecht da oben, obwohl das wohl nur wenige Experten erwartet haben.“

Bilanz spricht für die Kraichgauer

Die Bundesligabilanz spricht bei acht Siegen, fünf Unentschieden und nur drei Niederlagen für die gastgebenden Blau-Weißen. Der letzte Eintracht-Sieg über die TSG liegt schon mehr als zwei Jahre zurück. Im Duell der viertbesten Offensive (Hoffenheim) gegen die zweitbeste Defensive (Frankfurt) werden Kleinigkeiten über den Spielausschlag entscheiden. Geduld und Kreativität werden eine entscheidende Rolle spielen, um den Defensivriegel der Hessen zu knacken.

Nadiem Amiri beim Kopfball im Spiel gegen Frankfurt

Verletzte Spieler kehren zurück

Das Verletztenlazaret hat sich bei den Nordbadenern deutlich gelichtet. So konnten Serge Gnabry, Adam Szalai, Ermin Bicakcic und Robert Zulj wieder mit der Mannschaft trainieren. Obwohl die Fitness noch nicht ganz bei 100 Prozent liegt, gedenkt Nagelsmann den ein oder anderen eventuell von der Bank aus zu bringen. Kerem Demirbay, Dennis Geiger und Stefan Posch stehen auch wieder zur Verfügung. Benjamin Hübner und Pavel Kaderabek werden womöglich am Samstag noch nicht zur Verfügung stehen.

Länderspielpause wirkte sich sehr auf Trainingsbetrieb aus

In der Bundesliga-Pause konnte Nagelsmann aufgrund des zur Verfügung stehenden Personals keine neuen fußballerischen Akzente setzen. Da aufgrund der vielen Länderspielabstellungen nur sieben bis acht Profis zur Verfügung standen, wurde der Kader durch Spieler aus der U23 aufgefüllt. Der 30-Cheftrainer gibt zu, dass er für den Erfolg gerne trainiere und dabei gerne viele Spieler um sich habe. So wünscht er sich, dass er bis Dezember auf die große Videowall und Virtual Reality zugreifen kann.

Die Bayern stehen vor der Verpflichtung des dritten Hoffenheimers

Ein großes Thema bei der Spieltags-PK war das Interesse des FC Bayern an einer Verpflichtung von Sandro Wagner. Vieles deutet darauf hin, dass nach Niklas Süle und Sebastian Rudy mit dem 29-jährigen Mittelstürmer in der Winterpause der dritte Hoffenheimer zum Rekordmeister wechselt. Nagelsmann wollte deshalb auch nicht drum herum reden und gab offen zu, dass Wagner schon länger mit einem Wechsel liebäugelt: „Wir wissen nicht erst seit den aktuellen Medienberichten vom Interesse des FC Bayern an Sandro Wagner und uns ist auch der Wille des Spielers bekannt. Alle Parteien sind bei diesem Thema im Austausch. Bei einem Transfer spielen viele Dinge eine Rolle - zum Beispiel, ob man adäquaten Ersatz findet und natürlich auch die Ablösesumme.“

Verständnis für Wagners Wechselwunsch

Der Fußballlehrer hat Verständnis für Wagners Wunsch zu den Bayern zu gehen: „Ich versuche mich immer auch in die Lage des Spielers hineinzuversetzen, um zu verstehen, was in ihm vorgeht. Sandros Familie wohnt in der Nähe von München und der FC Bayern ist sein Jugendverein - da kann ich die Interessenslage schon nachvollziehen. Deshalb hege ich auch keinen Groll.“

Schwer, gleichwertigen Ersatz zu finden

Es ist davon auszugehen, dass aufgrund der Kürze der Zeit der Transfer bald bekanntgegeben wird. Nachdem die Bayern bereits vermeldet haben, dass sie einen Stürmer als Back-up-Angreifer für Robert Lewandowski  holen wollen, und nun die TSG über Nagelsmann das Interesse an Wagner bestätigt hat, dürfte die nächste spannende Frage lauten, wen werden die Kraichgauer als Ersatz für ihren Nationalstürmer holen. Schwer vorstellbar, dass in der Winterpause torgefährliche Stürmer auf der Markt sind. Ohne Frage, sollte Wagner tatsächlich gehen, wäre dies ein herber Verlust für den Dorfverein.

Fotos: Kraichgaufoto

 

 

 

Zweikampfduell im Spiel Hoffenheim - Frankfurt und Kevin Vogt (re.) in Aktion

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