Nagelsmann erwartet „Spiel auf Augenhöhe mit viel körperlichem Verschleiß“

Hoffenheim empfängt nach Europa schielende Mainzer

Die abstiegsbedrohten Hoffenheimer empfangen am Samstag (15:30 Uhr) den FSV Mainz 05. Das Heimdebüt von Profitrainer Julian Nagelsmann steht unter der Divise „Drei Punkte gegen den Abstieg“. Dass dies gegen den selbsternannten Karnevalsverein kein leichtes Unterfangen wird, verdeutlicht die Negativbilanz in den bisherigen 13 Duellen mit zwei Siegen und sieben Niederlagen. Die Rheinhessen haben sich zuletzt nach drei Siegen sensationell auf Platz 6 vorgearbeitet, träumen plötzlich wieder von Europa. Bereits 2005, 2011 und 2014 hatten sich die 05er für die Europa League qualifiziert. Kapitän Julian Baumgartlinger hat den Rhythmus der letzten Jahre hochgerechnet:  „Ein Jahr geht‘s gegen den Abstieg, ein Jahr um Europa“. Demnach könnte es eine positive Saison werden.

Nagelsmann erwartet harten Kampf zweier sehr laufstarker Teams

TSG-Coach Nagelsmann, der vergangenen Dienstag in der Sportschule Hennef einen weiteren Teil seiner Prüfung zum Fußballlehrer im Fach Physiologie ablegte, sieht Mainz als schweren Gegner, der ein gewisses Maß an Selbstverständnis für Siege entwickelt hat. Nagelsmann: „Die Mainzer wirken mannschaftlich sehr geschlossen, haben eine sehr gute Form, sind laufstark, effizient vor dem Tor, brutal aggressiv und haben ein gutes Umschaltspiel. Ich erwarte einen harten Kampf zweier sehr laufstarker Teams, die sich auf Augenhöhe mit viel körperlichem Verschleiß begegnen. Wichtig für uns ist zunächst auf ein Emotionsniveau zu kommen und dann unsere Leistung auf den Platz zu bringen.“

Einzelgespräche sind wichtiger Bestandteil des Trainergeschäfts

Der 28-Jährige, der in den vergangenen Tagen besonders in den medialen Mittelpunkt rückte, sieht die Weiterentwicklung der Mannschaft als Prozess, der für jeden Einzelnen Tag für Tag eine Fortsetzung nimmt. Der gebürtige Landsberger liebt es offensiv zu spielen: „In unserer Situation sind Tore wichtiger denn je. Wichtig ist eine Grundformation zu finden, um die Spiele zu gewinnen. Ob Abstiegskampf oder nicht, die Grundausrichtung und Idee bleibt die gleiche.“ Der Trainerneuling, der sich als kommunikativen Typ sieht,  hält viel von Einzelgesprächen: „Den Austausch mit den Spielern zähle ich zu einem bedeutenden Teil des Trainergeschäftes. Dabei gilt es Blockaden zu lösen, zu hohe Spannungen heraus zu nehmen  und Spaß zu vermitteln. Trotz der Drucksituation soll Lockerheit und Freude nicht zu kurz kommen.“

Mit frischem Wind in die entscheidenden Wochen

Nagelmanns Fazit, nach der ersten Woche als Cheftrainer: „Wir hatten eine gute, intensive Woche mit vielen Einheiten. Ich war mit der Trainingsleistung der Mannschaft sehr zufrieden und mein Bild vom Team beginnt sich zu verfestigen.“ Personell stehen, bis auf den Gelb-Rot gesperrten Andrej Kramaric, alle Profis zur Verfügung. Sehr wahrscheinlich, dass für ihn Kevin Volland, an die Seite von Eduardo Vargas, in die Sturmspitze rückt.
Der wiedergenesene Kapitän Pirmin Schwegler glaubt, dass die neue taktische Neuausrichtung für frischen Wind sorgen wird. Frischer Wind täte den Kraichgauern gut, schließlich wird die Luft im Abstiegskampf immer dünner. Um den Abstand in den noch ausstehenden 13 Spielen auf die Nichtabstiegsränge zu minimieren, gilt es bis Ostern aus den Heimspielen gegen Mainz, Augsburg und Wolfsburg möglichst viele Punkte einzufahren.

Volle besetzte Fankurve ist besonders wichtig

Im Abstiegskampf sind auch die Fans zur Unterstützung aufgefordert. Die Tatsache, dass es noch reichlich Tickets für das Mainz-Spiel gibt, machte Nagelsmann keine Sorgen: „Für mich ist positiv, dass die Fankurve ausverkauft ist. Die Unterstützung der Fans hier ist ganz wichtig für die Mannschaft.“ Passend die Aussage zur neuen Kampagne #AlleGegenEinen!  

Foto: Kraichgaufoto

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