Nürnberg- TSG 1899 Hoffenheim

Gestern Abend um 20:30 Uhr eröffnete der Klassiker Borussia Mönchengladbach – FC Bayern München die Bundesliga-Rückrunde 2013/14. Die Kugel in den hochmodernen Stadien rollt wieder, die Fans, nach fünfwöchiger Pause, werden in Scharen strömen. 1899 Hoffenheim gastiert im ersten Pflichtspiel des Jahres beim 1. FC Nürnberg (Beginn: 15:30 Uhr). Der Tabellenvorletzte wartet sehnlichst auf das erstes Erfolgserlebnis, möchte den aufgestellten Negativrekord, als einige Mannschaft in der Historie eine komplette Hinrunde sieglos beendet zu haben, vergessen machen. Unvergessen das 2:2 aus dem Hinspiel, bei dem Hoffenheims Kevin Volland ein reguläres Tor verweigert wurde. In der letzten Aktion vor der Pause landete sein spektakulärer Lupfer über dem Torwart deutlich hinter der Torlinie und drehte sich von hier wieder ins Spielfeld. Dies war der Anfang einer Reihe fragwürdiger Fehlentscheidungen, die die Nordbadener um wichtige Punkte brachten. In der Rückrunde soll dies nun besser werden. Niklas Süle, eine der größten Entdeckung der Hinrunde, gegenüber der BWA: „Wir müssen unser Spiel noch konstanter durchziehen und es so gestalten, dass uns Fehlentscheidungen nicht um den verdienten Lohn bringen.“ Kollege Eugen Polanski, der mit der vierten gelben Karte vorbelastet ins Spiel geht, ist die Schwere der Auftaktaufgabe bewusst: „Nürnberg wird gegen uns alles aus sich herausholen. Für uns wichtig, dass wir unser Spiel durchziehen und mit einem guten Ergebnis starten. Von den positiven Testspielergebnissen können wir uns nichts kaufen.“ Auf den Tag genau vor einem Jahr wechselte der Pole in den Kraichgau und hat sich im defensiven Mittelfeld fest etabliert. Bis auf die Partie gegen die Bayern stand er in allen Hinspielen auf dem Platz. Nürnberg konnte, wie die TSG, alle Vorbereitungsspiele für sich entscheiden und daraus neues Selbstvertrauen tanken. Die Statistik spricht mit vier Siegen, drei Unentschieden und zwei Niederlagen für Hoffenheim. Besonders heiß auf die Rückrunde ist 1899-Coach Markus Gisdol: „Wir haben uns alle sehr gut vorbereitet und wollen in Nürnberg einen guten Start hinlegen. Die spielerische, holländische Art und Weise wie der Club unter Trainer Gertjan Verbeek jetzt auftritt, ist mit der aus der Hinrunde nicht zu vergleichen. Für uns ist wichtig, die richtige Balance zwischen Offensive und Defensive zu finden. Ich bin mir sicher, dass wir jetzt weniger Gegentore bekommen werden.“ Roberto Firmino steht vor seiner 100. Bundesligapartie. Der brasilianische Ballkünstler war dabei an 46 TSG-Treffern maßgeblich beteiligt. Während er gesetzt ist, darf man gespannt sein, wem Gisdol zum Auftakt sein Vertrauen schenkt. Unklar noch die Entscheidungen für das Tor (Grahl oder Casteels), die Innenverteidigung (Süle mit Vestergaard oder Abraham), den Angriff (Schipplock oder Modeste) und ob Neuzugang Hamad im Mittelfeld aufläuft. Der am Zehen verletzte Volland wird höchstwahrscheinlich zunächst auf der Bank Platz nehmen. Gisdol machte klar, „dass die Startformation in Nürnberg, bis auf die Torhüterposition, nur eine Momentaufnahme ist und keine Aussagekraft für die restlichen Rückrundenspiele hat.“ Für den Fußballlehrer steht klar die Mannschaft Ganzes im Mittelpunkt. Aufatmen bei den Verantwortlichen auch in der Personalie Tim Wiese. In beidseitigem Einvernehmen wurde der bis 2016 laufende Vertrag mit dem Top-Verdiener aufgelöst. Eines der teuersten Missverständnis in der noch jungen Bundesligageschichte wurde zu einer kostspieligen Angelegenheit. Der Torhüter soll angeblich sechs Millionen Euro Abfindung erhalten haben. Während Manager Rosen sich telefonisch von Wiese verabschiedete, schickte Gisdol eine SMS an den Ex-Nationaltorhüter und wünschte für die Endphase seiner sportlichen Karriere alles Gute. Fotountertitel: BWA-Foto: Fabian Johnson gegen Nürnberg: In der nächsten Woche soll geklärt werden, ob Fabian Johnson (im Bildvordergrund gegen Nürnberg) seinen auslaufenden Vertrag in Hoffenheim verlängert oder am Saisonende ablösefrei wechselt. Foto: BWA BWA-Foto: Salihovic und Beck: Sejad Salihovic (2.v.r.) war als einziger Hoffenheimer bislang in allen neun Duellen gegen Nürnberg dabei. Die gefährlichen Standards des Bosniers können auch in Nürnberg spielentschieden werden. Foto: BWA

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