Pokalduell zwischen mutigen Sandhäusern und kriselnden Schalkern

Ausnahmezustand am Hardtwald

Der SV Sandhausen fiebert dem DFB-Pokal-Achtelfinale gegen Bundesligist FC Schalke 04 entgegen. Rund um das sympathische, beschauliche Zweitliga-Dorf wird am Mittwochabend (Beginn: 18:30 Uhr) der Ausnahmezustand herrschen. 14.500 Zuschauer werden das erstmals ausverkaufte Hardtwaldstadion in einen  Hexenkessel verwanden. Laut Pressestelle des SV Sandhausen  gibt es aktuell nur noch wenige Stehplatzkarten. Die Sitzplatztickets sind schon seit längerem restlos vergriffen. Es wird eine große  Blau-Weiße-Anhängerschaft erwartet. Laut SVS-Geschäftsführer Otmar Schork haben die Schalker-Knappen ihr Karten-Kontingent von 3.500 voll ausgeschöpft. Zudem werden viele FC-Anhänger aus der Region sich Karten auf dem freien Markt besorgt haben.

SVS-Coach Kenan Kocak blickt optimistisch auf das Pokalduell gegen Schalke 04

"Wir haben die Qualität, um eine Überraschung schaffen zu können"

Auf der Pressekonferenz präsentierte sich SVS-Coach Kenan Kocak auffallend  selbstbewusst und locker: „Wir haben die Qualität, um eine Überraschung schaffen zu können. Wir werden keinen Zentimeter von unserer Spielweise abweichen und mutig und frech unseren Weg gehen. Wir brauchen nicht auf die Stärken von Schalke 04 eingehen. Da muss man eigentlich sogar auf den Busfahrer aufpassen." Kocak hat sich den Pokalgegner vor zweieinhalb Wochen gegen Ingolstadt angeschaut. Welche Erkenntnisse er daraus zog, ließ er offen.

Für Dennis Linsmayer käme ein Sieg über den Bundesligisten einer großen Pokalsensation gleich

Für Schalke ist das Viertelfinale ein Muss

Bei den Königsblauen ist man nach dem bisherigen Saisonverlauf mit dem aktuell enttäuschenden 12. Tabellenplatz alles andere als zufrieden. Deshalb möchte man sich unbedingt im Pokalwettbewerb noch einige Rosinen rauspicken und möglichst lange dabei sein. Sowohl sportlich als auch finanziell ist das Erreichen des Viertelfinales, das 1,265 Millionen Euro garantiert, ein Muss.

SVS hat als Außenseiter keine zittrigen Knie

Die Schwarz-Weißen hingegen fühlen sich in ihrer Außenseiterrolle ganz wohl. Verlieren ist für sie nicht weiter tragisch. Gewinnen käme einer Sensation gleich. Dass vor allem im Pokal die Duelle „David gegen Goliath“ für besondere Reize sorgen, weiß man in der Kurpfalz aus eigener Erfahrung schon längst. Unvergessen dabei der Sandhäuser Sensationserfolg als Regionalligist im Jahr 1995 im längsten Elfmeterschießen mit 15:14 gegen Bundesligist VfB Stuttgart. Schüsse vom Elfmeterpunkt übte man unterdessen nicht am Hardtwald. Trainer Kocak: „Wir wollen das Spiel in 90 Minuten entscheiden. Ich vertraue meinen Jungs. Ich habe sicher keine zittrigen Knie."

Der Erfolg in Freiburg macht Mut

Thomas Pledl, der von der ARD-Sportschau für die Wahl zum Torschützen des Monats vorgeschlagen wurde, holt sich Selbstvertrauen aus der letzten Pokalrunde: "Der Erfolg in Freiburg hat gezeigt, dass wir im Pokal mithalten können. Es dreht sich nur um ein Spiel von 90 oder vielleicht 120 Minuten. Wenn wir unsere Leistungen abrufen, ist alles möglich."

Fotos: BWA und Kraichgausport

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