Roberto Firmino auf dem Weg zum Weltstar

Hoffenheims Superstar wurde erstmals zur Selecao berufen
Der Brasilianer Roberto Firmino Barbosa de Oliveira ist Hoffenheims Super-Star, ein genialer, trickreicher und torgefährlicher Offensivspieler, der Spiele im Alleingang entscheidet. Er drückt dem TSG-Spiel seinen Stempel auf und hat sich längst zu einem der besten Bundesligaspieler entwickelt. Bislang drei Saisontreffer und eine Reihe Torvorlagen unterstreichen seine wichtige, außergewöhnliche Rolle bei den Kraichgauern. Nicht unerwähnt sein spektakuläres Tor per Fallrückzieher im DFB-Pokal gegen den FSV Frankfurt.  Zuletzt gelang ihm gegen den 1. FC Köln ein Doppelpack innerhalb von nur sechs Minuten.
16 Tore und elf Vorlagen in der vergangenen Saison waren ein Wahnsinnswert für einen offensiven Mittelfeldspieler. Dies ist auch Brasiliens Nationaltrainer Carlos Dunga nicht entgangen, der den 23-Jährigen erstmals für die beiden letzten Test-Länderspiel des Jahres am 12. November in der Türkei und am 18. November in Österreich eingeladen hat.
Für den stillen, zurückhaltenden Firmino ging damit ein Traum in Erfüllung, was sein Trainer Markus Gisdol unterstreicht: „Roberto hat bei uns eine tolle Entwicklung genommen. Er hat sehr viel Herzblut für sein Land. Die Berufung hat er sich verdient, er hat viel dafür investiert. Wir freuen uns alle für ihn, dass er nun dabei ist.“
Er war gerade einmal 19 Jahre jung, als in Hoffenheims Scouts beim brasilianischen Verein Figueirense entdeckten. Seitdem entwickelte sich der früher eher extrovertierte, launische Alleinunterhalter zum mittlerweile sehr geerdeten Teamplayer und Goalgetter.
1899-Kapitän Andreas Beck: „Roberto ist ein ganz wichtiger Spieler in unserer Mannschaft, dessen Entwicklung noch längst nicht beendet ist. Natürlich wissen wir, dass es schwer wird ihn längerfristig bei uns zu halten.“
Sein Marktwert ist, seitdem er im Januar 2011 für vier Millionen Euro zur TSG kam, inzwischen auf schätzungsweise 25 Millionen angestiegen. Ein Vorteil für den stillen, zurückhaltenden Spielgestalter zweifellos, dass er sich im Bundesliga-Dorf, unter besten Voraussetzungen, vom Jung-Talent zum Superstar entwickeln konnte.
Es überraschte viele, als die 1899-Verantwortlichen gegen Ende der vergangenen Saison die vorzeitige Vertragsverlängerung bis 2017 vermelden konnten, trotz großer Begehrlichkeit und Interesse aus dem In- und Ausland.
Firmino war gut beraten, seinen Entwicklungsprozess unter seinem Förderer und Mentor Gisdol nicht vorzeitig zu beenden und weiß auch, bei wem er sich sonst noch zu bedanken hat: „Ich bin sehr glücklich über die Nominierung und möchte vor allem der Mannschaft danken, die es mir ermöglicht, mein Spiel immer weiter zu verbessern und so der Spieler zu werden, der ich jetzt bin.“
Gisdol: „Roberto hat sein Spiel gegen den Ball enorm verbessert und sich dadurch zu einem guten Pressing-Spieler entwickelt.“
Wie lange die Nordbadener ihren Superstar noch halten können ist unklar. Auch Manager Alexander Rosen ist dies bewusst: „Mit Sicherheit wird er seine Karriere nicht in Hoffenheim beenden. Kurzfristig ist das zwar kein Thema, aber wir reden hier von Marktwerten, die deutlich im achtstelligen Bereich liegen. Irgendwann werden Transfers zwangsläufig ein Thema sein.“

Nach der 3:4 Heimniederlage gegen Köln hatte bwa-sport.de Gelegenheit sich mit Firmino zu unterhalten:
Trotz ihrer beiden Tore reichte es am Ende nicht zum erhofften Heimsieg.
Firmino: Unsere Mannschaft hat gut gespielt, alles offensiv versucht und viele Torchancen gehabt. Köln kam vier Mal vor unser Tor und hat vier Treffer erzielt.

Die Nominierung zur Selecao hat Sie in der Bundesliga zusätzlich beflügelt.
Firmino: Natürlich hat mir die Einladung zur Nationalmannschaft einen zusätzlichen Schub gegeben, doch eigentlich bin ich immer vor jedem Spiel voll motiviert, möchte alles geben und mit der Mannschaft Erfolg haben.

Mit welchen Erwartungen fahren Sie zur Nationalmannschaft?
Firmino: Zuallererst ist für mich wichtig, dass ich in die Mannschaft gut integriert werde und mich durch gute Leistungen für weitere Nominierungen empfehlen kann. Alles andere wird sich zeigen.

Sie sind ein besonders emotionaler Typ. Geht dieser Einladung für Sie ein Kindheitstraum in Erfüllung?
Firmino: Natürlich habe ich immer davon geträumt für Brasilien spielen zu dürfen. Es war für mich schon immer ein Kindheitstraum, der nun wahr geworden ist. Ich freue mich riesig dabei zu sein und voller Stolz das Nationaltrikot zu tragen.

Gab es zuletzt bereits erste Kontakte zu Ihren neuen Mitspielern?
Firmino: Noch nicht, außer zu Luiz Gustavo, den ich noch aus seiner Zeit hier in Hoffenheim kenne.

Fotos: Kraichgaufoto

Hoffenheims Spielgestalter Roberto Firmino

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