Rohrbach drehte Spiel und stand am Ende doch mit leeren Händen da

SVR scheitert 2:3 n.V. gegen ASV Neuenheim in der Relegation

Der SV Rohrbach/S. verlor das entscheidende Relegationsspiel zum Landesliga-Aufstieg vor 700 Zuschauern in Mauer gegen den ASV Neuenheim mit 2:3 nach Verlängerung.  Lange sah es danach aus, als ob der Vizemeister der Kreisliga Heidelberg souverän in Richtung Landesliga marschieren würde. Am Ende war es dann doch noch ein Match auf des Messers Schneide. Bereits nach drei Minuten brachte Theo Jaspert die Neuenheimer in Führung. Ein Eigentor durch Mirco Günther nach 15. Minuten schien bei 2:0 Führung die vorzeitige Entscheidung zu sein, zumal der ASC weiter tonangebend, spielbestimmend war. Gatzky hätte nach einer Viertelstunde alles klar machen können, doch er scheiterte per Strafstoß an Rohrbachs Keeper Lukas Müller. Mit zunehmender Spieldauer wurden die Neuenheimer leichtsinniger, vergaben weitere gute Tormöglichkeiten. Der SV Rohrbach kam mutiger, entschlossener in die zweite Spielhälfte. Der Lohn, nach 55. Minuten verkürzte Christian Flaig auf 1:2. Der SV drängte nun verstärkt auf den Ausgleich, hatte sich ein deutliches Übergewicht erspielt. Eine vielleicht spielentscheidende Szene in der 69. Minute. SV-Stürmer Emmanuel Häde wurde vom unsicheren Keeper Sven Goos im Strafraum elfmeterreif zu Fall gebracht, doch Schiri Philipp Reitermayer ließ weiterspielen. Entsprechend groß der Jubel, als Torjäger Häde in der 86. Minute den inzwischen verdienten 2:2 Ausgleich markierte. In der folgenden Verlängerung neutralisierten sich beide Mannschaften und als die Zuschauer sich bereits auf ein Elfmeterschießen einstellten schlugen die Neuenheimer durch einen Konter eiskalt zu. Jaspert traf aus 18 Meter in den Torwinkel zur endgültige Entscheidung.

Ein sichtlich enttäuschter SV-Trainer Joachim Heger: „Wir kamen schlecht ins Spiel, Neuenheim war in der ersten halben Stunde klar dominierend. Im zweiten Abschnitt wurde es für uns besser, wir kamen immer besser in die Partie und hatten unsere Möglichkeiten. Für mich ein Rätsel, warum der Unparteiische beim Stande von 1:2 uns einen Strafstoß verweigert. Ein Oberliga-Schiedsrichter muss dies sehen. Das hat jeder hier gesehen, dass das ein Elfmeter war. Dennoch muss ich meiner Mannschaft für ihre gezeigte Leistung ein Lob aussprechen. So knapp wie dieses mal war es noch nie.“

Für die Rohrbacher war es nach 2000, 2009 und 2013 die vierte Relegationsniederlage in Richtung Landesliga. Für den SV-Spielausschussvorsitzenden Jürgen Kistler, der an allen vier Entscheidungsspielen in verantwortungsvoller Funktion dabei war, „die bislang schmerzhafteste Niederlage“. Auch SV-Kapitän Rico Unser hatte nach Abpfiff Mühe, den Last-Minute-Treffer zu verdauen: „Es war am Ende eine bittere Niederlage. Unsere Mühen wurden am Ende nicht belohnt. Eigentlich hatten wir die Szene, die zum 2:3 führte, schon geklärt, dann schlägt dieser Schuss genau oben ins Eck. Es ist schwer dies ist zu verarbeiten. Man fühlt sich leer und braucht einige Tage, um dies zu verarbeiten.“
Es dauerte einige Minuten nach Spielende, bis Torschütze Häde die ersten Worte fand: „Es war eine Niederlage, die am Ende sehr weh tat. Für mich immer noch unverständlich, warum uns der Schiri den Elfmeter verweigerte. Ich wurde klar gefoult, was Rot und Strafstoß hätte sein müssen. Für uns ganz wichtig, den Blick nun nach vorne zu richten und in der neuen Saison einen neuen Anlauf zu starten.“

Der SV Rohrbach/S. hat den Fußballkreis Sinsheim in beiden Relegationsspielen würdig vertreten, doch am Ende reichte es erneut nicht. Der Aufstieg in die Landesliga war greifbar nahe. Es war jedoch nicht dieser Last-Minute-Sonntagsschuss der Neuenheimer, der die Landesliga-Träume der Rohrbacher wie eine Seifenblase platzen ließ – die große Chance zum Aufstieg wurde im letzten Saison-Heimspiel am 26. Mai beim 1:2 gegen Bad Rappenau vergeben. Mit den in beiden Relegationsspielen gegen die SpVgg Wallstadt (4:2) und ASV Neuenheim gezeigten Leistungen hätten die Rohrbacher am Saisonfinale die Meisterschaft und damit den Direktaufstieg perfekt machen können. Dies schmerzt im nachhinein viel mehr, als die unglückliche Niederlage in Mauer.

Foto: BWA

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