Sandhausen empfängt Kultklub St. Pauli

Spannendes Verfolgerduell zu ungewohnter Spielzeit

Zum ersten Montagsspiel seit dem Zweitligaaufstieg 2012 empfängt der SV Sandhausen am 23. Oktober um 20:30 Uhr den FC St. Pauli. Beide Vereine können nach zehn Spieltagen mit jeweils 17 erreichten Punkten und unverändertem Kontakt zu den oberen Plätzen ein positives Zwischenfazit ziehen. Dennoch ist bei den Kurpfälzern Wiedergutmachung aufgrund der schwachen Leistung, vor allem in der ersten Halbzeit, bei der 0:2-Niederlage in der letzten Partie beim VfL Bochum angesagt. SVS-Trainer Kenan Kocak: „Das war keine Zweikampfmentalität und nicht unser Gesicht. Wir haben das intern angesprochen und wollen gegen St. Pauli wieder an die zuvor gezeigten Leistungen anknüpfen.“

Torjäger Lucas Höler (re.) wird gegen St. Pauli aufgrund eines Muskelfaserriss in der Wade fehlen

Kocak hofft auf mehr Zuschauer

Das Bochum-Spiel bewies einmal mehr, dass in der Zweiten Liga jeder jeden schlagen kann. Wenn jedoch die SVS-Defensive, die mit acht Gegentoren weiterhin die wenigsten der Liga kassiert hat, wieder gewohnt sicher steht, ist der vierte Heimsieg in Folge durchaus möglich. Trainer Kocak richtet schon vergangene Woche einen Appell an die Fans: „Wie auch immer das Spiel in Bochum ausgeht - die Mannschaft hat allgemein mehr Zuschauer verdient. Was die Jungs und auch der Verein hier leisten, ist außergewöhnlich.“

Personelle Änderungen sind von Nöten

Sollten die Schwarz-Weißen wieder mit einer Dreier-Abwehrkette beginnen, bietet sich Marcel Seegert erstmals seit seinem Augenhöhlenbruch für den gesperrten Tim Kister an. Für das zuletzt etwas schwächelnde Offensivspiel könnte Philipp Förster, der nach seiner Einwechslung in Bochum gute Ansätze zeigte, neue Impulse verleihen. In vorderster Front fehlt neben dem dauerverletzten Torjäger Andrew Wooten am Montag auch Stürmer Lucas Höler, der sich einen kleinen Muskelfaserriss in der Wade zuzog. Zudem verletzten sich am Donnerstag Maximilian Jansen und Damian Roßbach nach einem unglücklichen Zusammenprall im Training. „Beide haben eine Gehirnerschütterung davongetragen“, berichtete Kocak. „Glücklicherweise ist nichts Schlimmeres passiert. Wir hoffen, dass beide möglichst schnell wieder fit werden.“ Während Korbinian Vollmann, Mirco Born und Rick Wulle noch ihr Reha-Training absolvieren, sind Stefan Kulovits, Eroll Zejnullahu und Andrew Wooten wieder im Training. Aufgrund von Trainingsrückstand ist ein Einsatz am Montag aber noch ungewiss.

Trainer Kenan Kocak wünscht sich mehr Zuschauer bei den Heimspielen

Kultklub blieb bislang hinter den Erwartungen zurück

Trotz des bisherigen siebten Tabellenplatzes ging man beim Kultklub St. Pauli nach der sensationellen Rückrunde der vergangenen Saison, in der man sich als abgeschlagener Tabellenletzter bis auf Platz 7 vorarbeitete, mit höheren Erwartungen in die neue Spielzeit. Die gravierendste Veränderung fand auf dem Trainerstuhl statt, wo der bisherige Co-Trainer und ehemalige Bundesligaprofi Olaf Janßen (209 Bundesligaspiele für den 1. FC Köln), dem ein großer Anteil an den 34 Punkten der Rückrunde zugesprochen wird, den Posten des Cheftrainers Ewald Lienen übernahm, der jetzt wiederum Technischer Direktor bei den Hamburgern ist.

St. Pauli mit drei Auswärtserfolgen in Serie

Formschwankungen in den ersten zehn Partien verhinderten eine bessere Platzierung. Bezeichnend, dass Sami Allagui, der als Königstransfer von Hertha BSC Berlin kam, am 10. Spieltag beim 1:1 gegen Kaiserslautern das erste Stürmertor der Saison erzielte. Aziz Bouhaddouz, der letzte Saison für die Norddeutschen und in den beiden Jahre davor für Sandhausen als Torgarant galt, befindet sich weiter in einem Formtief und fehlt am Montag verletzungsbedingt. Während das Janßen-Team vornehmlich zuhause schwächelte, konnte es in den letzten drei Auswärtsspielen in Nürnberg, Kiel und Braunschweig jeweils einen Dreier landen. Dabei erzielten vor allem die Mittelfeldakteure neun der zehn Treffer, allen voran Christopher Buchtmann (4) sowie Cenk Sahin und Johannes Flum (je 2). Die Zuschauer erwartet am Montagabend zu ungewohnter Spielzeit im Duell zwischen den heimstarken Sandhäusern und den auswärtsstarken Kiez-Kickern eine spannende und interessante Zweitliga-Partie. Der Sieger kann sich im vorderen Tabellenbereich festsetzen.

Drei Punkte unter Flutlicht sind das Ziel

Mit Haji Wright, José Pierre Vunguidica, Richard Sukuta-Pasu und Sahin Aygünes stünden in der Offensive aber ausreichend Alternativen bereit. „Wir werden für unsere Montags-Premiere auf jeden Fall eine schlagkräftige Truppe auf den Platz stellen“, versprach Kocak. Flutlichtspiele seien immer etwas Besonderes. „Die ganze Mannschaft freut sich auf Montag. Wir sind bereit“, fügte Förster hinzu. Das Team sei gut gewappnet gegen eine mit hervorragenden Einzelspielern bestückte Hamburger Mannschaft. Dabei machte Kocak vor allem auf Christopher Buchtmann und Sami Allagui aufmerksam. „St. Pauli hat sich vor der Saison den Aufstieg als Ziel gesetzt und wird dementsprechend auftreten. Wir treffen auf eine gut eingespielte und robuste Mannschaft. Wir wollen uns aber auf unser eigenes Spiel konzentrieren. Wir spielen zu Hause und wollen die drei Punkte hier behalten.“

Fotos: BWA

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