Sandhausen ist dem Klassenerhalt einen Schritt näher gekommen

Nervenstarke Sandhäuser feiern gegen Regensburg vierten Heimsieg in Folge

Zweitligist SV Sandhausen hat erneut seine Heimstärke unter Beweis gestellt und hat mit einem verdienten 2:0-Erfolg über Jahn Regensburg den vierten Heimsieg in Folge, was zugleich Vereinsrekord ist, gelandet. Die Kurpfälzer haben sich vor dem Saisonfinale am nächsten Sonntag (15.30 Uhr) bei Tabellenführer VfL Bochum eine etwas bessere Ausgangslage verschafft, zumal die bis dahin punktgleichen Braunschweiger zu Hause überraschend gegen Schlusslicht Würzburg 1:2 verloren. Angesichts des um acht Treffer besseren Torverhältnisses gegenüber den Niedersachsen dürften die Schwarz-Weißen trotz einer Niederlage in Bochum im Normalfall nicht mehr direkt absteigen. Sollte Osnabrück, das überraschend 3:2 gegen den Hamburger SV gewann und alle Aufstiegsträume der Hanseaten beendeten, am 34. Spieltag in Aue siegen und der SVS in Bochum nicht gewinnen, würde die Kleppinger-Truppe auf den Relegationsplatz zurückfallen. Doch dies sind alles nur Rechenspiele, denn was in dieser verrückten Zweitligasaison alles möglich ist, zeigte dieser Spieltag, an dem Bochum in Nürnberg nur Unentschieden spielte und der Tabellenzweite Kiel 3:2 beim Karlsruher SC verlor.

„Werden in Bochum den Klassenerhalt feiern“

Sandhausens Sportlicher Leiter Kabaca blickt optimistisch auf das Saisonfinale: „Die Mannschaft hat eindrucksvoll bewiesen, dass sie dem großen Druck standhalten kann. Auf den anderen Plätzen hätten wir eigentlich einen anderen Ausgang erwartet. Kompliment an die Würzburger, die sich ganz offenbar noch mal richtig reingeworfen haben. Uns war von Anfang an klar, dass wir mit einem Sieg noch nicht durch sein werden. Ich bin mir sicher, dass wir in Bochum den Klassenerhalt feiern werden.“

Behrens erzielte gegen Regensburg seinen zwölften Saisontreffer

Traumstart für den SVS

Zum Spiel: Sandhausen, das zuletzt drei Mal in Folge auswärts verloren hatte, erwischte mit dem bewährten 3-5-2-System gegen den Tabellennachbarn Regensburg einen optimalen Start und ging bereits nach fünf Minuten mit der ersten Torchance in Führung. Nach einer gefühlvollen Flanke von Zhirov stieg Bachmann am höchsten und wuchtete per Kopf den Ball unhaltbar zum 1:0 in die Maschen. Für den im Januar aus Kaiserslautern geholten Defensivspieler war es der erste Treffer für den SVS. Nur drei Minuten später köpfte Kister knapp übers Gästetor (8.). In der Folge blieben die Gastgeber das bessere Team und zwangen durch frühes Attackieren die Regensburger immer wieder zu Ballverlusten.

Kapino verhindert mit Glanzparade den Ausgleich

Erst nach einer Viertelstunde kamen die Gäste etwas besser in die Partie und hatten durch einen artistischen Fallrückzieher von Stolze ihre erste dicke Chance, die jedoch SVS-Keeper Kapino mit einer Glanzparade entschärfte (18.). Regensburg bestimmte zwar in der Folge das Geschehen und drängte den SVS zunehmend in dessen Hälfte, konnte sich aber keine weiteren zwingenden Torchancen erspielen. Sandhausen lauerte geduldig auf Kontermöglichkeiten. Eine davon bot sich dem für den verletzten Kapitän Diekmeier ins Spiel gekommenen Klingmann, der nach einem Angriff über die rechte Seite mit einem Schuss aus kurzer Distanz an Torhüter Meyer scheitert (29.).

Sandhausens Nartey gab die Vorlage zum 2:0 von Behrens

Behrens erhöht auf 2:0

Doch der nächste gefährliche Konter der Gastgeber saß: Nach Zuspiel von Nartey schoss Behrens aus spitzem Winkel mit links den Ball ins lange Eck, wo der Ball vom Innenpfosten ins Tor zur 2:0-Führung prallte (42.). Für den Sandhäuser Torjäger war es der bereits zwölfte Saisontreffer. Der Treffer wirkte für die Gäste wie ein Nackenschlag, von dem sie sich auch zu Beginn der zweiten Hälfte nur schwer erholen konnten.

Chancen auf beiden Seiten

Die Partie war in der Folge ausgeglichen, Regensburg bemühte sich um den Anschlusstreffer, während Sandhausen geschickt verteidigte und sich alle Angriffsbemühungen des Gegners engagiert entgegenstemmte. Hätten Biada (54.) und Keita-Ruel (56.) ihre Konterchancen besser verwertet, wäre die Partie schon vorzeitig entschieden gewesen. Der SVS war das zweikampfstärkere, physisch stabilere und leidenschaftlichere Team. In der Schlussphase erspielten sich die Regensburger durch Besuschkow (78.) und Schneider (88.) noch zwei gute Möglichkeiten, während der eingewechselte Zauner in der Nachspielzeit frei vor dem Tor an Gästekeeper Meyer scheiterte (90.+3). Letztendlich blieb es beim verdienten Sandhäuser Sieg, der den Abstand der Kurpfälzer zu den Regensburgern auf Platz 14 auf nur noch einen Punkt verringerte. Ein spannendes und nervenaufreibendes Saisonfinale wird am nächsten Sonntag die endgültigen Entscheidungen um Auf- und Abstieg bringen.

"Es ist noch nichts entschieden"

Torschütze Behrens mit Blick auf die nächste Partie: „Wir freuen uns über den Sieg, wissen aber, dass wir in Bochum noch mal Gas geben müssen. Da müssen wir jetzt durch, es wird ein richtiges Finale“. Auch für Abwehrspieler Kister ist noch nichts entschieden: „Wir wussten, was auf uns zukommt. Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht, können uns aber noch nicht freuen. Es ist noch nichts entschieden, wir müssen weiterhin Vollgas geben und in Bochum gewinnen.“

Finaltag für eine Reihe von Mannschaften

Das Fazit von SVS-Coach Kleppinger: „Wir sind sehr gut ins Spiel reingekommen, nach dem 1:0 hätte ich mir allerdings etwas mehr Ballbesitz auf unserer Seite gewünscht. Wir hatten in dieser Phase ein paar Probleme mit dem Regensburger Spiel. In dieser Phase ist uns dennoch das 2:0 gelungen. Wir hatten analysiert, dass die Regensburger nach Kontern etwas anfällig sind, das hat in dieser einen Situation sehr gut funktioniert. In der zweiten Hälfte haben wir dagegengehalten, hätten den ein oder anderen Konter noch besser ausspielen können. Wichtig war aber, dass wir nichts mehr zugelassen und die drei Punkte eingefahren haben. Am kommenden Wochenende ist dann für uns Finaltag angesagt, wie für viele andere Mannschaften auch.“

Statistik:

SV Sandhausen: Kapino – Nauber, Kister, Zhirov – Klingmann (67. Scheu), Bachmann (87. Paurevic), Zenga, Nartey – Biada (82. Pena Zauner) – Behrens, Keita-Ruel (82. Esswein)
SSV Jahn Regensburg: Meyer – Hein (61. Heister), Kennedy, Wekesser, Beste – Gimber, Besuschkow (81. Moritz) – Vrenezi, Stolze (61. Caliskaner) – Albers, George (81. Schneider)
Tore: 1:0 Bachmann (5.), 2:0 Behrens (42.)
Schiedsrichter: Winter (Hagenbach)
Zuschauer: keine

Fotos: Kraichgausport und BWA

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