Sandhausen möchte mit einem Auswärtssieg Platz 3 festigen

SVS gastiert beim VfL Bochum

Nach der Länderspielpause gastiert Fußball-Zweitligist SV Sandhausen am Samstag um 13 Uhr beim VfL Bochum. Die Kurpfälzer könnten dabei schon am 10. Spieltag die 20-Punkte-Marke knacken. Kein utopisches Vorhaben, denn während das Abwehrbollwerk des Tabellendritten weiter schwer zu überwinden ist, bleiben die Bochumer auf Rang 13 bisher hinter den Erwartungen zurück. Für Sandhausens Erfolgstrainer Kenan Kocak könnten sich beim Gastspiel im Ruhrpott sogar weitere Alternativen auftun, denn bei der 1:2-Testspielniederlage beim Bundesligisten FSV Mainz 05 kamen mit Kapitän Stefan Kulovits, Eroll Zejnullahu, Marcel Seegert und Robert Herrmann vier Akteure erstmals nach längeren Verletzungspausen wieder zum Einsatz.

Man darf gespannt sein, mit welcher Taktik SVS-Coach Kenan Kocak in Bochum agieren wird

Höler fühlt sich am Hardtwald wohl

Während die vier Spieler aber womöglich noch etwas Zeit benötigen, wird sowohl bei Trainer Kocak wie beim erfolgreichen Torjäger Lucas Höler bereits über das Interesse anderer Vereine spekuliert. Höler ließ nach dem 2:0-Heimsieg im letzten Ligaspiel gegen Regensburg, in dem er bereits seine Saisontreffer Nummer 4 und 5 erzielte, aber auch verlauten: „Ich fühle mich in Sandhausen super wohl, und vergesse nicht, dass der Verein mir die Chance gegeben hat, in der Zweiten Liga zu spielen“.

Variable Spielweise und gebremste Erwartungshaltung

Doch nicht nur der Torjäger glänzte, auch Max Jansen, eine der weiteren Überraschungen der noch jungen Saison, nutzte seine Chance nach langer Verletzungspause und wird selbst einem Kulovits eine Rückkehr ins Mittelfeld nicht einfach machen. Allgemein macht die Sandhäuser Spielweise zuletzt so manchem Gegner zu schaffen. Kocak lässt variabel spielen, wählt während des Spiels taktische Umstellungen, wie zum Beispiel gegen Regensburg, als er von zwei Innenverteidigern auf Dreier-Abwehrkette umstellte. Mit einem neuen Matchplan und der Unterstützung zweier vollbesetzter Fanbusse im Rücken ist Demut vor der kommenden Hürde im Bochumer Vonovia Ruhrstadion aber sicher angebracht. Präsident Jürgen Machmeier warnt vor zu hohen Erwartungshaltungen und  sprach von einer „Momentaufnahme“ nach dem letzten Liga-Erfolg.

Sandhausens Fans reisen mit zwei vollbesetzten Reisebussen in den Ruhrpott

Fünf Saisonniederlagen sorgen für Unbehagen und zum Trainerwechsel

Gegner Bochum hat da ganz andere Sorgen: Nach zahlreichen Verstärkungen, besonders im Offensivbereich mit Kruse, Sam, Diamantakos, Hinterseer sowie dem Trainerwechsel von Gertjan Verbeek hin zu Ismail Atalan ging man bei der ehemaligen Fahrstuhlmannschaft der Bundesliga sehr optimistisch in die Saison. Doch nach fünf Niederlagen in den ersten neun Spieltagen sorgte der holprige Auftakt schnell für Unbehagen. Was zur Folge hatte, dass am Montag Trainer Ismail Atalan wegen Erfolgslosigkeit seinen Stuhl räumen musste, und die bisherigen U-19 Trainer Jens Rasiejewski und Co-Trainer Heiko Butscher in die Verantwortung genommen wurden, um den VfL auf die Aufgabe gegen den SVS einzustimmen. Pikant dabei, dass Butscher in der Saison 2002/03 für den SV Sandhausen spielte.

Torjäger und Torwartpatzer

Der australische Flügelstürmer Robbie Kruse startete dabei bei seinem dritten Anlauf im deutschen Profifußball mit drei Saisontoren, ebenso wie Teamkollege Felix Bastians, erfolgreich in die Saison. Hingegen kosteten zwei folgenschwere Patzer des ehemaligen Sandhäuser und jetzigen VfL-Stammkeepers Manuel Riemann wertvolle Punkte.

Eine ausgeglichene Bilanz fest vor Augen

Die Gesamtbilanz aus den bisherigen zehn Zweitligaduellen spricht mit drei Siegen, fünf Unentschieden und zwei Niederlagen knapp für den VfL. In weniger guter Erinnerung dürfte dabei bei den Schwarz-Weißen das 2:2 aus der letzten Saison sein, in dem man innerhalb einer Minute einen komfortablen Zwei-Tore-Vorsprung leichtfertig verspielte. Dem Kocak-Team ist aufgrund des vorhandenen Selbstvertrauens und der aktuellen Spielstärke der erste Sieg über Bochum durchaus zuzutrauen.

Fotos:  BWA

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