Sandhausens Auswärtsschwäche nimmt nach 0:2 in Aue eine Fortsetzung

Die Lage des SVS verschlechtert sich zunehmend

Der SV Sandhausen kassiert am 26. Zweitliga-Spieltag bei FC Erzgebirge Aue eine bittere 0:2-Niederlage und befindet sich weiterhin auf Tabellenplatz 17 in ernsthafter Abstiegsgefahr. Angesichts des schweren Restprogramms in den noch ausstehenden acht Partien schwinden die Chancen auf den Klassenerhalt zunehmend. Obwohl die Kurpfälzer vor allem in der ersten Spielhälfte viele gute Möglichkeiten hatten, fehlte es letztendlich an der nötigen Durchschlagskraft, um dies auch in zählbaren Erfolg umzusetzen.

Machmeier mit bösem Verdacht

SVS-Präsident Jürgen Machmeier kritisierte in seinem Fazit ganz besonders eine strittige Situation in einer entscheidenden Spielphase: Wenn man die erste Halbzeit sieht, ist das für uns eine völlig unnötige Niederlage, die wir uns aber selbst zuzuschreiben haben. Wir hatten gute Chancen, um in Führung zu gehen. Ärgerlich ist für uns natürlich, dass uns im zweiten Auswärtsspiel in Folge ein klarer Elfmeter verweigert wird, sowohl durch den Schiedsrichter als auch durch den Kölner Keller. Man gewinnt aktuell leider den Eindruck, als wolle man uns nicht mehr in der Liga haben. Wenn absichtlich solche Entscheidungen gegen uns getroffen werden, ist das so nicht hinnehmbar. Aufgeben ist für uns dennoch keine Option. Wir werden die Saison definitiv mit Stefan Kulovits und Gerhard Kleppinger als Trainer zu Ende spielen. Den beiden genießen das Vertrauen der Mannschaft und unser Vertrauen.“

Präsident Machmeier hat den Eindruck, als wolle man seinen SV Sandhausen nicht mehr in der Liga haben.

Vier Wechsel in der ersten Elf

Das Interimstrainerduo Gerhard Kleppinger und Stefan Kulovits veränderte die Startformation auf vier Positionen im Vergleich zum 0:0 gegen Düsseldorf und begann mit einem 3-5-2-System. In der Verteidigung spielten vor Torhüter Stefanos Kapino von rechts Gerrit Nauber, Tim Kister und Alexandr Zhirov. Dennis Diekmeier nahm die Position auf der rechten Seite ein, links lief Nartey auf. Neben Janik Bachmann komplettierte Erik Zenga das defensive Mittelfeld hinter den beiden offensiven Mittelfeldspielern Julius Biada und Alexander Esswein. Im Angriff begann Keita-Ruel für den Gelbgesperrten Kevin Behrens.

Sandhausen mit guten Möglichkeiten

Von Beginn an zeigten die Gäste einen couragierten Auftritt und gestalteten einige gute Angriffe. Die aktive Spielweise führte früh zur ersten guten Chance: In der dritten Minute bediente Esswein Mitspieler Biada, der mit einem Distanzschuss knapp das Tor verfehlte. Im weiteren Verlauf erarbeiten sich die Kurpfälzer weitere gute Gelegenheiten, wobei es aber immer wieder an der letzten Präzision und Durchschlagskraft fehlte. In der 16. Minute prüfte Nartey FC-Torhüter Männel mit einem Schuss auf die kurze Ecke. Die anschließende Biada-Ecke landete über die Stationen Esswein und Nartey beim aufgerückten Zhirov, der jedoch knapp das Tor verfehlte (17.). Eine weitere hochkarätige Schusschance bot sich wenig später Bachmann, der jedoch auch das Tor der Gastgeber verfehlte (33.). In der Defensive hat der SVS den FC Erzgebirge in der ersten Hälfte weitgehend im Griff. Aber auch die „Veilchen“ hatten ihre Möglichkeiten: Zunächst parierte SVS-Keeper Kapino einen gefährlichen Freistoß von Nazarov (43.), und kurz vor der Halbzeitpause verfehlte Breitkreuz nur knapp das Gästetor (45.+2).

Keita-Ruel konnte in Vertretung des gesperrten Stürmers Behrens nur wenig Torgefahr erzeugen

Aue ging durch Krüger in Führung

Der zweite Durchgang begann für den SVS mit einem Wechsel. Röseler ersetzte den angeschlagenen und mit der Gelben Karte vorbelasteten Kister. Der SVS startete erneut mit mehr Ballbesitz in den Spielabschnitt, musste allerdings nach einer Standardsituation über Umwege das 0:1 hinnehmen. Der Ball wurde in der 54. Minute auf die Außenbahn zu Ballas abgeblockt, der mit einem Flachpass an den langen Pfosten Krüger findet, dem aus kurzer Distanz die Auer Führung gelingt. Eine strittige Szene dann nach etwas über einer Stunde: Bei einem Kontakt mit Gegenspieler Gnjatic, der den Ball nicht trifft, ging Biada zu Boden, doch Schiedsrichter Thorben Siewer entschied auf weiterspielen.

Testroet erhöht auf 2:0

Auf der Gegenseite zeigten sich die Gastgeber effektiver und erhöhten nach 70 Minuten auf 2:0. Nach einem langen Schlag aus der eigenen Hälfte landet der Ball bei Testroet, der am Strafraum zum Abschluss kommt und in die rechte Ecke trifft. Der SVS war zwar in den Schlussminuten bemüht, den Anschlusstreffer zu markieren, doch weder Keita-Ruel (82.) noch Nartey (90.+2) konnten ihre Chancen gewinnbringend verwerten. Letztendlich mussten die Sandhäuser abermals in der Ferne eine bittere Niederlage hinnehmen, die aufgrund des Spielverlaufs durchaus vermeidbar gewesen wäre.

Die Hoffnung auf die nächsten Heimspiele

Sandhausens Trainer Kleppinger nach dem Abpfiff: „Wir haben in der ersten Hälfe ein gutes Spiel abgeliefert, haben die Dinge, die wir uns vorgenommen haben, umgesetzt. Wir hatten genügend Abschlüsse, waren dabei aber zu unkonzentriert. In der zweiten Halbzeit haben wir unsere Leistung nicht mehr so auf den Platz bekommen. Wir haben nach dem 0:1 zu umständlich gespielt und hatten fast keine Abschlüsse mehr, zudem haben wir in der zweiten Hälfte zu schlecht verteidigt. Nach dem 0:2 war es für uns natürlich ganz schwer, noch mal zurückzukommen. Wir müssen nun schauen, dass wir wieder zu Hause punkten.“ Weiter geht’s für die Schwarz-Weißen am Sonntag, den 4. April um 13.30 Uhr im Heimspiel gegen Schlusslicht Würzburger Kickers.

Statistik:

FC Erzgebirge Aue: Männel – Breitkreuz, Gonther, Ballas, Bussmann – Gnjatic, Strauß – Krüger (88. Zulechner), Nazarov (90.+1 Baumgart), Hochscheidt (85. Rizzuto) – Testroet
SV Sandhausen: Kapino – Nauber (78. Halimi), Kister (46. Röseler), Zhirov – Diekmeier, Zenga, Bachmann (71. Taffertshofer), Nartey – Biada, Esswein (71. Pena Zauner) – Keita-Ruel
Tore: 1:0 Krüger (54.), 2:0 Testroet (70.)
Schiedsrichter: Thorben Siewer
Zuschauer: Fehlanzeige

Fotos: Kraichgausport

Der SVS muss immer mehr um den Klassenerhalt bangen

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