Schwartz-Truppe möchte gegen St. Pauli ihren Aufwärtstrend fortsetzen

SVS empfängt den Aufstiegsaspiranten vom Millerntor

Der SV Sandhausen befindet sich nach dem wichtigen Sieg gegen Dynamo Dresden auf dem besten Wege in Richtung Klassenerhalt und elfter Zweitligasaison in Folge, doch an den verbleibenden fünf Spieltagen gilt es, noch einige Punkte zu hamstern. SVS-Erfolgstrainer Alois Schwartz freute sich über die drei Punkte, durch die der Vorsprung auf Relegationsplatz 16 auf sechs Punkte angewachsen ist, mahnte aber auch: „Wir müssen noch ein paar Meter gehen und konzentriert bleiben.“ Ein Abrutschen auf einen direkten Abstiegsplatz ist nach dem Heimsieg bei 15 Punkten Vorsprung erfreulicherweise nicht mehr möglich.

Zweites Heimspiel in Folge

Zum zweiten Heimspiel in Folge gastiert am Karsamstag um 13.30 Uhr der Tabellendritte FC St. Pauli im BWT-Stadion am Hardtwald. Schwartz hofft hierbei auf die Rückkehr von Kapitän Dennis Diekmeier, der mit Oberschenkelproblemen im Spiel gegen Dresden ausgewechselt werden musste wie die ebenfalls angeschlagenen Pascal Testroet und Chima Okoroji. Mit dabei gegen die Hamburger nach abgelaufener Gelbsperre ist wieder Mittelfeldspieler Tom Trybull, dessen Leistungen ein Faktor für den Aufschwung bei den Kurpfälzern sind.

SVS-Kapitän Dennis Diekmeier bleibt mindestens noch zwei weitere Jahre am Hardtwald

SVS auf Platz 4 der Rückrundentabelle

Nachdem die Hinrunde auf einem Abstiegsplatz abgeschlossen wurde, belegt der SV Sandhausen in der Rückrundentabelle den hervorragenden 4. Platz, stellt mit 10 Gegentoren in 12 Spielen die stärkste Defensive der Liga, ist seit sieben Auswärtsspielen ungeschlagen und hat das dritte Heimspiel gewonnen, nachdem es in der Hinrunde keinen Heimsieg gab.

Diekmeiers Bekenntnis

Die Verletzung Diekmeiers war nur ein kleiner Wermutstropfen auf den für ihn positiven Tag, denn vor dem Spiel gab er seine Vertragsverlängerung bis 2024 bekannt und erklärte: „Mit meiner Vertragsverlängerung wollte ich auch ein Zeichen im Kampf um den Klassenerhalt setzen, es macht einfach Spaß, hier zu spielen. Und heute haben wir das einmal mehr gezeigt und uns sehr griffig und abgewichst präsentiert, das ist Sandhausen.“

Sandhausen Abwehrchef Aleksandr Zhirov im Duell mit Dresdens Drchal (re.)

Zahlreiche Vertragsverhandlungen stehen an

Die nächsten Wochen werden zeigen, ob es bei den Langzeitverletzten Rick Wulle, dem dienstältesten Spieler Tim Kister oder dem Leistungsträger der letzten beiden Jahre Julius Biada, der weiter mit muskulären Problemen zu kämpfen hat, zu weiteren Vertragsverlängerungen kommt, denn Schwartz sprach von positiven Vertragsgesprächen, und Planungssicherheit rückt auch immer näher. Desweiteren laufen die Verträge von Maurice Deville sowie den Ersatztorhütern Felix Wiedwald und Benedikt Grawe aus. Ebenfalls noch Fragezeichen stehen hinter denen bis zum Saisonende ausgeliehenen Nils Seufert, Ahmed Kutucu und Alou Koul. Von den Stammspielern haben nach dem großen Umbruch vor der Saison allerdings alle Verträge über die Saison hinaus, und nach einer Anlaufzeit ist am Hardtwald eine Einheit entstanden.

St. Pauli möchte unbedingt hoch

Mit dem FC St. Pauli kommt die beste Heimmannschaft der Liga an den Hardtwald, die bei einem Punkt Rückstand zu Tabellenführer Schalke 04 und einem Punkt Vorsprung auf den Tabellenvierten aus Darmstadt im engen Aufstiegsrennen am Hardtwald nichts zu verschenken hat. Nach zuletzt elf Jahren Zweitklassigkeit ist der Kiezklub so nahe an der Bundesliga-Rückkehr wie lange nicht. SVS-Konkurrent Dynamo Dresden empfängt am 30. Spieltag Holstein Kiel. Es ist sicher nicht allein auf den Hexenkessel Millerntorstadion zurückzuführen, dass die Hamburger auswärts allerdings schon fast chronisch nicht die Aggressivität sowie Chancenverwertung an den Tag legen und in der Auswärtstabelle im Mittelfeld rangieren – so wurden auch in dieser Saison bei Niederlagen in Paderborn, Kiel oder zuletzt in Rostock schon Punkte liegengelassen.

Positive Heimbilanz gegen die Hanseaten

Bei vier Siegen, drei Unentschieden und zwei Niederlagen verfügt auch der SV Sandhausen über eine positive Heimbilanz gegen St. Pauli. Beim Unentschieden im Spitzenspiel gegen Werder Bremen war Pauli-Trainer Timo Schultz nicht glücklich damit, wie sich bietende Umschaltmomente ausgespielt wurden, doch unter Schultz hat sich der Fußball der Hamburger hin zur mehr Spielkultur im festen 4-4-2 System entwickelt. Mit dem ehemaligen Erstligastürmer Guido Burgstaller (17 Saisontore/6 Vorlagen), dem technisch beschlagenen Daniel Kofi-Kyereh (11 Tore/10 Vorlagen) oder dem gegen Bremen nach einer Verletzungspause zurückgekehrten Etienne Amenyido verfügt man jedoch über viel offensive Qualitäten, während der ehemalige Sandhäuser Linksverteidiger Leart Paqarada seine bisher stärkste Saison bei den Kiezkickern spielt und bereits 10 Tore vorbereitete. Der vom SV Wehen Wiesbaden gekommene Neuzugang Jakov Medic ist schnell zum neuen Abwehrchef avanciert und überzeugt durch körperliche Präsenz und eine gute Spieleröffnung.

Mögliche Aufstellungen:

SV Sandhausen: Drewes – Diekmeier (Ajdini), Dumic, Zhirov, Okoroji – Zenga, Trybull – Kinsombi, Bachmann, Soukou – Testroet

FC St. Pauli: Vasilj – Beifus, Ziereis, Medic, Paqarada - Aremu – Irvine, Hartel – Kyereh – Burgstaller, Amenyido

Fotos: foto2press

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