„Feuerwehrmann“ Huub Stevens übernimmt als Nachfolger von Markus Gisdol ab sofort die Profimannschaft der TSG Hoffenheim und wird offiziell am Dienstag um 14:00 Uhr bei einer Pressekonferenz vorgestellt. Das Abenteuer des niederländischen Übungsleiters könnte allerdings von kurzer Dauer sein. Demnach steht für 2016 mit Nachwuchstrainer Julian Nagelsmann, der derzeit die Fußballlehrerlizenz macht, schon ein Nachfolger bereit, der Stevens beerben wird.
Der 28-jährige trainiert seit Juli 2013 erfolgreich die U19. In 65 Partien holte der gebürtige Landsberger im Schnitt 2,32 Punkte. 2014 wurde er mit den Hoffenheimer A-Junioren Deutscher Meister. Zuvor coachte Nagelsmann bereits die Hoffenheimer U17. Gesellschafter Dietmar Hopp hält große Stücke auf das Trainertalent, lobte ihn schon mehrfach bei verschiedenen Anlässen. Schon vor einem Jahr wagte Hopp einen Blick in die sportliche Zukunft : „Ich kann mir durchaus vorstellen, dass Julian Nagelsmann einmal Markus Gisdol als Cheftrainer ablösen könnte.“
Doch da gab es eine ganz heikle Situation, die diesen Wunschgedanken um ein Haar zunichte gemacht hätte. Im Sommer stand Nagelsmann kurz vor einem Wechsel zum FC Bayern München.
bwa-sport.de hatte am 18. Juni 2015 bereits folgenden Bericht veröffentlicht:
Nach Informationen von bwa-sport.de wird die TSG 1899 Hoffenheim sein Trainertalent Julian Nagelsmann nicht zum FC Bayern München ziehen lassen. Der U19-Trainer wurde bereits als Nachfolger von Heiko Herrlich als neuer U17-Nachwuchstrainer der Münchner gehandelt. Uli Hoeness und Matthias Sammer, die derzeit sehr engagiert und zielorientiert an Veränderungen im Bayern-Nachwuchsbereich basteln, sahen im Hoffenheimer Nachwuchstrainer einen wichtigen Baustein in der neuen Umstrukturierung.
Ihnen blieb die qualitativ hochgelobte Arbeit des TSG-Coach nicht verborgen. Nagelsmann wurde zuletzt mit seinem Team deutscher A-Jugend-Vizemeister. In der vergangenen Saison 2013/14 holte er den Meistertitel in den Kraichgau.
Er spielte in der Jugend beim TSV 1860 München und FC Augsburg, startete nach seinem frühzeitigen Karriere-Ende (zweifache Meniskus-Operation) bereits 2008 in die Nachwuchsarbeit. Mit 25 Jahren wurde er unter Hoffenheims Interims-Trainer Frank Kramer sogar zum jüngsten Bundesliga-Trainer aller Zeiten.
Das Angebot des deutschen Rekordmeisters war für Nagelsmann sehr verlockend, eine große Herausforderung. Auf höchster Ebene waren beide Vereine im intensiven Austausch. Am Ende verwies Hoffenheim auf den bestehenden Vertrag und verweigerten die Freigabe.
Mit Sicherheit wird der in Landsberg am Lech geborene Nagelsmann in den Zukunftsplanungen der Kraichgauer noch eine große Rolle spielen. Nicht ausgeschlossen, dass das Eigengewächs, in unabsehbarer Zeit, zum Bundesliga-Coach befördert wird. Eine reizvolle und große Chance für den 27-Jährigen, die er womöglich beim FC Bayern nicht bekommt.
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