Süle-Hammer lässt die TSG von der Champions League träumen

Hoffenheim sichert sich drei wichtige Auswärtspunkte in der Bundeshauptstadt

Die TSG Hoffenheim hat durch einen hochverdienten 3:1-Erfolg bei Hertha BSC Berlin einen großen Schritt in Richtung Europapokal gemacht. Während es für die heimstärkste Erstligamannschaft die zweite Heimniederlage ist, feiern die Kraichgauer vor 42.401 Zuschauern den ersten Rückrundensieg auf des Gegners Platz und rückten in der Tabelle  vorläufig auf den dritten Platz. Auf acht Punkte hat sich der Vorsprung auf die Berliner auf dem fünftem Rang vergrößert, was die Chancen für die erstmalige internationale Teilnahme der Nagelsmänner gewaltig steigern.

Sandro Wagner mobilisiert die Fans

Zwei unglückliche Aktionen von Berlins Mittelstädt drehen die Partie

In einer unterhaltsamen, ausgeglichenen ersten Hälfte gingen die Berliner nach einem leicht abgefälschtem Schuss von rechts durch Peter Pekarík nicht unverdient in Führung (33.). Hoffenheim steckte den Rückstand schnell weg und gleicht durch einen verwandelten Handelfmeter nach einem Handspiel von Maxi Mittelstädt durch Andrej Kramaric aus (39.). Im zweiten Abschnitt ries die TSG zunehmend das Spiel an sich und drängte die Herthaner weit in deren Hälfte. Nachdem Mittelstädt nach einem Foul an Nadiem Amiri mit Gelb-Rot vom Platz flog (59.), drückte die TSG mit aller Macht auf den Führungstreffer.

Wie schon im Hinspiel trifft Niklas Süle erneut gegen die Herthaner

Süle trifft in seinem 100. Bundesligaspiel

Hoffenheim in der Folge im Aluminum-Pech: Erst trifft Kramaric aus 16 Metern nur die Latte (66.), dann mit dem Volleyschuss noch mal den rechten Pfosten. Kurz darauf knallt Kerem Demirbay den Ball erneut an den linken Pfosten. Der Führungstreffer war längst überfällig, es schien nur noch eine Frage der Zeit, wann er fallen würde. Wie schon beim 1:0-Hinspielerfolg war es Innenverteidiger Niklas Süle, der in seinem 100. Bundesligaspiel den Berliner Abwehrriegel knackt, indem er mit einem fulminanten 25-Meter-Distanzschusss unter die Querlatte die 2:1 Führung erzielt. Kramarić machte in der Schlussphase noch den Deckel drauf (86.), indem er einen Querpass von Sandro Wagner aus kurzer Distanz zum 3:1-Endstand einschiebt.

 

Wagner wie im Action-Film

Kurioses am Rande: Schreck nach knapp einer viertel Stunde: 1899-Stürmer Wagner prallt mit Vedad Ibisevic zusammen. Dabei knickt der Zeigefinger am mittleren Knorpel um 90 Grad ab. Der herbeieilende Mannschaftsarzt Thomas Frölich renkt den Finger des schreienden Wagner noch auf dem Platz ruck zuck ein, so dass dieser wieder anschließend mit getappten Finger weiterspielen kann. Wagner nach dem Abpfiff: „Es hat nicht weh getan im Spiel. In der Partie ist man voller Adrenalin. Ich hatte sowas bisher aber nur in Actionfilmen gesehen.“

In dieser Form auch gegen die Bayern nicht chancenlos

TSG-Coach Julian Nagelsmann zum weiteren Saisonverlauf und den gestiegenen Chancen auf eine Europacup-Teilnahme: "Wir spielen bislang eine gute Saison und wollen sie auch gut zu Ende spielen."
Am Dienstagabend gastiert um 20 Uhr Rekordmeister FC Bayern München in der ausverkauften Sinsheimer WIRSOL Rhein-Neckar-Arena. In der aktuellen Form ist den zu Hause noch ungeschlagenen Nordbadener sogar der erste Sieg gegen den Bundesligakrösus zuzutrauen. Den Fans wird mit Sicherheit eine hochemotionale und unterhaltsame Partie auf hohem Niveau geboten.


Fotos: Kraichgaufoto

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