SV Rohrbach/S. siegt 3:2 beim TSV Waldangelloch

Waldangelloch anfangs engagierter und treffsicherer

In der ersten Hälfte hatten die Gastgeber durch ein engagierteres und bissigeres Zweikampfverhalten Vorteile. Der Lohn war die frühe Führung durch Pfeil, der aus zehn Metern flach ins rechte Eck traf (14.). Rohrbach steckte den Rückstand jedoch schnell weg und glich nur drei Minuten später durch Neuberger, der frei vor dem TSV-Tor zum Torabschluss kam, aus. In der 26. Minute vergab Waldangellochs Frank Ebert eine gute Möglichkeit zur erneuten Führung, doch sein Schuss ging knapp am linken Pfosten vorbei (26.). Wenig später bot sich dessen Teamgefährten Attner die größte Chance der ersten 45 Minuten, als er überhastet frei vor dem Tor von SV-Keeper Nico Romig übers Tor schießt. Rohrbach hatte, wie zuletzt bei der Heimniederlage gegen Bad Rappenau, Probleme im Spielaufbau. Viel zu schnell ging der Ball im Spiel nach vorne verloren. Die erneute Führung des TSV resultierte nach einem Abwehrfehler. Anstatt eine missglückte Flanke aus der Gefahrenzone zu befördern, landete der Ball vom Kopf eines SV-Akteurs bei TSV-Stürmer Attner, der keine Mühe hatte aus kurzer Distanz zum 2:1 einzuköpfen (39.). Erneut war es Neuberger, dem fast postwendend der erneute Ausgleich geglückt wäre, doch sein Schuss aus spitzem Winkel ging ans linke Außennetz.

Die ominöse 70. Spielminute

SVR-Coach Joachim Heger schien in der Halbzeitpause die richtigen Worte gefunden zu haben, denn sein Team zeigte fortan eine deutlich engagiertere und offensivstärkere Leistung. Waldangelloch zog sich folgend immer weiter zurück und Rohrbach drängte auf den Ausgleich. Nachdem der kurz zuvor eingewechselte Nils Ohlhauser mit einem strammen 16-Meter-Schuss nur die Querlatte traf (65.), folgte die womöglich spielentscheidende 70. Spielminute. Das Schiedsrichtergespann sah in einem Waldangellocher Torerfolg eine Abseitsstellung, die die TSV-Spieler nicht wahrhaben wollten (70.). Rohrbach reagierte schnell und glich fast im Gegenzug durch Karolus zum 2:2 aus. Ohlhauser hatte sich auf der rechten Seite im Sprint durchgesetzt und mustergültig auf den Torschützen aufgelegt, der aus fünf Metern per Direktabnahme einnetzte.

Rohrbach dreht die Partie dank einer deutlichen Leistungssteigerung

Der SVR bekam nun deutliches Oberwasser und war längst das spielbestimmende Team. Nur sieben Minuten nach dem Ausgleich setzte sich wieder über die rechte Seite Neuberger durch, der auf Karolus flankte, der keine Mühe hatte aus acht Metern zur erstmaligen Führung einzuköpfen (78.). Nur zwei Minuten später wäre dem Torjäger beinahe ein Hattrick gelungen, als er alleine aufs TSV-Tor zulief, aber mit einem Lupfer an Torhüter Christopher Benz scheiterte (80.). Das Duell Karolus gegen TSV-Spielertrainer Benz fand erneut eine Fortsetzung, als der Stürmer eine  Direktabnahme aus acht Metern aufs TSV-Tor schoss, aber Keeper Benz reflexartig zur Ecke klärte (82.). In der Schlussminuten mobilisierten die Gastgeber nochmals ihre letzten Reserven und versuchten mit langen, hohem Bällen zum Ausgleich zu kommen. Doch die SV-Abwehr stand sicher und verteidigte mit Glück und Geschick den knappen Vorsprung über die insgesamt siebenminütige Nachspielzeit.

Stimmen der Trainer:

"Ein verdienter Sieg, der unserer Moral sehr gut tut"

Joachim Heger (SV Rohrbach/S.): „Wir sind gleich mit dem ersten gefährlichen Angriff von Waldangelloch kalt erwischt worden. Nach dem 0:1-Rückstand haben wir mit dem Ausgleich durch Adrian Neuberger gut reagiert, und dann mit einem halben Eigentor den Gegner wieder in Führung gebracht. Der TSV hat uns oft früh angelaufen und uns öfters vor Probleme gestellt. Unser Pass- und Aufbauspiel war zu diesem Zeitpunkt sehr fehlerlastig. Besser wurde es nach der Pause, wo wir spielerisch sehr gute Akzente setzen konnten. Wir haben in der Folge dem Gegner sehr wenig zugelassen und das Spiel beherrscht. Wichtig war, dass unser Stürmer Robin Karolus über die Außen mit Bällen versorgt wurde, die er dann eiskalt verwerten konnte. In den Schlussminuten wurde es nochmal etwas eng, da der TSV alles nach vorne warf. Am Ende war es aber ein verdienter, wenngleich schwer erkämpfter Auswärtssieg, der unserer Moral sehr gut tut. Der Schiri hat auf beiden Seiten viel Unruhe durch viel zu schnell gezückte Karten bei jedem noch so kleinem Kommentar eines Spielers gebracht. Das war schon etwas grenzwertig. Am Mittwoch müssen wir in der 3. Pokalrunde im Heimspiel gegen den FC Zuzenhausen II an die Leistungen der zweiten Hälfte anknüpfen, um ins Viertelfinale einzuziehen."

"Es ist ärgerlich, wenn man zweimal führt und am Ende mit leeren Händen dasteht"

Christopher Benz (TSV Waldangelloch): „Wir hatten eine starke erste Hälfte, wo wir alles umsetzten, was wir uns vorgenommen hatten. Wir spielten gut nach vorn und hatten einige richtig gute Torgelegenheiten, die wir jedoch nicht nutzten. In der Folge wurde uns schnell klar, dass wir gegen eine Mannschaft wie Rohrbach, die brutal schnell nach vorne spielt, es schwer haben werden. Der Rohrbacher Kader hat, trotz einiger Abgänge, seine Qualitäten, auch verstärkt mit jungen Nachwuchskräften. Pech war für uns die 70. Minute, wo ein Treffer wegen Abseits nicht gegeben wurde und Rohrbach im Gegenzug ausgleichen konnte. Das war für uns wie ein kleiner Knackpunkt im Spiel. Der 3:2-Siegtreffer wurde dem Gegner zu einfach ermöglicht. Der SV hatte dann zwangsläufig noch gute Konterchancen. Unter Strich können wir damit leben, auch wenn es ärgerlich ist, wenn man zweimal führt und am Ende mit leeren Händen dasteht. Für mich ungewöhnlich, warum Rohrbach bislang so wenig Punkte hat.“

Fotos: BWA