Am Freitag bestreitet der SV Sandhausen sein Heimspiel des 13. Spieltages um 18:30 Uhr gegen Zweitligaaufsteiger MSV Duisburg. Bei fünf Gegentoren und einem Punkt aus den letzten drei Spielen möchte das Team von Kenan Kocak gegen die „Zebras“ die defensive Stabilität aus den Spielen zuvor zurückerlangen, um mit einem Erfolgserlebnis in die nächste Länderspielpause zu gehen. Zum Abschluss des ersten Saisondrittels, nach dem der SVS auf Rang 6 zu finden ist, kann man aber ein zufriedenstellendes Zwischenfazit ziehen.
SV Sandhausen geht auf Zebra-Jagd
"Müssen aus den Fehlern lernen"
Nach dem Last-Minute-Gegentreffer im letzten Heimspiel gegen St. Pauli sorgten bei der jüngsten 1:2-Niederlage in Fürth neben mangelnder Durchschlagskraft in der Offensive wiederum vermeidbare Gegentore für lange Gesichter bei den Kurpfälzern. Doch speziell aus der Anfangsphase im Spiel bei den Franken ließ sich auch Positives mitnehmen. Rechtsverteidiger Philipp Klingmann: „Wir haben zunächst sehr gut ins Spiel gefunden, auch wenn in der Offensive ab und zu die letzte Präzision gefehlt hat“. Durch die verletzungsbedingten Ausfälle der Torjäger Lucas Höler und Andrew Wooten erhielt erstmals seit dem siebten Spieltag Richard Sukuta-Pasu eine Bewährungschance von Beginn an. Dabei konnte er sich mit zwei starken Aktionen, von denen eine mit dem Ausgleichstreffer belohnt wurde, wieder mehr ins Rampenlicht spielen: „Mein Tor in Fürth ist natürlich nichts wert, auch wenn es nach meiner längeren Durststrecke wieder etwas Mut macht. Wir müssen nun aus unseren Fehlern lernen“ so der Torjäger nach dem Spiel.
Schädelbruch bei Roßbach erst spät diagnostiziert
Beide Spieler demonstrierten auch den Sandhäuser Mannschaftsgeist, indem Torschütze „Richy“ das Trikot von Damian Roßbach hochhielt und Klingmann betonte: „Wir wollten heute Damian den Sieg schenken, was leider nicht geklappt hat“. Was nicht ist, kann noch werden. Zwei Tage vor dem Spiel in Fürth hatten Ärzte bei Roßbach nach einer Kernspintomographie die schwere Verletzung Schädelbruch diagnostiziert. Das Ganze, obwohl eine ganze Woche zuvor die Ärzte nach dem Trainingsunfall bei dem Abwehrspieler fälschlicherweise nur eine leichte Gehirnerschütterung feststellten.
Höler und Kulovits wieder zurück im Kader
Während Roßbach dem SVS damit noch länger fehlen wird, könnten Höler wie auch Kapitän Kulovits gegen Duisburg wieder eine Alternative darstellen. Erfreulich war auch das Pflichtspieldebüt von Robert Herrmann in Fürth, nachdem der Neuzugang in der Vorbereitung einen Mittelfußbruch erlitt und Monate ausfiel. An Alternativen wie ebenso dem Abwehrrecken Tim Kister, der trotz Ablaufs seiner Gelbsperre das Spiel komplett von der Ersatzbank aus betrachtete, mangelt es im SVS-Kader nicht, doch sicher gilt es auch, nach zuletzt einigen Wechseln in etwa eine Stammelf zu finden.
Zebras entwickeln sich zur Fahrstuhlmannschaft
Eine einzige Berg- und Talfahrt mit jeweils zwei Ab- und Aufstiegen durchlebte der kommende Gegner aus Duisburg in den letzten Jahren. Nach dem Zwangsabstieg aufgrund fehlender wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit in die Dritte Liga 2013, durch den der SV Sandhausen in der Zweiten Liga blieb, gelang zwei Jahre später der Wiederaufstieg. Nach dem sofortigen Wiederabstieg kehrten die Zebras dieses Jahr zum wiederholten Male in Liga 2 zurück. Zur Verstärkung der selbst in der Aufstiegssaison teilweise schwächelnden Offensive wurden der gebürtige Duisburger Moritz Stoppelkamp vom Karlsruher SC, sowie Oliveira Souza und Mittelstürmer Boris Tashchy geholt, die auch alle drei einschlugen und zusammen elf der 15 Saisontore erzielten. Bei seinen fünf Saisontreffern in zwölf Spielen verzeichnete Stoppelkamp zusätzlich zwei verschossene Elfmeter und mehrere Aluminiumtreffer.
Gelingt dem SVS der erste Sieg über den MSV?
Beim Traditionsverein von der Wedau, der sich als größten Erfolg den Deutschen Vizemeistertitel in der ersten Bundesligasaison 1963/64 hinter dem 1. FC Köln auf die Fahnen schreiben kann, wurde diese Saison das Ziel Klassenerhalt ausgegeben, um sich danach auf Dauer wieder im Unterhaus zu etablieren. Momentan rangiert das Team von Trainer Ilia Gruev auf Rang 14, was auch auf die Heimschwäche zurückzuführen ist. Bei drei Remis und drei Niederlagen sind die Duisburger daheim noch sieglos, doch das 1:1 gegen Aufstiegsaspirant Union Berlin am vergangenen Sonntag war mit einem Achtungserfolg gleichzusetzen, und in der Auswärtstabelle rangiert der MSV bei drei Auswärtssiegen, einem Remis und zwei Niederlagen auf Rang 7. In den bisherigen vier Aufeinandertreffen in der Zweiten Liga verlor der SVS bei einem Unentschieden dreimal gegen die Zebras. Am Hardtwald heißt es deshalb: "Auf eine endlich erfolgreiche Zebra-Jagd am Freitagabend!"
Fotos: BWA