SVR II war im Relegationsfinale gegen Reichartshausen chancenlos

A-Ligist setzte sich deutlich mit 4:0 durch – Dennoch stolz auf das Erreichte

Das Fußballwunder für die 2. Mannschaft des SV Rohrbach/S. II im Relegationsfinale zum Aufstieg in die Kreisklasse A blieb aus. Rohrbachs „Zweite“ unterlag dem um zwei Klassen höher spielenden A-Ligist TSV Reichartshausen vor 770 zahlenden Zuschauern in Neidenstein deutlich mit 0:4. Trotz der Niederlage können die Spieler von Trainer Kim Feßenbecker stolz auf das Erreichte sein, nachdem sie vier Tage zuvor in einem kräftezehrenden ersten Entscheidungsspiel überraschend den favorisierten B1-Ligisten SV Bargen 2:1 nach Verlängerung besiegten.

Gruppenfoto vor der gemeinsamen Fahrt nach Neidenstein

Tolle Fanunterstützung in blau-weiß

Voller Euphorie starteten Spieler und Betreuer am Sonntagnachmittag um 13:30 Uhr mit einem Reisebus vom Clubhausparkplatz in Rohrbach/S. in Richtung Neidenstein, wo die Mannschaft von vielen in blau gekleideten Fans unterstützt wurde. Die Stimmung mit Schlachtgesängen, Transparenten und blau-weißen Luftballons bekam jedoch nach drei Minuten Spielzeit einen herben Dämpfer, denn Reichartshausen ging mit seiner ersten Offensivaktion durch Daniel Mayer in Führung.

Blau-Weiße Fanunterstützung

Frühe Favoritenführung

Dem Favoriten spielte dies voll in die Karten und sorgte für Sicherheit. Während der SVR in der Anfangsphase etwas mehr Ballbesitz hatte, wirkte der TSV clever, abgeklärter und ballsicherer. Vor allem über die Außen war der A-Ligist immer wieder gefährlich. So musste SV-Keeper Joel Sergio Quinci nach 13 Minuten gleich zwei Mal in höchster Not einen 2-Tore-Rückstand verhindern.

Größte Torgefahr durch TSV-Stürmer Mayer

Nachdem er wenig später erneut einen Schuss parierte, hatte er Glück, dass TSV-Angreifer Mayer den Abpraller per Volleyschuss an die Querlatte setzte (25.).  

SVR mit wenigen Toraktionen

Und was kam vom B2-Ligisten? Nach einem Kopfball von Felix Scholl direkt auf Torhüter Robin Doll (16.) sowie einem harmlosen Distanzschuss von Tim Allgeier (33.) gab es in der ersten Hälfte keine erwähnenswerte Toraktion.

Mayer bringt Reichartshausen 2:0 in Führung

Mayer trifft per Doppelpack

Der TSV zeigte sich deutlich effektiver und erhöhte nach 37 Minuten auf 2:0. Nach einem schönen Pass in die Spitze kam Mayer frei vor dem Tor zum Abschluss und ließ dem SV-Keeper zum zweiten Mal keine Chance. Ein vorentscheidender Treffer, der jedoch äußerst fragwürdig war, da sich der TSV den Ball im Mittelfeld durch ein gestrecktes Bein im Zweikampf erkämpfte und so erst den zweiten Treffer einleiten konnte. Doch Schiedsrichter Yannick Schmidt drückte hier, wie auch bei einigen anderen strittigen Zweikämpfen, ein Auge zu, was die Blau-Weißen deutlich kritisierten.

Aras wird im Zweikampf zu Fall gebracht

Schwere Beine beim Außenseiter

Rohrbach/S. tat sich schwer gegen die sicher gestaffelte gegnerische Defensive und leistete sich einige unnötige Ballverluste im Aufbauspiel. Die 120 Minuten von Neckarbischofsheim steckten so manchen Akteuren noch deutlich in den Beinen.

Bauer im Laufduell mit Schilling (li.)

TSV macht vorzeitig alles klar

Die Entscheidung fiel kurz nach der Halbzeitpause. Nach einer Ecke konnte SV-Torhüter Quinci zwar noch klären, aber beim Nachschuss von Aaron Schilling war er beim 0:3 machtlos (51.) Rohrbachs Trainer Feßenbecker reagierte und brachte drei frische Kräfte. Doch es änderte sich wenig am Spielverlauf, denn Reichartshausen machte nach 62 Minuten durch Soner Gülay mit dem 4:0 alles klar.

Vogt (li.) brachte in der 2. Hälfte neuen Schwung ins Rohrbacher Offensivspiel

Rohrbach blieb Ehrentreffer verwehrt

In der Schlussphase erspielte sich der SVR noch einige gute Möglichkeiten: Zunächst setzte Dennis Bauer einen 20-Meter-Schuss knapp über die Querlatte (64.), dann lupfte Christian Vogt aus spitzem Winkel den Ball übers Tor (67.) und schließlich schoss Robin Haury frei vor dem Tor knapp am langen Pfosten vorbei (82).

Rohrbachs Kowis versucht sich hier gegen zwei TSV-Spieler durchzusetzen

Dennoch stolz auf das Erreichte

Schließlich blieb es beim auch in dieser Höhe verdienten 4:0 des Favoriten, der sich, nicht zuletzt aufgrund einer starken Rückrunde, den Klassenerhalt sichern konnte. Trotz der Enttäuschung nach dem Abpfiff können die Rohrbacher stolz auf das Erreichte sein, schließlich spielen sie in der neuen Saison 2024/25 eine Klasse höher in der Kreisklasse B1.

Stimmen zum Spiel:

„War überrascht, dass es so einseitig verlaufen ist“

TSV-trainer Teschner

Simon Teschner (Trainer TSV Reichartshausen): „Wir waren zwar der klare Favorit, aber dennoch war ich überrascht, dass es so einseitig verlaufen ist. Wir konnten heute auf alle Spieler zurückgreifen und hatten den Vorteil, nicht vier Tage zuvor über 120 Minuten spielen zu müssen. Wir feiern jetzt den gelungenen Saisonabschluss und freuen uns auf die neue Saison.“

Zufriedener Blick bei TSV-Coach Teschner

„Das frühe Gegentor spielte dem TSV voll in die Karten“

SVR-Coach Feßenbecker

Kim Feßenbecker (Trainer SV Rohrbach/S.): „Es war ein klares Ergebnis, aber wir haben uns dennoch gut verkauft. Einige individuelle Fehler hat der Gegner heute gnadenlos ausgenutzt. Das frühe Gegentor spielte dem TSV voll in die Karten. Schade, dass wir in der Schlussphase nicht noch eine unsere Chancen verwerten konnten. Fazit: Ende gut, alles gut. Es waren in der Relegation zwei Bonusspiele für uns, die zeigten, dass die B2 doch nicht so schlecht ist, wie viele glauben. Wir spielen in der neuen Saison in der B1, was deutlich besser zu uns passt. Hier treffen wir ausschließlich auf 1. Mannschaften“.

SVR-Trainer Feßenbecker (li.) im Austausch mit Abwehrspieler Haberland

„Mich überrascht es, dass der TSV in der A-Klasse so weit untern steht“

SV-Abwehrspieler Haberland nach seinem letzten Spiel

Lukas Haberland (Rohrbachs Innenverteidiger nach seinem letzten Pflichtspieleinsatz): „Reichartshausen war um einiges besser als zuletzt Bargen, vor allem spielerisch. Mich überrascht es, dass sie in der A-Klasse so weit untern stehen. Für mich persönlich war es eine tolle Abschlusssaison mit einem Finale vor großer Zuschauerkulisse.“

„Es waren für uns zwei tolle Bonusspiele“

SV-Kapitän Gorban

Paul Gorban (SVR-Kapitän): „Es waren für uns zwei tolle Bonusspiele. Reichartshausen war heute einfach fitter und ist nicht umsonst so schnell in Führung gegangen. Es war für uns eine lange Saison, was heute in so machen Aktionen deutlich wurde. Wir hatten einige gute Torchancen, konnten uns aber leider nicht mit einem Tor belohnen. Dennoch können wir auf eine super Saison zurückblicken, wo wirklich jeder alles gegeben hat und sich in den Dienst der Mannschaft gestellt hat.“

Für SV-Kapitän Gorban war es trotz der Niederlage eine tolle Saison

„Zusammenfassend war es eine erfolgreiche Saison“

Rohrbachs 2. Vorsitzender Diekmann

Rayk Diekmann (2. Vors. SV Rohrbach/S.): „Reichartshausen war uns spielerisch und konditionell überlegen. Sie hatten zwei Spieler in ihren Reihen, die den Unterschied ausmachten. Mehr war heute für uns nicht drin. Dennoch hätte ich mich über einen verdienten Ehrentreffer gefreut. Zusammenfassend war es eine erfolgreiche Saison, die wir trotz der Niederlage heute noch gebührend feiern werden.“

„Lob an den Außenseiter, der sich teuer verkauft hat“

Stellvertr. Kreisvorsitzender Bauer

Werner Bauer (stellvertr. Kreisvorsitzender Öffentlichkeitsarbeit des Fußballkreis Sinsheim): „Man konnte erkennen, dass bei Rohrbach der Kraftverlust nach den 120 Minuten von Neckarbischofsheim noch in den Beinen stecken. Für Reichartshausen war es ein vor einer tollen Zuschauerkulisse verdienter Sieg. Dennoch Lob an den Außenseiter, der sich teuer verkauft hat.“

Aufstellungen:

TSV Reichartshausen: Doll – Heiß, Fast (76. Hönig), A. Schilling, L. Schilling (65. Huber), Gülay (83. L. Müller), Nuß, M. Ditzinger (73. Zimmermann), F. Ditzinger, R. Schilling, Mayer (88. Dollinger)
SV Rohrbach II: Quinci – Klinger, Haberland (54. Timme), Carone, Vetter (74. Haury), Scholl, Aras, Gorban, Mamozai (54. Leibing), Allgeier (54. Vogt), Bauer (65. Kowis)
Tore: 1:0 Mayer (5.), 2:0 Mayer (37.), 3:0 A. Schilling (52.), 4:0 Gülay (64.)
Schiedsrichter: Schmidt (Hüffenhardt)
Zuschauer: 770

Fotos: BWA

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