SVS darf sich gegen Nürnberg keinen weiteren Ausrutscher leisten

Sandhausen vor einem weiteren Kellerduell

Die Lage beim SV Sandhausen ist nach 18 Zweitligaspieltagen brenzlig, aber nicht aussichtslos. Erstmals in der Saison sind die Kurpfälzer auf einen Abstiegsplatz abgerutscht bei einem Punkt Rückstand zum Tabellensechzehnten und nächsten Auswärtsgegner FC St. Pauli. Zunächst folgt jedoch das Heimspiel am kommenden Sonntag um 13.30 Uhr gegen den Tabellenvierzehnten 1. FC Nürnberg. Zwei Partien, in denen es gilt, weitere Ausrutscher zu vermeiden, doch dazu bedarf es einer besseren Chancenverwertung und einer konzentrierteren Defensivleistung. Wie schon in Regensburg wurde das den Kurpfälzern in Darmstadt zum Verhängnis, auch wenn sie laut Aussage ihres Sportlichen Leiters Mikayil Kabaca „gewillt waren, das Spiel zu gewinnen und eine deutliche Steigerung zu erkennen war“.

Tim Kister (li.) beim Kopfballduell. Gegen den Club müssen die Sandhäuser zu Hause unbedingt punkten, um den Abstand zu den Nichtabstiegsplätzen nicht größer werden zu lassen.

Diekmeier und Taffertshofer fehlen Gelbgesperrt

„Es gibt jetzt nur noch Endspiele“, sagte SVS-Kapitän Dennis Diekmeier, der jedoch beim ersten der noch 16 Endspiele zum Klassenerhalt genauso wie der defensive Mittelfeldakteur Emanuel Taffertshofer nicht mithelfen kann, denn beide haben in Darmstadt ihre fünfte Gelbe Karte erhalten und sind gesperrt. Eine Situation, die auch durchaus Chancen bieten kann – auf der Position des Rechtsverteidigers scheint Routinier Philipp Klingmann, der auch seine Stärken in der Offensive hat, aber länger nicht mehr zum Einsatz kam, die erste Alternative zu sein. Im Mittelfeld hingegen könnte Trainer Michael Schiele wieder auf Denis Linsmayer zurückgreifen. Die Alternative wäre ein Einsatz für den gerade erst vom 1. FC Kaiserslautern verpflichteten 1,96 Meter großen Janik Bachmann, den Schiele bereits bei den Würzburger Kickers trainierte, doch dessen Einsatz dürfte noch zu früh kommen. Kabaca: „Er bringt Mentalität und Leidenschaft mit, diese Tugenden sind im Abstiegskampf gefragt“.  Die ebenso nötigen spielerischen Glanzpunkte setzte in den letzten beiden Partien zu größten Teilen Besar Halimi, der sichtbar seine Chance nutzen will und den angeschlagenen Julius Biada gut vertritt. Für die Offensive kehrt gegen Nürnberg zudem Neuzugang Patrick Schmidt nach seiner Sperre zurück.

Scheu (re.) behauptet den Ball vor seinem Gegenspieler. Am Sonntag wird erneut die Mehrzahl an gewonnenen Zweikämpfen ausschlaggebend für den Spielausgang sein.

Ein weiterer angeschlagener Gegner

Wiederum trifft der SVS gegen den 1. FC Nürnberg auf einen angeschlagenen Gegner, der zuletzt bei der 0:1-Heimniederlage gegen Regensburg eine spielerische Bankrotterklärung ablieferte und nur zweimal über Standards gefährlich wurde. Mit Robin Hack, Felix Lohkemper und Pacal Köpke hatten die Franken einige Ausfälle in der Offensive zu verzeichnen, dafür könnte Mats Möller Daehli am Hardtwald sein Debüt feiern. Der 25-jährige norwegische Nationalspieler war bis vor einem Jahr Spielgestalter beim FC St. Pauli, konnte aber nach seinem Wechsel zum belgischen Klub KRC Genk dort nicht so recht Tritt fassen und wurde jetzt von den Franken mit anschließender Kaufoption ausgeliehen. Möller Daehli ist in der Lage, mehr spielerische Glanzpunkte zu setzen, woran es bei beiden Kontrahenten vom Sonntag zuletzt mangelte. Der frühere Hoffenheimer Außenstürmer und letztjährige Top-Torschütze Hack dürfte für das Spiel am Hardtwald wieder einsatzbereit sein, während Mittelfeldspieler Tom Krauß wegen einer Gelbsperre zuschauen muss.

Club im neuen Jahr noch sieglos

Das Spiel der Clubberer lebt mehr davon, tief zu stehen und auf Umschaltmomente zu lauern, doch im neuen Jahr war das bei einem Unentschieden gegen den Hamburger SV und vier Niederlagen nicht von Erfolg gekrönt. Der erfahrene Stürmer Manuel Schäffler, der nicht viele Chancen benötigt, knüpft jedoch an seine starke letzte Saison beim SV Wehen Wiesbaden an und traf nach seinem Wechsel ins Frankenland für die Nürnberger in 15 Einsätzen acht Mal. Vom Budget her ist der fränkische Traditionsklub und neunfache Deutsche Meister zum oberen Drittel der 2. Liga anzusiedeln. Doch unter Trainer Robert Klauß, dem letztjährigen Co-Trainer von Julian Nagelsmann bei RB Leipzig und seit dieser Saison unter dem neuen Sportvorstand Dieter Hecking der neue Club-Trainer, hinkt man noch hinter den Erwartungen zurück.

Mögliche Aufstellungen:

SV Sandhausen: Kapino – Röseler, Kister, Zhirov – Klingmann, Paurevic, Linsmayer, Rossipal – Halimi – Behrens, Keita-Ruel
1. FC Nürnberg: Mathenia – Valentini, Mühl, Sörensen, Handwerker –  Geis, Behrens – Hack, Möller Daehli (Dovedan), Nürnberger - Schäffler

Fotos: Kraichgausport

Defensivspieler Zhirov beim Flanken

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