SVS möchte großen Schritt in Richtung Klassenerhalt machen

Sandhausen empfängt die SpVgg Greuther Fürth

Zum 29. Zweitliga-Spieltag empfängt der SV Sandhausen am Freitag um 18.30 Uhr die SpVgg Greuther Fürth im BWT-Stadion am Hardtwald. Im drittletzten Heimspiel der Saison könnte dem SVS mit einem Erfolg gegen den Tabellenvierzehnten aus Franken ein Befreiungsschlag im Kampf um den Klassenerhalt gelingen. Mit dem 1:1-Unentschieden beim FC St. Pauli haben sich die Kurpfälzer gleich um drei Plätze auf Rang 7 verbessert, doch es trennt sie nur ein Punkt vom Tabellenfünfzehnten Erzgebirge Aue.

Mit Teamgeist und Zusammenhalt möchten die SVS-Profis sich aller Abstiegssorgen entledigen

Gislason träumt von der WM - Wooten feierte Comeback

Positiv stimmt, dass sich Neuzugang Rurik Gislason bestens eingeführt hat und im Spiel bei St. Pauli bereits seinen dritten Treffer im neunten Einsatz von Beginn an für den SVS erzielte, womit er seinem Traum, einer WM-Teilnahme mit Island, weiterhin näher kommt. Nur knapp seinen zweiten Saisontreffer verpasste Andrew Wooten, der gegen St. Pauli zur Überraschung aller nach einer Saison voller Verletzungspech zu seinem Comeback und gleichzeitig zweiten Einsatz seit dem 2. Spieltag kam. „Es war natürlich ein sehr schönes Gefühl, wieder auf dem Platz zu stehen. Ich bin auch jetzt nach dem Spiel schmerzfrei. Noch schöner wäre es mit einem Tor gewesen, leider hat das nicht geklappt. Ich bin beim Schuss leicht in Rücklage geraten. An diesen Abläufen werde ich in den kommenden Tagen arbeiten“, so Wooten nach dem Spiel in Hamburg, wo ein dreifacher Punktgewinn bei einem Torschussverhältnis von 18:10 für den SVS durchaus verdient gewesen wäre. Im Mittelfeld immer besser in Tritt kommt Philipp Förster als Antreiber. Trainer Kenan Kocak klagte aber einmal mehr über die Chancenverwertung seines Teams und wird beim nächsten Anlauf, es besser zu machen, gegen Fürth auf Denis Linsmayer verzichten müssen, der seine fünfte Gelbe Karte sah und gesperrt ist.

Renomierter Zweitligist kommt erst in der Rückrunde in Tritt

Die SpVgg Greuther Fürth scheint für den Saisonendspurt bestens gewappnet zu sein und konnte fünf ihrer letzten sieben Spiele gewinnen. Dabei kamen die Franken überhaupt nicht aus den Startlöchern, und nach einem kapitalen Fehlstart und vier Niederlagen in den ersten vier Saisonspielen wurde Trainer Janos Radoki beurlaubt. Als neuer Trainer kam der Kroate Damir Buric - ehemaliger Spieler des SV Waldhof Mannheim und SC Freiburg - zu den Franken. Buric feierte mit dem 3:1-Erfolg gegen den aktuellen Tabellenführer Fortuna Düsseldorf, mit dem sich die Fürther auch an die Spitze der ewigen Tabelle der 2. Fußball-Bundesliga setzten, einen Einstand nach Maß. Seit 1997 gehören die Franken mit Unterbrechung von einem Jahr Erster Liga dem Unterhaus an und belegten dabei kurioserweise zwischen 2001 und 2009 siebenmal den fünften Platz im Endklassement.

SVS-Coach Kenan Kocak hofft auf drei Heimpunkte gegen Greuther Fürth

Fürth ist ein unbequemer Gegner

Der Coach baut auf eine Mischung aus erfahrenen Spielern wie den nach Franken zurückgekehrten ehemaligen Nationalspieler Roberto Hilbert oder Marco Caligiuri in der Abwehr und überwiegend jungen Akteuren wie den vom VfB Stuttgart ausgeliehenen Julian Green und Khaled Narey in der Offensive. Der schnelle Rechtsaußen Narey ist brandgefährlich und führt mit sechs Treffern auch klar die interne Torschützenliste an, doch an einem torgefährlichen Mittelstürmer mangelt es den Franken. Die Offensiv-Verstärkungen Manuel Torres und Philipp Hofmann blieben hinter den Erwartungen zurück und haben mittlerweile nach einem halben Jahr die Fürther Kleeblätter wieder verlassen. Nachdem die SpVgg die Hinrunde auf Platz 17 abschloss, gab es im neuen Jahr in zehn Partien erst zwei Niederlagen, und bei einem Unentschieden in Düsseldorf und einem 2:0-Erfolg im Frankenderby beim 1. FC Nürnberg muss der SVS vorgewarnt sein.

Verletztenmisere ist mit ein Grund für den Negativlauf des SVS

Die Ausgangssituation am Hardtwald hat sich innerhalb kurzer Zeit sehr schnell verändert. Nachdem es lange danach aussah, als ob die Kocak-Schützlinge noch um Relegationsplatz 3 mitmischen würden, sorgte eine Sieglosserie dafür, dass beim Dorfverein plötzlich der Abstiegs-Alarm ausgerufen wurde. Für Trainer Kocak spielt dabei die außergewöhnliche Verletztenmisere eine wesentliche Rolle: „Wir sind europaweit die einzige Mannschaft, die sieben Knochenbrüche wegstecken musste.“ Im Einzelnen sind dies: Klingmann und Roßbach (beide Schädel), Kister und Herrmann (beide Mittelfuß), Gipson (Wadenbein), Kulovits (Arm) und  Seegert (Jochbein). Hinzu kommt noch die einjährige Verletzungspause bei Torjäger Andrew Wooten  und der Verkauf von Topstürmer Lucas Höler in der Winterpause nach Freiburg. Angesichts des noch anspruchsvollen Restprogramms gegen Duisburg (A), Darmstadt (H), Heidenheim (A), Nürnberg (H) und Bielefeld (A) wären drei Heimpunkte sehr gelegen. Kann der SVS an die Leistung in St. Pauli anknüpfen und auf die Unterstützung seiner Fans bauen, ist die Revanche für die 1:2-Hinspielniederlage in Fürth, die so wichtig wäre, möglich.

Fotos: BWA

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