SVS möchte mit einem Sieg über Kiel in der Tabelle noch etwas klettern

Nach dem Abpfiff ist Feiern am Hardtwald angesagt

Zum Abschluss der Zweitligasaison 2021/22 empfängt der SV Sandhausen am Sonntag um 15.30 Uhr Holstein Kiel im BWT-Stadion am Hardtwald. Während die Kieler maximal noch von Platz 9 auf 10 rutschen können, kann der SVS von Platz 15 aus mit einem Erfolg maximal noch drei Plätze gutmachen, was mit höheren Fernsehgeldern oder damit, dass man in der ersten Runde des DFB-Pokals einem Bundesligisten entgeht, einhergeht. Ein Heimsieg wäre der krönende Abschluss auf die starke Rückrunde, in welcher die Sandhäuser den achten und die Kieler den vierten Platz der Rückrundentabelle belegen.

Nach dem Abpfiff wird gefeiert

Gefeiert wird nach dem bereits erreichten Klassenerhalt auf alle Fälle, und nach Spielende wartet auf die Besucher ein reichhaltiges Programm mit einer Live-Band, Freibier vor dem Stadion und dem Feiern mit der Mannschaft. Während als Absteiger aus der 2. Liga bereits der FC Ingolstadt und Erzgebirge Aue feststehen und Dynamo Dresden in die Relegationsspiele gegen den Drittligisten 1. FC Kaiserslautern muss, herrscht die größte Spannung freilich im Aufstiegskampf, wo bisher nur der FC Schalke 04 als Rückkehrer in die Bundesliga feststeht.

Aufwärmprogramm am Hardtwald - nach dem Abpfiff soll ausgelassen gefeiert werden

Ein Sieg zum Abschluss

Der Sportliche Leiter Mikayil Kabaca kommentierte die 0:2-Niederlage im letzten Auswärtsspiel in Paderborn nach einer langen, nervenaufreibenden und kräftezehrenden Saison unaufgeregt: „Natürlich kann man der Mannschaft den Vorwurf machen, dass sie nicht so dagegengehalten hat. Sei’s Ihnen verziehen, den Klassenerhalt haben wir sicher, aber ganz wichtig ist, dass wir im letzten Heimspiel nochmal alles raushausen und vor den heimischen Fans zum Abschluss nochmal einen Sieg einfahren.“

Kaderplanung mit einigen noch offenen Fragen

Während es viele Spieler nach der Partie gegen die Kieler „Störche“ in den Urlaub zieht, wartet auf Kabaca und Trainer Alois Schwartz noch reichlich Arbeit bei der Kaderplanung für die nächste Saison. Die Stammspieler der letzten Wochen haben alle Verträge über die Saison hinaus, doch noch nicht geklärt ist, wer hinter dem überragenden Stammkeeper Patrick Drewes als Ersatztorhüter in die Spielzeit geht, da die Verträge von Felix Wiedwald und Benedikt Grawe auslaufen. Nach Julius Biada, der nach einer langen Verletzungspause in Paderborn erstmals wieder im Kader stand, hat sein früherer Mentor, ehemaliger SVS-Trainer und jetziger Coach des 1. FC Saarbrücken Uwe Koschinat Gerüchten zufolge die Fühler ausgestreckt. Im Gegenzug könnte Saarbrückens Stürmer Julian Günther-Schmidt an den Hardtwald wechseln, doch dahinter stehen genauso noch Fragezeichen wie hinter den ausgeliehenen Akteuren. Bei Nils Seufert, Ahmed Kutucu und Alou Kuol stehen die Anzeichen darauf, dass sie zu ihren Leihvereinen zurückkehren, doch „die Entscheidung ist noch nicht endgültig gefallen“, so Schwartz. Beim dienstältesten Spieler und Publikumsliebling Tim Kister stehen die Anzeichen wegen anhaltender Verletzungsprobleme auf Karriereende.

Zum Saisonabschluss möchten die Sandhäuser nochmals einen Heimsieg landen

Kiel seit fünf Spielen ungeschlagen

Seufert fiel in Paderborn wegen einer Sprunggelenksverletzung aus wie auch Cebio Soukou wegen Knieproblemen fehlte. Definitiv beim Saisonfinale fehlen wird nach seiner fünften gelben Karte hingegen Kiels Lewis Holtby, der im letzten Spiel beim überzeugenden 3:0 gegen den 1. FC Nürnberg als Sechser noch omnipräsent war und als Regisseur glänzte. Abwehrspieler Stefan Thesker nach dem Sieg: „Das heutige Spiel hat die vergangenen Wochen widergespiegelt. Wir haben uns besser aufeinander abgestimmt und eine bessere Balance von Angreifen und Verteidigen entwickelt.“ Bei zuletzt fünf ungeschlagenen Spielen in Folge – darunter ein 1:0-Erfolg gegen den Hamburger SV und der 3:2-Sensationssieg nach 0:2-Rückstand bei Werder Bremen – schaffte das Team von Trainer Marcel Rapp letztendlich frühzeitig den Klassenerhalt und wird in sein sechstes Zweitligajahr in Folge gehen.

Mit Rapp kehrte der Erfolg zurück

Nach dem Rücktritt von Ole Werner übernahm der langjährige ehemalige Hoffenheimer Jugendtrainer und zwischenzeitlicher Co-Trainer des Bundesligateams Rapp Anfang Oktober seinen ersten Posten als Cheftrainer eines Profiteams in Kiel. Bei Rapps Antritt rangierten die Norddeutschen auf Platz 15 der Tabelle und haben zudem in der Rückrunde Rückschläge wegzustecken wie den Ausfall von Abwehrchef Hauke Wahl wegen Pfeifferschem Drüsenfiebers sowie Fin Bartels wegen eines Schlüsselbeinbruchs, doch mit dem Coach kehrte der Erfolg zurück.

Stabile Defensive

Erfolgsrezept im Spiel gegen den Hamburger SV war das bedingungslose Verteidigen mit teilweise zehn Mann im eigenen Strafraum, so kassierten die Schleswig-Holsteiner in den letzten fünf ungeschlagenen Spielen gegen teilweise Aufstiegsaspiranten nur drei Gegentore. Erfolgreichste Torschützen bei den Störchen sind der ehemalige Sandhäuser Mittelfeldakteur Alexander Mühling und der Österreicher Benedikt Pichler mit je sieben Treffern, Fabian Reese hat bereits sieben Treffer aufgelegt. Mühling ist bereits seit dem Zweitligaaufstieg unverzichtbar und kann bereits auf 197 Zweitligaeinsätze verweisen. Dem ukrainischen Profifußballer Denys Miroshnichenko ermöglichten die Kieler nach seiner Flucht vor der russischen Invasion, sich bis zum Saisonende im Training fitzuhalten.

Mögliche Aufstellungen:

SV Sandhausen: Drewes – Diekmeier, Dumic, Zhirov, Okoroji – Zenga, Trybull – Ajdini, Bachmann, Kinsombi – Testroet
Holstein Kiel: Dähne – Lorenz, Thesker, van den Bergh – Korb, Porath, Mühling, Reese – Skrzybski – Pichler, Wriedt

Fotos: foto2press

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