SVS-Trainer Kocak fordert völlig anderes Auftreten seiner Mannschaft

Sandhausen gastiert bei Tabellenführer VfB Stuttgart

Nach dem enttäuschenden Pokal-Aus gegen den FC Schalke 04 gilt bei Zweitligist SV Sandhausen die ganze Konzentration wieder dem Liga-Alltag. SVS-Trainer Kenan Kocak nach dem 1:4 am vergangenen Mittwochabend: „Wir müssen das Spiel analysieren, die Fehler ansprechen und daraus unsere Lehren ziehen. In den kommenden schweren Spielen müssen wir uns ganz anders präsentieren.“ Zur wichtigen Aufgabe des SVS-Coach zählt es seine Spieler vor dem Gastspiel am Sonntag (13:30 Uhr) bei Spitzenreiter VfB Stuttgart wieder in die Spur zu führen. „Wir dürfen uns in Stuttgart auf keinen Fall so leb- und mutlos wie gegen Schalke präsentieren. Wir dürfen aber auch nicht den Fehler machen und uns nach einem KO-Spiel gegen einen starken Gegner alles kaputt reden was wir aufgebaut haben. Wir müssen unsere Lehren daraus ziehen und uns beim VfB völlig anders präsentieren.“

Thomas Pledl enteilt zwei Stuttgarter Gegenspielern

Der SVS setzt auf seine Auswärtsstärke

Personell kann Kocak fast wieder aus dem Vollen schöpfen, denn neben Tim Kister, der nach Ablauf seiner Rotsperre gegen Schalke sein Comeback feierte, steht mit Daniel Gordon auch der andere etatmäßige Stammverteidiger wieder zur Verfügung - seine Sperre galt nur im Pokalwettbewerb. Zu den einzig verletzten Spielern Max Jansen und Korbinian Vollmann wird sich hoffentlich kein Weiterer gesellen, da der Offensivakteur José Pierre Vunguidica im Pokalspiel nach einer Viertelstunde ausgewechselt werden musste. Trotz des Ausscheidens gegen die Gelsenkirchener und der hohen Hürde des anstehenden baden-württembergischen Derbys kann der SVS mutig bei den Schwaben antreten: In der Zweiten Liga ist das Kocak-Team seit fünf Spielen ungeschlagen, und in den letzten vier Auswärtsspielen konnte man zehn der insgesamt bereits 30 Punkte einfahren.

Tim Kister kommt vor Torhüter Mitchell Langerak an den Ball, trifft aber nur die Querlatte

Mit einem 45 Millionen Euro Etat zurück ins Oberhaus

Eine Finanzspritze von über einer zusätzlichen Million Euro blieb dem SV Sandhausen durch das Achtelfinal-Aus verwehrt, doch so oder so schwebt der kommende Gegner, der Bundesligaabsteiger VfB Stuttgart, in anderen Sphären – der Gesamtmarktwert der Schwaben ist mit 45 Millionen bei einem von 13 Millionen Euro der Sandhäuser angegeben. Wie Hannover 96 ist die Mannschaft des jüngsten Zweitligatrainers Hannes Wolf (35) regelrecht zum Aufsteigen verdammt, und mit dem 2:0 gegen Fortuna Düsseldorf konnten sich die Schwaben im letzten Montagsspiel auch die Tabellenführung zurückerobern. Rund um erfahrenere Spieler wie Großkreutz, dem argentinischen Nationalspieler Insua oder Kapitän Gentner, die dem VfB nach dem Abstieg die Treue hielten, wurde ein Team mit jungen und hochtalentierten Neuzugängen geformt. Neben den schnellen Flügelspielern und starken Vorbereitern Mané sowie dem japanischen Nationalspieler Asano wurde auch der letztjährige Zweitligatorschützenkönig Terodde, der bereits schon wieder bei zwölf  Saisontoren steht, an Land gezogen.

Linsmayer: "Wollen auf unserer Erfolgswelle weiterschwimmen!"

Die mit 33 erzielten Toren zweitstärkste Offensive der Liga des VfB trifft auf den mit 17 Gegentoren defensivstarken SVS, der sich am frühen Sonntagnachmittag (13:30 Uhr Spielbeginn) in der Mercedes-Benz Arena auch seine Chancen ausrechnen darf, sich für die 1:2-Hinspielniederlage zu revanchieren.
Sandhausens Mittelfeldspieler Denis Linsmayer: „Wir wollen auf unserer Erfolgswelle in der 2. Liga weiterschwimmen. Stuttgart ist die Spitzenmannschaft in der Liga. Nach anfänglichen Schwierigkeiten haben sie sich gefangen und bestechen mit einer sehr starken Offensive mit schnellen gefährlichen Spielern.“
Fakt ist, die nächsten vier Sandhäuser Pflichtspiele gegen Stuttgart, Kaiserslautern, Braunschweig und Heidenheim haben richtungsweisenden Charakter. Danach wird man sehen, ob die Kurpfälzer sich weiter im oberen Drittel etablieren können.

Fotos: BWA

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