Im heutigen zweiten Teil des Hoffenheimer Leistungschecks nehmen wir das Mittelfeld genauer unter die Lupe. Sowohl im defensiven als auch offensiven Bereich ist das Gedränge um die einzelnen Positionen besonders groß. Trainer Hubb Stevens kann hier besonders unter verschiedenen Spielertypen und Variationsmöglichkeiten wählen.
Teil 2 : Hoffenheims Mittelfeld
Mittelfeld
Sebastian Rudy:
150 Erstliga-Einsätze sind in Hoffenheim Spitzenwert. Der flexibel einsetzbare Schwabe macht sich noch Hoffnung auf ein EM-Ticket für Frankreich im Sommer, wenngleich 736 Spielminuten in 17 Vorrundenpartien nicht die allerbeste Bewerbung sind. Durch gute Leistungen in der Vorbereitung hat er sich wieder für die Startelf empfohlen. Zuletzt traf er zwei Mal in Folge in Testspielen.
Eugen Polanski:
Der Pole gilt als kompromisslos, harter jedoch fairer Abräumer. Mit der Erfahrung von 220 Erstliga-Spielen wird er als Führungsspieler gesehen. In seinen 16 Saisonspielen konnte er auch offensive Akzente setzen, erzielte zwei Treffer, gab drei Torvorlagen. Sein unglückliches Eigentor beim 0:1 im Berliner Schneegestöber ist hierbei nicht mitgewertet. Hin und wieder etwas schlampig im Abspiel. Der 29-Jährige duelliert sich mit Rudy, Schwegler und Strobl in der Sechser-Position.
Jonathan Schmid:
Der Straßburger, mit dem stets freundlichen Lächeln, konnte bislang als einziger Neuzugang überzeugen. Seine Freiburger Torgefährlichkeit konnte er mit vier Treffern bei 16 Einsätzen unter Beweis stellen. Verbesserungsbedürftig noch seine Standards, die noch zu keinem Treffer führten. Der offensive Mittelfeldspieler dürfte auch in der zweiten Saisonhälfte zur Stammformation zählen. Schöne Tore, wie zuletzt gegen Sturm Graz, sind hierfür die besten Empfehlungen.
Tarik Elyounoussi:
Der gebürtige Marokkaner konnte nach überstandener Verletzung auf dem linken Flügel bei seinen vier Einsätzen in der Startformation einige Akzente setzen. Nur vier Treffer in 50 Bundesligapartien verdeutlichen, dass es ihm noch an Torgefährlichkeit fehlt. Ein Muskelfaserriss macht ihm derzeit zu schaffen und wirft ihn etwas zurück.
Pirmin Schwegler:
Der Mittelfeldspieler laboriert an muskulären Problemen, musste zuletzt passen und wird auch höchstwahrscheinlich gegen Leverkusen fehlen. Der 28-jährige Schweizer versuchte die Löcher im Mittelfeld zu kitten, konnte dadurch aber nicht die erhofften Impulse für das Offensivspiel geben. Selbstkritisch gab er zu, leistungsmäßig noch zulegen zu müssen, was nicht bestritten wird. Als Kapitän vorbildlich, manchmal vielleicht etwas zu ruhig.
Steven Zuber:
Der Schweizer blickt auf eine durch Verletzungen geprägte Hinrunde zurück. Zwei Treffer in 511 Spielminuten sind kein schlechter Wert. Der schnelle Dribbler muss sich steigern, um in die Startformation zu kommen. Auch bei ihm ist noch Potenzial nach oben. Sein Ehrgeiz und Wille dürfte ein großes Plus sein.
Nadiem Amiri:
Sein Talent kam in den letzten Partien richtig zum Vorschein. Sein Durchbruch erfolgte beim Spiel gegen Mönchengladbach, wo er seinen ersten Bundesligatreffer erzielte und zwei Torvorlagen gab. Auf die Unbekümmertheit des 19-jährigen ruhen im Abstiegskampf die Hoffnungen. Dem in Ludwigshafen gebürtigen Deutsch-Afghanen steht noch eine große Karriere bevor. Stevens und später Nagelsmann werden darauf achten, dass das Eigengewächs nicht abhebt.
Kevin Volland:
Es war nicht die Saison, die man sich von ihm erhofft hatte – wenngleich fünf Treffer und zwei Torvorlagen im Team Spitzenwerte sind. Der Allgäuer kam einfach nicht wie gewohnt in Tritt, die Leistungen waren sehr wechselhaft. Vorlagengeber Roberto Firmino fehlt ihm ganz besonders. Volland profitierte sehr von der Kreativität des Brasilianers. Zuletzt wurde er öfters ausgewechselt oder kam, wie in Gelsenkirchen, erst später ins Spiel. Mit Blick auf die bevorstehende Europameisterschaft wird sich der 5-fache A-Nationalspieler mit Sicherheit steigern und wieder zu gewohnter Form finden.
Teil 3: Hoffenheims Angriff im Leistungscheck folgt morgen
Foto: Kraichgaufoto