„Thomas Müller ist der brutalste Bayern-Spieler“

Frage – Antwort – Spiel bei der Abschluss-Pressekonferenz vor dem Gastspiel von 1899 Hoffenheim beim FC Bayern München mit Trainer Markus Gisdol: Was rechnet sich Hoffenheim in der Allianz-Arena aus? Ich weiß nicht, ob es uns gelingt in München für eine Überraschung zu sorgen. Die Bayern haben eine klasse, außergewöhnliche Mannschaft. Viele Klubs sind schon froh, wenn sie nur ein ganz knappes Ergebnis gegen sie holen können. Wenn Bayern voll da ist und du keinen guten Tag erwischt, kann es schon ganz schnell in die andere Richtung gehen. Wir suchen unsere Chance, ziehen deshalb nicht den Schwanz ein, und werden unser Spiel deshalb nicht umstellen sondern so auftreten wie zuletzt.

Ist es ein Vorteil, dass Bayern einen Tag mehr Pause aus der Englischen Woche hatte, womöglich durch den Titelgewinn etwas verhaltender auftreten wird?
Den Tag den sie mehr frei hatten, haben sie mit Sicherheit zum Nachholen des fehlenden Schlafes aufgrund der Feierlichkeiten gebraucht. Ich erwarte eine sehr professionell auftretende Mannschaft, die nach dem vorzeitigen Gewinn der Meisterschaft im ersten Auftreten vor eigenem Publikum einiges bieten möchte. Alles andere würde mich überraschen. Pep Guardiola ist bekannt dafür, dass er sein Team sehr schnell wieder auf die nächste Aufgabe fokussiert.

Zum Fitnesszustand der Mannschaft nach der Englischen Woche.
Bis jetzt erstaunlich gut. Bis auf David Abraham und Sven Schipplock sind alle einsetzbar, was uns in der Entscheidung bei der Aufstellung vor diesem Spiel etwas erleichtert. Niklas Süle hat seine Achillessehnenprobleme überwunden. Wir können fast aus dem Vollen schöpfen.

Wer steht im TSG-Tor?
Jens Grahl wird weiter im Tor bleiben. Koen Casteels konnte erst ein Mal nach seiner Insekteninfektion trainieren und ist noch nicht im Vollbesitz seiner Kräfte. Daher mussten wir hier keine Überlegungen anstellen.

Das weitere Saisonziel?
Für mich gilt weiterhin sich nur auf das nächste Spiel vorzubereiten, damit sind wir zuletzt sehr gut gefahren. Der Fokus gilt von Spiel zu Spiel, um möglichst viele Punkte einzufahren. Wir sind auf einen guten Weg eine sorgenfreie Saison zu spielen, was letztendlich dabei herauskommt wird man sehen.

Was macht die Bayern so stark und wie kann man gegen sie bestehen?
Im Hinspiel haben wir es fast geschafft, bekamen nach unserer Führung ein unglücklich, abgefälschtes Freistosstor und beim Zweiten haben wir es versäumt, den Ball nicht weg zu schlagen. Bayern hat zweifellos die beste Qualität an Einzelspieler, die je eine Vereinsmannschaft hatte. Es ist egal wer da aufläuft, alle haben ihre Klasse. Sie manchen ganz, ganz wenige Fehler, auch in Drucksituationen. Ihnen den Ball wegzunehmen ist eine Kunst. Man spürt, dass sie nur so vor Selbstvertrauen strotzen. Und wenn es mal eng wird, haben sie mit Manuel Neuer hinten immer noch einen stehen, der als Vollrakete auch knappe Spiele entscheiden kann.

Welchen Bayern-Spieler fürchtet er am meisten und warum?
Der Spieler, der am wenigsten zu greifen ist und von dem ich mir am meisten wünschte, dass er nicht mitspielt ist Thomas Müller. Dieser Spieler macht mich verrückt als Trainer. Er ist der brutalste Spieler der Bayern. Er ist einfach so gierig nach Toren, er macht so unbequeme Wege, ist so schwer zu greifen im Spiel. Für mich der beste Spieler bei den Münchnern.

Wie geil wäre es denn dort die große Überraschung zu landen?
Natürlich wäre dies für uns alle unbeschreiblich, ganz klar. Woche für Woche versuchen dies auch andere Mannschaften mit dem gleichen Ergebnis. Über freie Tage als Belohnung für meine Spieler haben wird deshalb noch nicht gesprochen.

Fotos: Kraichgaufoto und BWA

 

Markus Gisdol vor dem Bayern-Spiel, Müller trifft im Hinspiel zum 2:1 Siegtreffer der Bayern, Torjubel bei Thomas Müller, und Ex-Hoffenheimer Tom Starke wird am Samstag im Bayern-Tor stehen

Artikel teilen

WERBUNG