TSG belohnt sich nach starker Leistung nicht und überwintert auf Platz 7

Hoffenheim scheitert erneut unglücklich an Dortmund

Im mit Spannung erwarteten Spitzenspiel des letzten Hinrunden-Spieltages siegte Borussia Dortmund vor 81.000 Zuschauern mit 2:1 über die TSG Hoffenheim. Der neue BVB-Coach Trainer Peter Stöger feiert nach dem Sieg in Mainz nun auch sein Heimdebüt. Die Westfalen beenden damit ihre dreimonatige sieglose Heimbilanz und klettern in der Tabelle vorübergehend auf Platz 3. Die Hoffenheimer holen nach der erneuten Auswärtsniederlage 26 Punkte aus der Halbserie, das sind fünf Zähler weniger als zum gleichen Zeitpunkt in der vergangenen Saison.

Jubel nach der 1:0-Führung durch Mark Uth

Hoffenheim nach Führung klar spielbestimmend

Nach schwungvollem Auftakt der Gastgeber, die durch Yarmolenko die erste Großchance haben, waren die Gäste effektiver und gehen durch ihren Torjäger Mark Uth 1:0 in Führung (21.). Amiri spielt über rechts Kaderabek in den Lauf, der mustergültig auf Uth quer legt und dieser keine Mühe hat mit seinem 9. Saisontreffer einzunetzen. Dies war fast eine Kopie des 1:0-Siegtreffers drei Tage zuvor gegen den VfB Stuttgart.
Während die Westfalen in der Folge stark verunsichert wirken, haben die Blau-Weißen die Partie fest im Griff, lassen mit geschicktem Passspiel Ball und Gegner laufen. Der BVB hat in den ersten 45 Minuten mit 41 Prozent Ballbesitz als Heimmannschaft einen außergewöhnlich schwachen Wert.

Vorentscheidenden zweiten Treffer versäumt

In der zweiten Hälfte sind gerade mal vier Minuten gespielt, als Amiri, mustergültig von Demirbay in Szene gesetzt, freistehend vor dem Tor mit einer Direktabnahme an BVB-Keeper Bürki scheitert. Während die Gastgeber weiterhin ideenlos agieren, kontrollieren die Nagelsmänner weiter das Geschehen. Doch anstatt das vorentscheidenden 2:0 zu markieren, ermöglichen sie dem BVB zurück ins Spiel zu kommen. Nachdem die junge Posch im Strafraum Kagawa foult, verwandelt Aubameyang mit seinem 13. Saisontreffer souverän vom Elfmeterpunkt zum glücklichen Ausgleich (63.). In der Folge wirken die Hoffenheimer weiter spielerisch überlegen mit einem leichten Chancenplus. Als sich in der Schlussphase beide Teams schon auf eine Punkteteilung einstellen, schlagen die Schwarz-Gelben überraschend zu. Kagawa spielt den Ball in die Gasse zu Pulicic, der den Ball mit der ersten Berührung an Baumann vorbeilegt und mit der zweiten zum 2:1 abschließt (89.). In der Nachspielzeit vergibt der unauffällige Aubameyang noch eine hundertprozentige Torchance, indem er den Ball nicht im leeren TSG-Tor unterbringt.

Ein Endergebnis, das nicht ganz dem Spielverlauf entspricht

TSG überwintert statt Platz 3 nur auf 7

Während die Dortmunder vor ihrer gewaltigen Südtribüne mit ihren euphorischen Fans das Ende ihrer Krise feiern, ist die Enttäuschung beim Gegner, der in den letzten zehn Duellen nicht gegen den BVB gewinnen konnte, und seinen 1.800 mitgereisten Fans riesen groß. Die TSG hat es sich am Ende selbst zuzuschreiben, dass sie ihre spielerische Überlegenheit gegen einen angeschlagenen Gegner nicht konsequent nutzte und so auf einem 7. Tabellenplatz außerhalb der internationalen Ränge überwintert.

Stimmen der Trainer:

Julian Nagelsmann (TSG Hoffenheim): „Wir haben teilweise eine sehr gutes Auswärtsspiel gemacht und können schon früher das 1:0 machen. Insgesamt haben wir vor der Pause nur wenige Konter zugelassen. Nach der Pause waren wir defensiv zu passiv, sind nicht mehr so gut angelaufen. Deshalb kam Dortmund besser ins Spiel. Trotzdem hatten wir die größeren Möglichkeiten und müssen das 2:0 machen. Oliver Baumann musste keinen Ball halten und wir verlieren hier trotzdem. Es ist wie in den vergangenen Spielen beim BVB - wir waren sicherlich nicht die schlechtere Mannschaft, aber fahren ohne Punkte nach Hause.“

Peter Stöger (Bor. Dortmund): „Wir müssen dieses Spiel heute nicht unbedingt gewinnen. Wir kamen gut in die Partie, aber Hoffenheim hatte dann ein sehr gutes Passspiel und wir kamen nicht in die Zweikämpfe. Wir hatten Glück, dass das zweite Tor für Hoffenheim nicht gefallen ist. Die Mannschaft hat alles reingeworfen und wollte gewinnen. Der Wille und die Einstellung der Mannschaft passen.“

Weitere Hoffenheimer Stimmen:

Mark Uth (TSG-Torjäger): „Dortmund war heute total harmlos. Wir hatten so viele Chancen, das zweite Tor zu machen, aber wir treffen vor dem Tor die falsche Entscheidung oder die Flanke kommt nicht an. Der Elfmeter war einer und dann bekommen wir hier kurz vor Schluss das zweite Tor. Ich habe keine Ahnung, warum wir heute verloren haben. Wir müssen mindestens einen Punkt mitnehmen, weil wir die bessere Mannschaft waren.“

Nadiem Amiri (TSG-Mittelfeldspieler): „Seit drei Jahren komme ich jetzt hier her. Wir sind immer auf Augenhöhe, gehen aber jedes Mal mit einer Niederlage nach Hause. Das ist unglaublich. Bei meiner Chance muss ich einfach volles Risiko gehen, den Ball besser platzieren – dann ist er drin. Wir waren vor der Pause besser, Dortmund nach dem Seitenwechsel.“

Alexander Rosen (Direktor Profifußball in Hoffenheim): „Wir hatten mehr Ballbesitz, hatten mehr Chancen. Ich ärgere mich sehr über die Niederlage. Wir müssen mindestens einen Punkt mitnehmen oder sogar gewinnen. Die körperliche Belastung war heute nicht der Grund für die Niederlage, wir haben sehr guten Fußball gespielt. Trotz der Enttäuschung darf man nicht vergessen, dass wir ein tolles Jahr gespielt haben.“

Fotos: Fussball Media

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