TSG-Fans sparten nicht an Kritik – Verbesserungen gewünscht

Die Fans. Ein Team. Großartig.

Während die Profis der TSG 1899 Hoffenheim sich im Trainingslager im warmen Südafrika auf die Rückrunde vorbereiten, traf sich die Fanszene im unbeheizten Businessbereich der WIRSOL Rhein-Neckar-Arena zu einem Meinungs- und Informationsaustausch. Rund 200 organisierte und nicht organisierte Hoffe-Fans aus allen Gruppierungen folgten der Einladung des Fan-Dachverbands zur „Fan-Offensive 2.0“. In der rund dreistündigen Veranstaltung wurde offen, kontrovers, konstruktiv und respektvoll miteinander diskutiert, über die Zukunft des Dachverbands sowie der Verbesserung des Fanwesens. Dazu zählte vor allem ein Plus an Respekt unter- und miteinander, den die Vorsitzende des Fan-Dachverbands, Stephanie Krotz, in ihrer Eingangsrede einforderte. Sie ging hier insbesondere auf jene ein, welche auf Facebook und in diversen Foren gerne viel und zum Teil in respektloser Form meckerten, aber der Einladung leider nicht gefolgt sind.
Die, die kamen, hielten mit Kritik nicht hinterm Berg – und dies war ja auch Sinn und Zweck dieser Veranstaltung. Jeder, der wollte, kam zu Wort und letztendlich kamen alle überein, dass eine solche Veranstaltung wiederholt werden sollte. Idealerweise mit Vertretern der TSG, die immer noch dabei versagten, „den Fan am Herzen zu packen.“
Doch auch die Anhängerschaft sparte nicht an Kritik an sich bzw. an den eigenen Fans. So wurde zum Teil geringe Partizipation und Identifikation der Fans in der Süd-Kurve moniert. Angesichts der aktuellen sportlichen Situation sollte die Kurve sich noch stärker als Einheit – z.B. optisch als „blaue Wand“ präsentieren. Ebenso sollte auch ein einheitlicher Support sowie die Unterstützung von Alex-Capo zur Kurvenpräsentation gehören.
Hierbei wurde zwar die Verbesserung bei den Einlasskontrollen in Süd gelobt, wo inzwischen verstärkt auf die Einhaltung geachtet würde, dass der Zutritt dort Zuschauern in Gästefankleidung untersagt wird, aber das müsse noch wesentlich rigoroser gehandhabt werden. Um das für die Ordner zu vereinfachen, da man über Süd auch Zugang zu Blöcken hat, für die diese Einschränkung nicht gilt, sollen Alternativen überlegt werden.
Generell wurde es immer noch als ein großes Ärgernis angesehen, dass es immer noch zu viele Menschen in der Südkurve gibt, die kein Interesse am Support haben, sondern vor allem billig Fußball schauen möchten und sich über alles aufregen, was sie am „stillen Genießen“ stört, z. B. schwenkende Fahnen vor ihnen oder Gegröhle neben ihnen. Hier wurde die Eigenverantwortung der Fans hervorgehoben, welche sich davon nicht irritieren lassen, sondern im Gegenteil, das zu intensivieren, um jenen Komfortguckern klar mache: „Hier ist Süd!“ – und wenn es nicht passe, gibt es noch über 25.000 weitere Plätze im Stadion!
Das sind natürlich sehr allgemeine Themen, auf welche der Fan-Dachverband keinen Einfluss hat. Entsprechend selbstbewusst sollte jeder Hoffenheim-Fan hier für seinen Verein auftreten.

Gleichzeitig wurde aber auch darauf hingewiesen, dass das, was in weniger als zehn Jahren erreicht wurde, nicht kleingeredet werden solle – weder bei Heim- noch bei Auswärtsspielen. Ein Blick auf den Parkplatz der Gästebusse zeige, dass es nämlich gar nicht so viele Busse sind, die auch aus den Städten der „Traditionsklubs“ kommen. Die bekommen ihr Kontingent eben über ihre Fans vor Ort voll. Das Hoffenheimer „Problem“ ist, dass es zu wenig TSG-Fans die in anderen Städten noch gibt. Rein fahrtechnisch stünden die Kraichgauer den meisten Vereinen in nichts nach.
Natürlich gab es auch Punkte, in denen der Dachverband aufgefordert wurde, mehr Einfluss auf die TSG zu nehmen:
Das reichte von dem erneuten Versuch, der Mannschaft beizubringen, sich nach einem Spiel bei den Fans zu bedanken, über den Bereich Merchandising z.B. eine kontinuierliche Linie der Fankleidung, welche nicht nur „Hungerhaken“ passt, bis hin zu der Preisgestaltung am Family-Day, die allgemein als „Frechheit“ bewertet wurde.

Weitere Themen waren – ungefiltert und ungeordnet:

  • Fangesänge hört man im Fernsehen schlecht (müssen lauter werden, Problem Fahnenschwenker)
  • Kinder 90 min. auf dem Zaun (Banner hängen am Zaun, so dass Kinder nichts sehen à gefährlich wenn ein Ball kommt)
  • Ticketing S1/S2 (auf TSG-Ticketing stehen diese zum öffentlichen Verkauf – Fanverband hat immer 8 Stehplatzkarten je Spiel zu verkaufen, die jedoch nicht immer alle genutzt werden. Vorteil des Fanverbandes:
    alle Tickets werden vor dem öffentlichen Verkauf von der TSG dem Fanverband angeboten)
  • gestandene Spieler kommen nicht in Kurve – auch nicht auswärts
  • Fans opfern Geld und Freizeit, Spieler verdienen sehr viel Geld, und sagen nicht einmal „Danke!“
  • TSG versteht es nicht, mit ihren Fans umzugehen
  • Geschäftsführung hat keine regionale Verankerung – ist denen egal, was mit der TSG passiert.
  • Man muss mehr tun, damit sich mehr Fans – gerade auch in der Südkurve – mit dem Verein identifizieren.
  • mehr Selbstbewusstsein der Fans gegenüber der TSG, die wahren Interessen zu vertreten
  • Stadionanimateur soll mit seiner Stadionshow „in Rente“ gehen
  • Schirme mit ins Stadion nehmen -Abstellmöglichkeit in Südkurve: Ablage in Fancontainer möglich
  • BLAUE WAND in der Südkurve: Beitrag zur Gemeinschaft der Fanszene
  • 10 Minuten-Ticker ausblenden: tickende Zeitbombe für die Spieler, bekommen ab hier die „Krise“ (Mannschaft nimmt das allerdings laut Mannschaftsrat nicht wahr)
  • Support mehr auf Spielsituationen abstellen – kurze und prägnante Lieder verwenden
  • Bei Auswärtsfahrten sollten die Busse aufeinander warten und sich evtl. einen Parkplatz vorher treffen und/oder beim Aussteigen vor Ort auf alle anderen Bussen warten.
  • Auswärts näher zusammenstehen im Block
  • Jeder soll sich überlegen was er tun kann, um die Situation zu verbessern und ehrlich zu sich nach dem letzten Spieltag sagen zu können: „Ich habe alles mir Mögliche getan, damit die Mannschaft eine erfolgreiche Rückrunde spielt.“

Die Veranstaltung endete mit dem dringenden Appell von allen an alle, in ihren Fanclubs bzw. mit ihren Freunden den Abend und die dort angerissenen Punkte zu besprechen und die gute Stimmung weiter zu verbreiten, denn “Nur gemeinsam sind wir stark”. Zum Abschluss wurde noch auf die Vollversammlung des Fanverbands am 4. März hingewiesen – verbunden mit dem Appell, auch da mitzumachen, also Mitglied im Fandachverband zu werden, weil wir ein umso größeres Gewicht haben, je mehr wir sind und je geschlossener wir auftreten. Zudem stehen auch zahlreiche Posten zur Neu- bzw. Wiederwahl. Insbesondere wird es bei dem Termin um die Wahl des/der 1. Vorsitzenden gehen, da Stephanie Krotz nach acht Jahren ihr Amt niederlegen wird.

Bericht und Fotos: Fanverband Supports Hoffenheim

Viele TSG-Fans nutzten den Fanabend, ..., ... um mit Verbesserungsvorschlägen, Anregungen und Wünschen ..., und ... für eine bessere Fangemeinschaft zu plädieren.

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