TSG möchte sich im oberen Tabellendrittel etablieren

Heimsieg gegen Schlusslicht Fürth wird zur Pflichtaufgabe

Auf der Zielgeraden der Bundesligasaison 2021/22 verspielt die TSG Hoffenheim womöglich noch ihre gute Ausgangslage, um sich zum vierten Mal in der Vereinsgeschichte für einen internationalen Wettbewerb zu qualifizieren.  Am 30. Spieltag wird am Sonntag um 17.30 Uhr ein Heimsieg gegen Greuther Fürth zur Pflichtaufgabe. Nach zuletzt drei Niederlagen in Folge gegen Berlin, Bochum und Leipzig ist der Traum in Richtung Champions League-Teilnahme bereits ausgeträumt. Ob es am Ende noch für die Europa League reicht, wird sich an den noch ausstehenden fünf Spieltagen zeigen. Um wieder in die Erfolgsspur zu gelangen müssen die Kraichgauer jedoch einige Defizite schnellstmöglich aufarbeiten bzw. beseitigen.

Für Christoph Baumgartner soll es im Saisonendspurt nicht zu einer Bauchlandung für sein Team kommen. Der Hoffenheimer Mittelfeldspieler möchte unbedingt in der neuen Saison mit der TSG international vertreten sein.

Einige Problemfälle

Problemfall 1 sind die Standards. Alle drei Gegentreffer gegen Hertha BSC Berlin sowie das erste Gegentor gegen Leipzig fielen nach einer Standardsituation. „Genau das hatten wir angesprochen, dass es gegen uns zu leicht ist, Standardtore zu erzielen. Wir haben in Berlin drei gekriegt, in Leipzig wieder eins. Das ist dann zu einfach. Da müssen wir schleunigst cleverer werden und auch nicht so dumme Fouls machen“, bemängelte Mittelfeldspieler Christoph Baumgartner. Problemfall 2 ist die Sturmflaute. Seit dem 18. Februar beim 2:1-Sieg in Wolfsburg hat kein Angreifer mehr einen Treffer erzielt. Angesichts der vorhandenen Qualität der Stürmer Andrej Kramaric, Ihlas Bebou, Georginio Rutter, Munas Dabbur oder Jacob Brunn-Larsen ist dies schon etwas enttäuschend. Für Baumgartner, dem treffsichersten Mittelfeldspieler in Reihen der Nordbadener, zählen jetzt nur noch positive Ergebnisse: „Wenn wir irgendeine Chance haben wollen, international zu spielen, dann müssen wir im nächsten Spiel gegen Fürth gewinnen."

Ziel ist es im ersten Drittel zu bleiben

Für Trainer Sebastian Hoeneß geht es jetzt darum, die Position im oberen Tabellendrittel zu verteidigen: „Es ist ernüchternd, aber wir sind immer aufgestanden, ich weiß, dass wir die Signale erkannt haben. Es sind noch fünf Partien zu spielen, wir sind aktuell Sechster - und da, unter den Top Sechs der Bundesliga, wollen wir jetzt bleiben."

Können die beiden TSG-Stürmer Andrej Kramaric (Mitte) und Jacob Bruun-Larsen ihre Torflaute am Sonntag gegen Fürth beenden?

Torreiches Hinspiel

Alles andere als ein Heimsieg gegen Tabellenschlusslicht Greuther Fürth käme einer Enttäuschung gleich. Die TSG ist angesichts ihrer anvisierten Europapokalteilnahme zum Siegen verdammt. Dabei darf man den schon fast sicheren ersten Bundesligaabsteiger aus Franken keinesfalls auf die leichte Schulter nehmen, auch wenn nach der Niederlage in Leipzig erst am Mittwoch die Trainingsvorbereitung für das Sonntagabendspiel gegen Fürth aufgenommen wurde. Erinnerungen werden dabei an das Hinspiel wach, als man einen 0:1-Rückstand noch in einem 6:3-Auswärtssieg wandeln konnte. Überragender Spieler auf Seiten der Blau-Weißen war damals der Ex-Fürther David Raum, der gleich an vier Hoffenheimer Toren gegen seinen ehemaligen Verein maßgebend beteiligt war.

Tore garantiert

In den bisherigen neun Pflichtspielen zwischen beiden Vereinen, wovon die TSG fünf und die SpVgg zwei Siege verbuchen konnte, fielen 41 Treffer, was einen torreichen Schnitt von vier pro Spiel bedeutet. Die Kleeblätter holten aus den bisherigen 14 Auswärtsspielen nur zwei Punkte (2:2 in Bielefeld und zuletzt 0:0 in Frankfurt). Nachdem die Fürther in der Hinrunde nur fünf Punkte sammeln konnten, sind es im Jahr 2022 in zwölf Spielen bereits elf Zähler. Das bedeutet in der Rückrundentabelle Platz 15, was aber nur ein statistischer Wert ist und die Franken nicht vor dem sehr wahrscheinlichen Abstieg bewahren kann.

Weitere Niederlagen sind unerwünscht

Der Rückstand auf den Relegationsrang in der Gesamtabrechnung beträgt für das Tabellen-Schlusslicht jedoch schon zehn Punkte. Die Hoffnungen der Grün-Weißen, doch noch den Klassenerhalt zu schaffen, könnten bereits am Sonntag bei einer Niederlage in Sinsheim rein rechnerisch ein Ende nehmen. Die lange Durststrecke von sieben sieglosen Spielen (drei Remis, vier Niederlagen) ist aktuell Negativrekord. Doch auch die Hoffenheimer mussten in der Rückrunde mehr Niederlagen einstecken als ihnen lieb ist. In den zwölf Partien diesen Jahres gingen die Hoeneß-Schützlinge bereits sechs Mal als Verlierer vom Platz. Sollte sich dieser Trend fortsetzen, ist das Thema Europapokal schnell erledigt und nur noch ein Wunschtraum.

Fotos: Kraichgaufoto

TSG-Coach Hoeneß möchte unter den Top 6 der Liga bleiben und Ihlas Bebou ist Hoffenheims treffsicherster Spieler

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