TSG strebt nach drei Punkten bei heimschwachen Wölfen

Hoffenheim gastiert am Sonntag beim VfL Wolfsburg

Gute Stimmung herrscht bei Fußball-Bundesligist TSG Hoffenheim vor dem Auswärtsspiel am Sonntag (15:30 Uhr) beim VfL Wolfsburg. Nach dem 4:0 Heimerfolg über den FSV Mainz 05 haben sich die Kraichgauer weiter in der Spitzengruppe gefestigt. Als Tabellenfünfter rangiert 1899 mit 34 Punkten punktgleich mit dem Vierten Dortmund und nur ein Zähler hinter dem Dritten Frankfurt. Die Voraussetzungen sich erstmals für einen europäischen Wettbewerb zu qualifizieren sind nach wie vor sehr gut.
Julian Nagelsmann ist seit einem Jahr und nunmehr 33 Bundesliga-Partien Erstliga-Trainer der Nordbadener. Für ihn ist das Spiel in Wolfsburg somit ein persönliches Saisonfinale. Mit ihm gab es 15 Siege, zwölf Remis und nur sechs Niederlagen. Mit 57 Punkten liegen die Blau-Weißen in der „Nagelsmann-Tabelle“ auf Rang 3. Nur Bayern (81) und Dortmund (67) holten in diesem Zeitraum mehr Zähler.

Wie beim 0:0 im Hinspiel wird es am Sonntag erneut zum Kampf um jeden Ball kommen

Unerwartet schwache Wolfsburger Saisonbilanz

Ganz andere Sorgen hat der nächste Gegner Wolfsburg. Den bisherigen Saisonverlauf haben sich die Niedersachsen ganz anders vorgestellt. Mit mageren 19 Punkten aus 19 Spieltagen liegen die Wölfe auf Platz 14, nur drei Punkte vor dem Relegationsplatz. So wenige Zähler hatte der VfL zu diesem Zeitpunkt noch nie in der Vereinsgeschichte. Erschreckend schwach auch die Heimbilanz in der Volkswagen-Arena: Mit acht Punkten und 7:14 Toren sind sie das Schlusslicht in der Heimtabelle.
Ein kleiner Vorteil für die Hoffenheimer könnte die Mehrfachbelastung des Gegners sein, der vor drei Tagen im DFB-Pokal-Achtelfinale beim FC Bayern München mit 0:1 aus dem Wettbewerb flog. Trotz bissigem und engagiertem Auftreten wurden die angriffsschwachen Wölfe von den Münchnern erlegt.

Nadiem Amiri (re.) behauptet sich im Zweikampf gegen den Wolfsburger Maximilian Arnold

Gustavo fordert Trotzreaktion

Eine Trotzreaktion erwartet VfL-Kapitän Luiz Gustavo, der von 2007-2010 insgesamt 99 Bundesligaspiele für 1899 Hoffenheim absolvierte: „Nach dem Pokal-Aus müssen wir uns nun ganz dem Abstiegskampf widmen. Gegen auswärtsstarke Hoffenheimer müssen wir die richtige Reaktion zeigen und vor den eigenen Fans möglichst mit einem Heimsieg etwas Luft nach unten verschaffen.“ Auch Trainer Valerien Ismael sah in der stabilen Leistung in München gute Ansatzpunkte vor dem „ganz wichtigen Heimspiel“ gegen Hoffenheim. Optimistisch dürfte ihn dabei die bisherige Bundesligabilanz von acht Siegen, vier Unentschieden und fünf Niederlagen zu Gunsten der Grün-Weißen stimmen.

Terrazzino sieht gute Chancen auf drei Punkte

Marco Terrazzino, Hoffenheims gefeierter Held in der Schlussphase gegen Mainz sieht Wolfsburg als schwer einschätzbaren Gegner: "Sie haben eine sehr hohe Qualität im Kader und sich auch im Winter noch einmal richtig gut verstärkt. Dennoch läuft es diese Saison nicht richtig und es gab schon einen Trainerwechsel. Sie haben sich den Saisonverlauf sicherlich anders vorgestellt. Deshalb glaube ich, dass wir gute Chancen haben, drei Punkte zu holen. Mit diesem Ziel müssen wir die Reise antreten. Es geht darum, dass wir an uns und unsere Stärken glauben."

"Selbstvertrauen ist unsere Stärke"

Hoffenheims Abwehrchef Kevin Vogt zur bevorstehenden schweren Aufgabe: „Wolfsburg steht tabellarisch nicht so gut, dennoch sind sie individuell sehr gut besetzt, haben erfahrene Spieler in ihren Reihen. Kein Bundesligaspiel ist einfach, aber in Wolfsburg wird es definitiv sehr schwer.“ Vogt ist jedoch sehr zuversichtlich, dass man auch in der Autostadt mit der richtigen Einstellung etwas holen kann: „Wir fahren wir mit viel Selbstvertrauen dort hin, das ist unsere Stärke. Bei allem Respekt vor dem Gegner, wollen wir unser Spiel durchziehen und wenn uns die Wolfsburger die  Chance geben, wollen wir dort die drei Punkte mitnehmen. Man kann davon ausgehen, dass es eine ganz enge Partie wird.“

"Haben uns gut vorbereitet und wollen daher etwas mitnehmen"

Auch Niklas Süle, neben Vogt zuverlässiger Abräumer in der Dreierabwehrkette, ist optimistisch: „Sicherlich wird es am Sonntagnachmittag keine einfache Aufgabe, zumal der VfL bislang noch nicht so überzeugen konnte und daher jeden Punkt benötigt. Wir haben uns auf den kommenden Gegner gut vorbereitet und werden mit der richtigen Einstellung die Sache angehen. Dann können wir auch in Wolfsburg etwas mitnehmen.“

Fotos: Kraichgaufoto

TSG-Stürmer Andrej Kramaric enteilt seinem Wolfsburger Gegenspieler, Mark Uth (re.) schirmt den Ball geschickt vor Gegenspieler Daniel Caligiuri ab, Sebastian Rudy (li.) setzt sich gegen Daniel Caligiuri durch, Oliver Baumann entschärft einen VfL-Angriff, und TSG-Coach Julian Nagelsmann puscht sein Team am Spielfeldrand

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