Das Saisonfinale gegen die Bayern verspricht viel Spannung
Am 34. Bundesliga-Spieltag empfängt die TSG Hoffenheim am Pfingstsamstag in der Sinsheimer PreZero Arena um 15:30 Uhr den deutschen Rekordmeister FC Bayern München. Beide Teams gehen hierbei mit recht unterschiedlichen Voraussetzungen in dieses letzte Pflichtspiel der Saison 2023/24, wenngleich bei beiden dabei vor allem auch der finanzielle Faktor im Vordergrund steht.
Bayern hofft auf den Supercup – Hoffenheim auf Europa
Während sich die Gäste von der Isar im Fernduell mit dem VfB Stuttgart unbedingt Platz 2 sichern möchten, um als Vizemeister vor dem nächsten Saisonstart im Duell mit dem möglichen DFB-Pokalsieger Bayer 04 Leverkusen um den Supercup zu spielen, der einige an Einnahmen abwirft, wollen die Hoffenheimer sich für einen internationalen Wettbewerb qualifizieren.
Es ist vieles möglich
Nach dem 6:0-Erfolg beim SV Darmstadt 98 haben es die Kraichgauer selbst in der eigenen Hand, sich auf internationaler Bühne wieder zu präsentieren. Hierbei ist abhängig unterschiedlicher Konstellationen eine Teilnahme an der Conference-, Europa- oder gar Champions-League möglich.
Sogar die Königsklasse ist machbar
Wie, die TSG in der Königsklasse des europäischen Fußballs? Ja, diese Minimalchance ist rein theoretisch durchaus möglich. Falls Borussia Dortmund im Finale im Wembleystadion Real Madrid besiegt, würde der Bundesligasechste sich auch für die Champions-League qualifizieren. Voraussetzung hierfür wäre jedoch ein Heimsieg über die Bayern und zeitgleich eine Frankfurter Heimniederlage gegen RB Leipzig. Zudem gilt es noch eine Drei-Tordifferenz zu Gunsten der Eintracht wettzumachen. Alles in allem müsste schon vieles zusammenkommen, um die Geschichte einer dritten Teilnahme an der Königsklasse zu schreiben.
Erinnerungen werden wach
Für Spannung ist in der seit längerem ausverkauften Arena am Technik Museum also gesorgt. Dabei werden bei so manchem Hoffe-Fan Erinnerungen wach, als man am letzten Spieltag vor sechs Jahren sich mit einen 3:1-Heimsieg über Dortmund durch Treffer von Andrej Kramaric, Adam Szalai und Pavel Kaderabek erstmals für den höchsten europäischen Wettbewerb qualifizierte. TSG-Trainer Pellegrino Matarazzo hat so seine eigenen Erkenntnisse von seinem Saisonfinale: „Entweder man bringt es auf den Punkt oder nicht. Ich habe natürlich positive Erfahrungen mitgenommen, es liegt aber auch an den Spielern, die auf dem Platz stehen. Man braucht eine gewisse Lockerheit, um solche Spiele auch gut zu bestreiten.“
„Wir dürfen befreit auf Sieg spielen“
TSG-Trainer Matarazzo
Für den Hoffe-Coach ist die Ausgangslage klar: „Mit einem Sieg sichern wir aber den siebten Platz und haben eine Chance auf mehr. Deshalb dürfen wir befreit auf Sieg spielen. Wir müssen erstmal unsere drei Punkte holen, dann können wir auf die anderen Plätze blicken.“ Die Herangehensweise ist für ihn daher einfach: „Wir streben immer nach dem Maximum. Unsere Aufgabe ist einfach und wir müssen nicht nach links und rechts schauen. Es wird gegen den FC Bayern München anspruchsvoll, aber nicht kompliziert: das Spiel gewinnen und dann weiterschauen.“
Der Siegeswille ist entscheidend
Für Matarazzo ist nicht entscheidend, wer alles beim Münchner Starensemble von Beginn an aufläuft, sondern vielmehr, dass seine Spieler fest daran glauben, den Gegner zu besiegen. Hoffnung macht ihm hierbei die gezeigte Leistung im Hinspiel, bei dem sein Team, trotz der deutlichen 0:3-Niederlage, lange die Partie offen hielt.
Weitere Fakten zu diesem Duell
Für die Gäste aus Bayern endet erstmals seit 2012 eine Saison ohne Titel. Für Trainer Thomas Tuchel ist die Partie in Sinsheim sein Abschiedsspiel, er wird nicht, wie von einigen vermutet, nach der im Februar ausgesprochenen Trennung seine Tätigkeit in München über das Saisonende hinaus fortsetzen. Seit sechs Jahren haben die Bayern innerhalb einer Saison nicht mehr beide Partien gegen die Nordbadener gewonnen. Man darf gespannt sein, ob diese Serie eine Fortsetzung nimmt.
Ehrungen und Auszeichnungen beim FC Bayern
FCB-Torjäger Harry Kane geht mit einem Zehn-Tore-Vorsprung (36 Treffer) auf Stuttgarts Serhou Guirassy (26) in den letzten Spieltag. Kane bekommt als erster Engländer die Torjäger-Krone, zum sechsten Mal wird ein Spieler in seiner ersten Bundesliga-Saison Top-Torschütze und zum 22. Mal wird ein Spieler des FC Bayern Torschützenkönig – das ist mit großem Abstand Rekord. Thomas Müller kann am Samstag sein 473. Bundesliga-Spiel für den FCB bestreiten. Damit würde er mit der Torhüter-Legende Sepp Maier gleichziehen und wäre Bundesliga-Rekordspieler der Münchner.
Fotos: Kraichagufoto