„Wir gehen in aller Ruhe und Bodenständigkeit unseren Weg“

Die Fußball-Bundesliga befindet sich momentan in einer Länderspielpause. 16 Hoffenheimer Spieler sind mit ihren verschiedenen Nationalmannschaftsteams unterwegs. bwa-sport.de unterhielt sich mit dem Präsidenten der TSG 1899 Hoffenheim e.V. über den Saisonstart, das nächste Heimspiel gegen den SV Werder Bremen, die Nachwuchsarbeit sowie die vielen Transferwechsel in Verbindung mit einem fetten finanziellen Plus.

bwa-sport.de: Herr Hofmann, nach dem Pokal-Aus, jetzt nur ein Punkt aus den ersten drei Bundesligapartien. Damit können Sie sicherlich nicht zufrieden sein?
Peter Hofmann:
Das Aus im DFB-Pokal war in der Tat ärgerlich. Beim Bewerten der ersten Saisonspiele sollte man auch berücksichtigen, dass wir gegen zwei Champions-League-Teilnehmer, darunter eine der besten Mannschaften der Welt, starke Leistungen zeigten.  Wir wussten von Beginn an, dass die Mannschaft in einem Umbruch ist und sich entwickeln muss. Das wurde auch in Darmstadt deutlich, wo unser Team hochüberlegen war, dem Gegner kaum Chancen zuließ, allerdings auch die eigenen nicht genutzt.

Gegen den SV Werder Bremen steht die Mannschaft am Sonntagnachmittag dennoch unter Zugzwang.
Hofmann:
Ich denke, dass die Leistungen, die wir zuletzt gesehen haben, eher Anlass dazu geben, optimistisch nach vorne zu sehen. Die Punkte werden sicher kommen, deshalb blicke ich auch optimistisch auf das Heimspiel gegen die Hanseaten.

Hoffenheim war auf dem Spielermarkt sehr aktiv. Rund 50 Transfers, inkl. Leihgeschäfte, wurden getätigt.
Hofmann:
Ein Verein wie Hoffenheim wird sich immer über Transfererlöse finanzieren müssen. Insofern ist es richtig und wichtig junge Spieler auszubilden, zu verleihen, zu veräußern und auch wieder perspektivisch neue an sich zu binden. Die junge Mannschaft muss gezielt und mit Weitblick verstärkt werden.

Das Gesicht der Mannschaft hat sich dadurch stark verändert.
Hofmann:
Unser Direktor für Profifußball Alexander Rosen macht da einen sensationellen Job. Es ist ihm gelungen, talentierte und zugleich erfahrene Spieler für die TSG zu begeistern und gewinnen. Zudem sind wir stolz darauf,  viele Talente aus dem eigenen Nachwuchs in den Profikader integriert zu haben. Das zeigt, welch gute Arbeit in unserer achtzehn99 AKADEMIE geleistet wird.

Was stimmt Sie zuversichtlich, dass es in den nächsten Partien wieder sportlich erfolgreicher läuft?
Hofmann:
Qualität und Charakter der Mannschaft. Die Jungs können nicht nur Fußball spielen sondern sind ganz feine Kerle. Der Teamgeist stimmt, das Zusammenspiel wird immer besser. Sie selbst haben den Umbruch angesprochen. Der ist nicht von heute auf morgen, noch dazu beim laufenden Spielbetrieb, zu bewältigen. Man muss Geduld für das, was da entsteht, aufbringen.

Erstmals hat die Spielbetriebs GmbH einen Transferüberschuss, vor allem dank der Firmino-Millionen aus Liverpool, erzielen können.
Hofmann:
Das ist so nicht richtig. Der Gewinnüberschuss greift erst im nächsten Geschäftsjahr. Aber es zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Auch hier war und ist Geduld gefragt. Die TSG muss wie jeder andere Klub haushalten und in ihren Grenzen wirtschaften. Wir sind erst im achten Jahr in der Bundesliga, der Aufbau, nicht zuletzt unserer herausragenden Infrastruktur, waren mit hohen Investitionen verbunden. Wir gehen in aller Ruhe und Bodenständigkeit unseren Weg.

Foto: BWA

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