Zwei Tore innerhalb einer Minute – das war´s auch schon

Der SV Sandhausen und der TSV 1860 München haben sich am 8. Spieltag der 2. Fußball-Bundesliga mit 1:1 (1:1) remis getrennt. Es war ein kampfbetones, intensives Spiel, mit einem gerechten Ergebnis. Nach einer guten ersten halben Stunde ließen die Gastgeber spürbar nach, München kam besser in die Partie. In der zweiten Hälfte gab es wenig sportliche Höhepunkte, dafür viele enge Zweikämpfe auf einem tiefen Boden.
„Wir haben eine gute Reaktion gegenüber der Nürnberg-Partie gezeigt“, analysierte SVS-Coach Alois Schwartz in der Pressekonferenz und musste vor allem mit dem schnellen Gegentor nach der 1:0-Führung hadern.

Nach der 0:2-Niederlage in Nürnberg und einer bescheidenen Vorstellung wollte das SVS-Team Wiedergutmachung betreiben. Das war Kapitän Stefan Kulovits und Co. auch anzumerken, die bereits nach acht Minuten gefällig vor dem Gehäuse der „Sechzger“ auftauchten. Ranisav Jovanovic legte Jakub Kosecki auf, der allerdings an 1860-Keeper Vitus Eicher scheiterte. Den Torschrei hatte so mancher SVS-Fan bereits auf den Lippen, als Robert Zillner nach dem zweiten Eckstoß für die Hausherren fulminant abzog, in Eicher aber ebenfalls seinen Meister fand (17.). Auf der Gegenseite zeugten zwar die Szenen von Daniel Adlung (18.) oder Korbininan Vollmann (26.) von gefährlichen Löwen, dennoch gingen die Kurpfälzer verdient in Führung. Auf einen Schuss von Zillner, den Gästekeeper Eicher nicht festhalten konnte, stand Jovanovic goldrichtig und staubte zum 1:0 (38.) ab. Die Freude über den Treffer währte allerdings nur kurz. Im Gegenzug besorgte Vollmann den 1:1-Ausgleich (39.). Zuvor war Daylon Claasen fast 40 Meter ungestört mit dem Ball durchs Mittelfeld marschiert, ehe er mustergültig den Torschützen bediente. Die Sandhäuser Defensive schien in dieser Szene teils im Tiefschlag, teils noch in Jubelfreunde nach derm Führungstreffer.
Johannes Kolmer, einer der besten Sandhäuser nach dem Spiel in der Mix-Zone: „So etwas darf einfach nicht passieren. Wir hätten heute durchaus was holen können, hätten wir uns nicht so blöd angestellt.“

Im zweiten Spielabschnitt besaßen die Gastgeber vor 4.664 Zuschauern die erste Gelegenheit. Nach einem Freistoß von Leart Paqarada köpfte Florian Hübner aufs Münchner Tor, wobei einmal mehr bei Schlussmann Eicher Endstation war (53.). Und auch wenn sich der SVS ein Übergewicht von 8:4 Torchancen und 8:3 Ecken erspielte, die beste Chance nach der Pause gehörte den Gästen. Bei einem mustergültigen, schnell vorgetragenen Konter vergab Claasen völlig freistehend vor SVS-Keeper Knaller, indem er das Leder völlig überhastet übers Tor schoss (68.).

In der Folgezeit war es ein hin und her. Auf dem tiefen Untergrund versuchten beide Mannschaften ihr Glück mit weiten, hohen Bällen, was wenig förderlich für die Spielkultur war. So kamen die wenigen Tormöglichkeiten meist nur durch Zufallsaktionen zustande. Mit zunehmender Spieldauer verflachte die Partie, am Ende stand ein leistungsgerechtes Unentschieden mit dem beide Teams zufrieden sein konnten bzw. mussten.

Gästetrainer Torsten Fröhling sprach im Anschluss von einem leidenschaftlichen, kampfbetonten Spiel, mit einem verdienten Auswärtspunkt für seine Mannschaft. SVS-Coach Schwartz ärgerte sich über den unnötigen Ausgleich nach der, zu diesem Zeitpunkt, hochverdienten Führung. Schwartz: „Wir müssen mit diesem Punkt leben und versuchen am Freitagabend (18:30 Uhr) in Düsseldorf nachzulegen. Nur zwei Niederlagen in den bisherigen acht Spielen stimmt mich positiv für den weiteren Saisonverlauf.“

Während 1860 München weiter auf den ersten Saisonsieg wartet, blieb Sandhausen im fünften Anlauf sieglos.

Statistik:

SV Sandhausen: Knaller – Klingmann, Kister, Hübner, Paqarada – Linsmayer, Kulovits – Wooten, Zillner, Kosecki (72. Stolz) – Jovanovic

TSV 1860 München: Eicher – Kagelmacher, Schindler, Bülow (44. Bülow), Wittek – Degenek, Adlung – Claasen (86. Liendl), Wolf – Vollmann – Mugosa (78. Mvibudulu)

Tore: 1:0 Jovanovic (38.), 1:1 Vollmann (39.)

Schiedsrichter: Timo Gerach (Landau)

Zuschauer: 4.664

Fotos: BWA

Jakub Kosecki scheitert freistehend vor dem gegnerischen Tor, Tim Kister ging trotz Gesichtsschutz in jedes Kopfballduell, Einer der vielen intensiven Zweikämpfe im Mittelfeld, Sandhausens Fans feuerten ihr Team unentwegt an, Erneut lässt Sandhausen eine vielversprechende Tormöglichkeit ungenutzt, Kurioses Kopfballspiel, Ranisav Jovanovic brachte den SVS 1:0 in Führung und ....., ..... scheiterte wenig später mit diesem Kopfball nur knapp, SVS-Keeper Marco Knaller verhindert mit einer Glanzparade einen Löwen-Treffer, und Florian Hübner gewinnt ein Kopfballduell

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