Länderspielpause
Gleich ein Dutzend Profis der TSG 1899 Hoffenheim sind in der aktuellen Länderspielpause mit unterschiedlichen Auswahlteams ihren jeweiligen Nationalmannschaften unterwegs. Sebastian Rudy und Kevin Volland wurden ins deutsche A-Team für das EM-Qualifikationsspiel gegen Gibraltar und den Test in Spanien berufen. Roberto Firmino debütiert erstmals bei der brasilianischen Seleçao. Ebenfalls sein Debüt feiert Niklas Süle in der deutschen U21 bei den Testspielen gegen die Niederlande und Tschechien.
Markus Gisdol und sein Trainerteam arbeiten unterdessen mit einer kleinen, übersichtlichen Gruppe von nur 13 Spielern, inklusiv zweier Torhüter, zusammen. Erfreulich dabei, dass mit dem Bosnier Sejad Salihovic und dem Südkoreaner Jin-Su Kim zwei Langzeitverletzte wieder am Mannschaftstraining teilnehmen können.
Der Konkurrenzkampf
Das Wechselspiel in der Liga und im Pokal hat bislang sehr gut funktioniert. Die „Gisdol´sche Rotation“ hat auch den Spielern, die momentan nicht die erste Geige spielen, die Chance geboten, sich außer im Training auch im Wettkampf zu präsentieren. Gisdol hält nichts davon, immer mit der gleichen Elf zu beginnen sondern versucht die Breite seines Kaders voll zu nutzen. „Die Jungs machen das sehr gut. Wir haben einen sehr hohen Teamspirit und Teamgeist“, lobt er die Seinen. TSG-Manager Alexander Rosen nennt hierfür ein Beispiel: „Wenn der Spieler mit der Nummer 16 bis 20 im Training richtig Gas gibt und dennoch nicht für die enger Auswahl nominiert wird, ist er nicht gleich eingeschnappt. Der Charakter zeigt, dass das Team in Takt ist und alle sich für den Erfolg unterordnen. Durch den positiven Konkurrenzkampf findet eine gegenseitige Befruchtung statt.“
Rosen sieht die Mannschaft, aufgrund der ständigen Veränderungen weniger ausrechenbar: „Wir haben in den letzten elf Pflichtspielen nie mit der gleichen Startformation begonnen. Immer wieder wurden zwei bis drei Positionen verändert. Wir können variieren, was die Anlaufhöhe, die Systematik und die Grundordnung betrifft. Je nach Spielverlauf und -stand können wir entsprechend reagieren.“ Schon bei der Kaderzusammenstellung vor der Saison haben sich die sportlichen Verantwortlichen diesbezüglich Gedanken gemacht und, nach heutigem Stand, dabei ein glückliches Händchen bewiesen.
Der Trainer über seinen Star
Die erstmalige Berufung für die brasilianische Nationalmannschaft hat bei Roberto Firmino einen zusätzlichen Schub ausgelöst. In den letzten Bundesligapartien zählte der 23-Jährige zu den auffälligsten Akteuren, erhielt medial stets die Bestnoten. Der offensive Mittelfeldspieler ist für das Hoffenheimer Spielsystem, mit schneller Balleroberung und schnellem Passspiel in die Spitze, geradezu prädestiniert. Sein Förderer und Mentor Gisdol: „Für mich als Trainer und für die Mannschaft ist es eine große Freude mit solch einem Spieler, der über eine sehr hohe Eigendiszipliniertheit verfügt und in jedem Training immer Vollgas gibt, zusammen zu arbeiten. Es kommt nicht von ungefähr, dass Roberto diese überdurchschnittlichen Leistungen vollbringen kann. Mit seinem Debüteinsatz am Mittwoch in der Türkei für die Selecao ist er zu Recht belohnt worden.“
Fotos: BWA