„Nie wieder Hoffenheim“

BVB-Fans erhalten 3 Jahre lang "Hausverbot in Sinsheim"

Jetzt ist es amtlich! Borussia Dortmund muss in den kommenden drei Spielzeiten in der Bundesliga auf seine Fans bei Auswärtsspielen gegen die TSG Hoffenheim verzichten. Der BVB hat einem Antrag des DFB-Kontrollausschusses zugestimmt, die Bewährung einer im November 2018 verhängten Strafe auszusetzen. Das Urteil wird in den nächsten Tagen rechtskräftig, da die Dortmunder aufgrund der klaren Faktenlage auf eine Verhandlung vor dem Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes verzichten.

Auch am 2. Mai 2015 machten sich die Gäste aus Dortmunder in Sinsheim unbeliebt

Klare Auflagen wurden missachtet

Das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes hatte Dortmund nach den Zuschauer-Vorkommnissen am 22. September 2018 in Sinsheim mit einer Geldstrafe in Höhe von 50.000 Euro belegt. Zudem mussten die Westfalen laut Auflagen mit der TSG zusammen ein Sicherheitskonzept für ihre Spiele gegeneinander erstellen und durchsetzen. Bis Ende der Saison 2021/2022 sollte der BVB bei Spielen im Kraichgau mindestens 50 qualifizierte eigene Ordner einsetzen. Darüber hinaus war die Verwendung von großen Fahnen sowie von Bannern, Blockfahnen und Doppelhaltern in Pflichtspielen gegen Hoffenheim in den folgenden drei Spielzeiten verboten, was von den Ordnungsdiensten durchzusetzen war. Schon beim ersten Gastspiel nach dem Urteil in Sinsheim wurde dies missachtet.

Mit dem ersten Fadenkreuz am 21. September 2008 in Mannheim fing alles an

Die letzten Vorkommnisse waren zu viel

Beim letzten Spiel der Hinrunde am 20. Dezember 2019 in Sinsheim haben die BVB-Fans erneut mehrfach mit Sprechchören und Bannern gegen TSG-Mäzen Dietmar Hopp provoziert. Die Aufschrift auf einem der Plakate „Nie wieder Hoffenheim" war zu diesem Zeitpunkt schon sinnbildlich. Auch zwei Transparente mit der Aufschrift "Wir wünschen allen ein frohes Fest und dir dein letztes" war unter der Gürtellinie. Das Verhältnis zwischen Teilen der Schwarz-Gelben-Anhängerschaft und dem Hoffenheimer Mehrheitseigner ist seit der Hoffenheimer Bundesligazugehörigkeit 2008 ein Problem. Begonnen hatte alles mit einem Banner im Gästeblock in Mannheim, wo die Kraichgauer in der Hinrunde 2008/09 nach ihrem Erstligaaufstieg spielten, das das Gesicht Hopps im Fadenkreuz zeigte. Ein klares, offenes Bekenntnis der Dortmunder Verantwortlichen gegen diese üble Art der Beleidigung wurde schon damals vermisst. In den Folgejahren schaukelte sich dann alles weiter hoch.

Finanzielle Entschädigung

Wie bekannt wurde, soll Borussia Dortmund für das Fehlverhalten seiner Anhängerschaft jetzt zudem noch eine Geldstrafe von 60.000 Euro erhalten. Die TSG Hoffenheim erhält für entgangene Einnahmen bei den nächsten drei Heimspielen eine entsprechende finanzielle Entschädigung. Man darf gespannt sein, wie diese Strafe beim nächsten Gastspiel der Schwarz-Gelben in Sinsheim in die Tat umgesetzt wird. Ohne Zweifel werden durch das Verhalten eines Teils der BVB-Fans auch friedliche, nicht gegen Hoffenheim pöbelnde Borussen-Fans mit diesem Urteil bestraft.

Fotos: Kraichgaufoto und BWA

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