„Wir wollen in Bielefeld unsere Erfolgsserie ausbauen“

Richard Sukuta-Pasu war ein wichtiger Faktor bei der Pokalsensation in Freiburg

Der 26-jährige Richard „Richy“ Sukuta-Pasu wechselte zur Saison 2016/17 vom Regionalligisten Energie Cottbus zum SV Sandhausen. Am Hardtwald unterschrieb er einen Vertrag bis 2018 plus Option. Der athletische und robuste Stoßstürmer, der als Ersatz für den zum FC St. Pauli gewechselten Aziz Bouhaddouz verpflichtet wurde, kam im bisherigen Saisonverlauf sieben Mal für das Team von Trainer Kenan Kocak zum Einsatz. Dem bislang einzigen Liga-Tor gegen Braunschweig folgten zwei Treffer in den beiden bisherigen DFB-Pokal Runden gegen Paderborn und Freiburg. bwa-sport.de unterhielt sich mit dem gebürtigen Wuppertaler, dessen Mutter aus Frankreich und dessen Vater aus dem Kongo stammt.

Wie fühlt man sich als Pokalheld? Sie haben großen Anteil am Erreichen des DFB-Pokal-Achtelfinales gegen den FC Schalke 04.
Sukuta-Pasu:
Wir sind alle sehr glücklich darüber. Es war ein sehr spannendes Spiel mit einem super Ende für uns. Wir haben uns alle sehr reingehängt, haben alles gegeben und wurden für unser Engagement belohnt.

Sie kamen neu in die Startelf, trafen in der regulären Spielzeit und im Elfmeterschießen, waren zudem an den beiden weiteren Sandhäuser Toren beteiligt.
Sukuta-Pasu:
Natürlich freue ich mich auch, dass es für mich persönlich so gut lief und ich der Mannschaft helfen konnte. Ich werde weiterhin versuchen, Gas zu geben und mich für die Startformation zu empfehlen. Fußball ist ein Mannschaftssport, da ist jeder einzelne wichtig, unabhängig ob er von Anfang an spielt oder auf der Bank sitzt. Jeder versucht, sein Bestes zu geben und die Vorgaben des Trainers umzusetzen.

Sind Sie optimistisch, dass der SVS im Auswärtsspiel am Freitagabend auf der Bielefelder Alm seine Erfolgsserie fortsetzen wird?
Sukuta-Pasu:
Wir fahren nach Bielefeld und werden alles dafür geben, um die Serie weiter auszubauen. Unser Trainer wird uns wieder taktisch sehr gut auf den Gegner einstellen. Sicher kann ein Trainerwechsel wie in Bielefeld der Fall neuen Schwung entfachen, auch damit werden wir uns befassen.

Worin sehen Sie die Gründe des Sandhäuser Höhenflugs?
Sukuta-Pasu:
Wir arbeiten sehr gut und zielorientiert. Das Trainerteam macht einen tollen Job und hilft uns in allen Bereichen. Wir haben von Anfang an gesagt, dass wir etwas Zeit brauchen, um die etwas veränderte Spielweise zu verinnerlichen. Trotz der letzten Erfolge bleiben wir auf dem Boden und wissen, dass wir weiter hart an uns arbeiten müssen.

Was zeichnet den SV Sandhausen, aus Ihrer Sicht, besonders aus?
Sukuta-Pasu:
An erster Stelle ist da der familiäre Charakter. Wir haben ein sehr gutes, kameradschaftliches Verhältnis und versuchen, uns immer gegenseitig zu helfen.

Sie spielten in den letzten acht Jahren für Leverkusen, St. Pauli, Kaiserslautern, Sturm Graz, Bochum, Cercle Brügge, Energie Cottbus und Sandhausen.
Sukuta-Pasu:
Von allen Vereinen blieb vieles in mir in Erinnerung. Egal, wo ich war, ich habe immer Freunde gefunden und eine gute Zeit gehabt. Kontakt gibt es zum Beispiel noch intensiv zu Eric Maxim Choupo-Moting, Konstantin Rausch oder Peniel Mlapa. Alle Stationen hatten ihre positiven und negativen Seiten. Ich schaue jedenfalls immer nach vorne, konzentriere mich jetzt voll auf Sandhausen und versuche, das Beste daraus zu machen. 

Hat sich das alles so ergeben und lief in Ihrem Sinne?
Sukuta-Pasu:
Letztendlich ist es wichtig, dass man persönlich zufrieden ist und ein gutes Gefühl hat. Es kommt mir auf die persönliche Entwicklung an, und letztendlich ist es egal, auf wieviel Stationen man dabei zurückblickt. Es war auf alle Fälle nicht so, dass ich irgendwas bereut habe oder etwas nicht in meinem Sinne war.

Bei Energie Cottbus wurden Sie aufgrund Ihrer Persönlichkeit zum Kapitän ernannt.
Sukuta-Pasu:
Entscheidend waren dabei die sportliche Leistung und das gute Verhältnis zu meinen Mannschaftskameraden. Ich bin sehr kommunikativ, versuche mit jedem zu reden und jeden gleich zu behandeln.

Ist eine Rückkehr in die Bundesliga für Sie ein angestrebtes Ziel?
Sukuta-Pasu:
Definitiv. Es wäre unklug, keine hohen Ziele zu haben. Ob es im Endeffekt klappt, weiß man nie, aber man sollte sich im Leben immer Ziele setzen und alles daran setzen, sie zu erreichen.

Abseits des Fußballs engagieren Sie sich intensiv für Waisenkinder.
Sukuta-Pasu:
Ich habe im Kongo eine Schule für Waisenkinder. Von Mannschaften, bei denen ich gespielt habe, oder von Freunden, die mir persönlich Dinge zuschicken, spende ich Vieles dorthin. Ich versuche, möglichst oft vor Ort zu sein und bin dankbar für das Leben, das ich momentan führen kann. Ich wurde erzogen zu geben, wenn ich was zu geben habe. Im täglichen Leben gibt es viele, die Hilfe brauchen.

Foto: BWA

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