Nach sechs Niederlagen in Folge soll in Hannover endlich der Knoten platzen

Die Blicke beim SV Sandhausen sind auch nach unten gerichtet

Zum Abschluss des 22. Drittliga-Spieltages gastiert der SV Sandhausen am Sonntagabend um 19.30 Uhr bei Hannover 96 II. Bei jetzt sechs Niederlagen in Folge, bei denen der SVS 20 Gegentore kassierte, gilt es, beim Kellerkind aus Hannover zu punkten, um nicht selbst nahe an die Abstiegsränge zu geraten. Bei nun elf Punkten Rückstand zu Relegationsplatz 3 und sechs Punkten vor dem ersten Abstiegsrang, auf dem die Hannoveraner rangieren, muss der Blick als Tabellendreizehnter erstmal nach unten gehen.

6-Punkte-Spiel in Hannover

Das Spiel am Sonntag bekommt somit den Charakter eines klassischen „6-Punkte-Spiels“. Doch nach der Heimniederlage beim dramatischen 3:4 gegen den 1. FC Saarbrücken und einer deutlichen Leistungssteigerung gegenüber dem Spiel in Osnabrück gab es einiges an positiven Erkenntnissen mitzunehmen, die Hoffnung auf bessere Zeiten machen.

Jakob Lewald war mit der Sandhäuser Gesamtleistung gegen Saarbrücken sehr zufrieden

„Dieses Spiel kann ein Wendepunkt für uns sein

SVS-Stürmer David Otto rückblickend auf das 3:4 gegen Saarbrücken

Kapitän Jakob Lewald: „Ich glaube, dass wir in der ersten Halbzeit eine der besten Leistungen der gesamten Saison abgeliefert haben. Wir waren bissig, giftig und haben Saarbrücken vor große Probleme gestellt. Wenn wir so weitermachen, können wir auch wieder Spiele in dieser Liga gewinnen.“ Stürmer David Otto: „Dieses Spiel kann trotz des Ergebnisses ein Wendepunkt für uns sein.“

David Otto hofft auf einen Wendepunkt für den SV Sandhausen

Saarbrückens Defensivspezialisten in arge Bedrängnis gebracht

Während es beim Spiel in Osnabrück noch an Offensivaktionen mangelte, brachte man gegen Saarbrücken die beste Defensive der Liga in arge Bedrängnis. Neben den Treffern von Jeremias Lorch, Patrick Greil und Luca Zander hätten Niklas Lang, David Otto, Greil oder Viktor Granath für weitere Tore sorgen können. Der erst verpflichtete schwedische Stürmer Granath hätte beinahe einen Traumeinstand gehabt, traf aber beim Stande von 3:3 mit dem Schuss die Querlatte – kurz darauf sorgten die effektiveren Saarländer für den Siegestreffer.

SVS-Cheftrainer Kenan Kocak bemängelte das Defensivverhalten seiner Mannschaft

„So einfach, wie wir Tore bekommen, sucht seinesgleichen“

SVS-Coach Kocak zur Leistung gegen Saarbrücken

Trainer Kenan Kocak: „Die Mannschaft hat den Plan gut umgesetzt und bei Saarbrücken war gefühlt jeder Schuss ein Treffer. Die Jungs tun mir wahnsinnig leid.“ Doch er monierte auch: „So einfach, wie wir Tore bekommen, sucht seinesgleichen.“

Justin Butler (Nr. 10) setzt sich energisch gegen Saarbrückens Kai Brünker durch

Kaderverkleinerung ist das Ziel

Elan ins Spiel der Kurpfälzer brachten auch die erst verpflichteten Mittelfeldspieler Taylan Duman und Justin Butler. Zu- und vor allem Abgänge könnten bis zum Ende der Winter-Transferperiode am 3. Februar noch folgen. Kocak machte bereits keinen Hehl daraus, dass der momentan 34 Spieler umfassende Kader verständlicherweise zu groß sei. Nachdem der Vertrag von Tim Maciejewski, der zum Regionalligisten Nordost SV Babelsberg wechselt, aufgelöst wurde, ist auch ein Verbleib von Lion Schuster eher unwahrscheinlich.

Sandhausens Taylan Duman im Zweikampf mit Saarbrückens Simon Stehle

Personell wieder mehr Alternativen

Die personelle Lage vor dem wichtigen Spiel in der niedersächsischen Landeshauptstadt entspannt sich etwas für den Coach, der gegen Saarbrücken von der Vierer- zu einer Dreier-Abwehrkette zurückkehren ließ. Für die aber unverändert zu anfällig gewesene Defensive stehen als Alternativen nach Ablauf der Gelbsperren wieder Marco Schikora und Rechtsverteidiger Sebastian Stolze zur Verfügung. Luca Zander könnte auch in die Startelf rücken.

Simnica soll das Mittelfeld verstärken

Kurz vor Schließung des Wintertransferfenster sichert sich der SV Sandhausen die Dienste des seit Jahresbeginn vereinslosen Mittelfeldstrategen Luan Simnica. In der Hinrunde der laufenden Drittliga-Saison war der 21-jährige Kosovare für die Zweitvertretung des VfB Stuttgart 14-mal im Einsatz und erzielte dabei einen Treffer.

Der schwedische Neuzugang Viktor Granath hatte gegen Saarbrücken Pech, als er beim Stande von 3:3 am Aluminium scheiterte

Ziel ist der Klassenerhalt

Für Liganeuling Hannover 96 II, der Talentschmiede des Zweitligisten, geht es einzig und allein um den Klassenerhalt. Durch die 1:5-Klatsche bei Rot-Weiss Essen sind die Niedersachsen unter den Tabellenstrich auf Abstiegsrang 17 gerutscht, konnten aber bei sechs Siegen immer wieder aufhorchen lassen – unter anderem wurde das letzte Heimspiel gegen Erzgebirge Aue mit 2:1 und das Hinspiel beim SV Sandhausen mit 1:0 gewonnen, weswegen dem SVS sicher nach Revanche im 2.500 Plätze fassenden Eilenriedestadion sinnt.

34 Spieler bereits im Einsatz

34 Spieler kamen in der laufenden Saison bei dem zusammen mit dem VfB Stuttgart II jüngsten Team der Liga aus Hannover bereits zum Einsatz. Der Trainer und frühere Profi Daniel Stendel kann dabei mittlerweile auf ein größtenteils festes Team bauen, dass sich aber von Spiel zu Spiel noch verändern kann.

Aufmunterung von Hannovers Trainer Daniel Stendel

„Bei der Entwicklung der einzelnen Spieler ist viel Potenzial vorhanden“

Hannovers Trainer Stendel

Trainer Stendel: „Es gibt immer wieder die Möglichkeit, dass die Jungs von oben Spielzeit bei uns sammeln, wenn sie in der 2. Liga nicht so viel spielen. Andererseits trainieren auch immer wieder unsere Jungs oben mit. Bei der Entwicklung der einzelnen Spieler ist einfach generell viel Potenzial vorhanden, da ist schon auch noch mehr zu erwarten. Aber grundsätzlich befinden wir uns auf dem richtigen Weg.“ Kalem ist der Top-Torschütze mit vier Treffern; Chakroun, Sanne und Uhlmann trafen je dreimal.

Hannovers bislang treffsicherster Schütze Robin Kalem (re.) im Zweikampf mit Sandhausens Sebastian Stolze

Mögliche Aufstellungen:

Hannover 96 II: Stahl – Dominke, Uhlmann, Wallner, Matsuda – Abdullatif, Westermeier – Chakroun, Gindorf, Oudenne – Marino
SV Sandhausen: Rehnen – Lang, Girdvainis (Schikora), Lewald – Kreuzer, Lorch, Duman, Ehlich – Butler, Greil – Otto (Baumann)

AM
Fotos: foto2press

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