Wladimir Klitschko über Gemeinsamkeiten beim Fußball und Boxen

Als Maradona die Torwarthandschuhe von Klitschko signierte

Prominenter Besuch gab es am Rande des Bundesligaspiels der TSG Hoffenheim gegen den Hamburger SV in Sinsheim. Der ehemalige Weltmeister im Schwergewicht nach Version der IBF, WBO, WBA und IBO Wladimir Klitschko war auf Einladung einiges Freundeskreis aus dem SAP-Umfeld zu Gast in der Rhein-Neckar-Arena. Der jüngere Bruder von Vitali Klitschko galt über viele Jahre bei Fachzeitschriften und in den unabhängigen Ranglisten als Nummer 1 im Schwergewicht. Am 28. November 2015 verlor er überraschend gegen Pflichtherausforderer Tyson Fury einstimmig nach Punkten und somit nach über neun Jahren alle seine vier Weltmeistertitel. Ein Rückkampf, betitelt als „Revanche des Jahres“ 2016, wurde von Fury zwei Mal aufgrund einer Knöchelverletzung am Fuß und aus medizinischen Gründen abgesagt.
Nach dem Bundesligaspiel hatte bwa-sport.de in der Stadion Mixed-Zone Gelegenheit, sich mit dem Box-Champion zu unterhalten:

Herr Klitschko, wie fällt Ihr Fazit zum Spiel der TSG Hoffenheim gegen den Hamburger SV aus?
Wladimir Klitschko: Es war ein spannendes Spiel, es ging hin und her mit vielen guten Torchancen und am Ende vier Treffern. Für mich war es ein gerechtes Unentschieden zweier Mannschaften, die auf gleichem Niveau gespielt haben. Das Spiel bot den Zuschauern wahnsinnig viel Spaß, Dramaturgie und Emotionen.

Beim Fußball und Boxen gibt es Ähnlichkeiten

Kann man Fußball in irgendeiner Form mit dem Boxen vergleichen, wo man den Gegner belauert, wo er Stärken und Schwächen hat?
Klitschko: Absolut. Ob es Fußball oder Boxen ist, die Komponenten von Ausdauer, Beweglichkeit, Koordination und Konzentration verbinden beides. Sportarten verbinden – wie andere Bereiche, wo Menschen aktiv sind.

Schauen Sie sich öfters Fußballspiele live an?
Klitschko:
Wie viele andere auch, bin ich sehr konzentriert auf Champions-League-Spiele, besonders in der Endphase, wenn Halbfinal- und Finalspiele anstehen. Natürlich zählen hier auch Spiele der Nationalmannschaften bei Welt- und Europameisterschaften hinzu. Ich muss aber zugeben, dass ich zeitlich nicht regelmäßig Bundesligaspiele verfolgen kann. Das Resultat des Bundesligaspiels zwischen Borussia Dortmund gegen Bayern München (1:0 Ergeb., Anm. Red.) hat mich nicht froh gestimmt. Schon seit Jahren begeistere ich mich für die Münchner -zudem bin auch Fan von Dynamo Kiew. Dadurch, dass mein Wohnsitz in Deutschland Hamburg ist, vertrete ich die Stadt hier in Sinsheim, wenn der HSV zu Gast ist. Es ist doch normal, dass man eine Verbundenheit zu der Stadt, wo man herkommt, hat.

Was war der Hauptgrund für Ihren Besuch in Sinsheim?
Klitschko:
Ich habe mich hier mit einem Freundeskreis getroffen, um gemeinsam das Spiel anzuschauen.

Sind weitere Besuche bei Spielen der TSG Hoffenheim geplant?
Klitschko:
Nein, es ist nichts Konkretes geplant. Ich war schon öfters beruflich durch das Boxen in der Region, speziell in der Mannheimer SAP-Arena. Mit den Jahren habe ich so meinen Bekannten- und Freundeskreis aufgebaut und bin daher immer wieder gerne da.

Die Metropolregion bietet neben dem Fußball auch erstklassiges Eishockey und Handball. Haben Sie sich schon Spiele in der SAP-Arena angeschaut?
Klitschko:
Nein, zeitlich ist das nicht machbar. Doch bei einem Eishockey-Spiel war ich da schon einmal.

Als Torwart sind Reflexe und Faustabwehr sehr wichtig

Haben Sie selbst schon mal Fußball gespielt?
Klitschko:
Wie jeder andere Junge habe ich auch im Alter ab sieben bis zwölf Jahre Fußball gespielt. Später habe ich bei Prominentenspiele in Kiew und Mailand als Torwart mitgespielt. Damals stand auch Andrij Schewtschenko als Mitveranstalter sowie Schauspieler Richard Gere in meiner Mannschaft. Dabei habe ich auch Diego Maradona, der auf der Ersatzbank saß, kennengelernt. Sie alle haben mir auf meinen Torwarthandschuhen Autogramme signiert. Es hat sehr viel Spaß gemacht, da mitzuspielen. Gute Reflexe und Faustabwehr waren da schon sehr wichtig. In dem Spiel habe ich vier Gegentore kassiert.

Fotos: Ellen Klose (2), Kraichgaufoto (1)

Der Box-Champion und Wladimir Klitschko auf der Haupttribüne während des Spiels

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