Alois Schwartz kündigte personelle Konsequenzen an

Sandhausen gastiert bei RB Leipzig

Der SV Sandhausen gastiert Freitagabend um 18:30 Uhr am 30. Zweitliga-Spieltag bei RB Leipzig. Während sich der Tabellendreizehnte mit drei Punkten der größten Abstiegssorgen entledigen könnte, strebt der Tabellenzweite aus Sachsen mit einem Sieg einen großen Schritt Richtung Erstligaaufstieg an. Die Rollen sind klar verteilt: Nach zuletzt sieben Niederlagen aus acht Spielen müssen sich die Kurpfälzer damit Mut machen, in der letzten Saison sensationell 4:0 in Leipzig gewonnen zu haben. Der Ligakrösus aus dem Osten hingegen hätte nach zwölf Siegen aus den letzten 15 Partien den Aufstieg schon in der Tasche, wären da nicht die Niederlagen gegen die direkten Konkurrenten aus St. Pauli, Freiburg und Nürnberg gewesen.
Der finanzielle Vergleich der Sachsen zu den Kurpfälzern ist ähnlich groß, wie der aktuelle Tabellenstand. Der Kader, des vom Getränkegiganten Red Bull finanzierten Klubs, wird mit einem Gesamtmarktwert von 38,7 Millionen Euro beziffert, während der SVS einen Wert von 12,65 Millionen aufweist. Auch in den Bereichen Stadiongröße und Einzugsgebiet sind die Unterschiede enorm.

Leipzigs Trainer Ralf Rangnick wird aus der Mannschaft, die zuletzt beim 3:1-Erfolg in Düsseldorf überzeugte, wohl nur den gelbgesperrten Außenverteidiger Halstenberg ersetzen müssen.
Bei Gegner Sandhausen fehlt die rechte Abwehrseite, da Klingmann und Kister gegen Bielefeld jeweils die fünfte gelbe Karte sahen. Ebenso nicht zur Verfügung stehen Jovanovic wegen Oberschenkelproblemen und Kuhn wegen einer Mittelfußprellung. Zenga konnte in der U23 eine Halbzeit lang Spielpraxis sammeln, doch ein Einsatz in der Zweiten Liga kommt für ihn noch zu früh.

SVS-Trainer Alois Schwartz wies auf der Pressekonferenz darauf hin, dass sich als erste Alternativen für die Gesperrten auf der Position des rechten Verteidigers Thiede und in der Innenverteidigung Olajengbesi, Roßbach oder Schulz anbieten würden.  
Schwartz fand, nachdem er sich zuletzt immer schützend vor seine Spieler stellte, zur sportlich enttäuschenden Situation klare und eutlichere Worte: „Wir waren die letzten Wochen nicht wach und haben die Gegner immer wieder zum Tore schießen eingeladen. Wir haben viel analysiert und müssen auch überlegen, andere Mittel anzuwenden. Es war nicht mehr so, dass wir mit allerletzter Konsequenz Tore erzielen oder verhindern wollten. Das muss besser werden und ich lasse mir bis kurz vor dem Spiel offen, wer in die Mannschaft rutscht.“ Der 49-jährige Ex-Profi wirkte entschlossen und kündigte Konsequenzen an: „Vielleicht müssen wir personell mal was anderes machen. Es ist mein Anspruch, die 40 Punkte zu holen – und das ist auch der Anspruch der Mannschaft.“

Vor dem „Duell der Gegensätze“  sagte Schwartz respektvoll: „Leipzig hat von Beginn der Runde an den Anspruch gehabt auf die ersten beiden Plätze zu kommen. Dem werden sie gerade gerecht und ich denke, dass sie aufsteigen werden. RB macht eine gute Arbeit, auch im Nachwuchsbereich. Die Mannschaft spielt einen sehr schnellen Fußball, was ich in Düsseldorf vor Ort beobachten konnte. Wir werden versuchen, die Herkulesaufgabe so anzupacken, dass wir etwas mitnehmen können.“

Die Nationalspieler Forsberg, Sabitzer und Poulsen sowie der deutsche Juniorennationalspieler Selke und Kaiser erzielten zusammen bereits 37 Tore. Über die Schwere der Aufgabe und dass viel zusammenpassen müsse, war sich der Coach bewusst. Als gutes Vorzeichen verweis er auf das selbstbewusste Auftreten in Leipzig beim 4:0 Überraschungserfolg in der letzten Saison, das noch in allen Köpfen präsent sei. Damals passte alles zusammen, Thiede erzielte sein bisher einziges Pflichtspieltor und Bouhaddouz ließ einen lupenreinen Hattrick folgen.
Für den auch in dieser Saison erfolgreichsten SVS-Torschützen gibt es mit Union Berlin einen konkreten Interessenten. Sandhausen hingegen möchte seinen Torjäger gerne halten – eine Entscheidung ist auf beiden Seiten noch nicht gefallen.

Selbstbewusst äußerte sich auch SVS-Spieler Bieler, Schütze des einzigen Tores beim 1:4 gegen Bielefeld: „In Leipzig wird es ungleich schwerer – das ist jedem bewusst. Aber wir müssen zusehen, dass wir irgendwie unsere Punkte holen. Da ist es dann egal, wie der Gegner heißt.“ Aktuell haben die Jungs vom Hardtwald acht Punkte Vorsprung auf Platz 16.

Foto: Kraichgausport

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