Der SV Sandhausen verliert vor 8.408 Zuschauern zu Hause gegen Tabellennachbarn 1. FC Nürnberg 0:1 und verpasst damit einen entscheidenden Schritt in Richtung Klassenerhalt. Je nach Verlauf des Spieltages könnten die Kurpfälzer noch bis auf drei Zähler an den Relegationsplatz heranrücken. Schweres Restprogramm für den SVS: In den restlichen beiden Spielen geht es zu den ebenfalls abstiegsbedrohten Würzburger Kickers und am Saisonfinale gastiert Aufstiegsaspirant Hannover am Hardtwald. Es war eine intensiv geführte, aber ereignisarme Partie, in der sich am Ende Sandhausen eventuell vorwerfen lassen muss, die eigenen Möglichkeiten nicht konsequent genug genutzt zu haben. Der Treffer des Tages fiel in der 70. Minute durch den zur Halbzeit eingewechselten Abdelhamid Sabiri, der per Kopf traf und seinen Torjubel mit eine paar Liegestützen krönte.
Das Abstiegsgespenst geistert durch den Hardtwald
Sukuta-Pasu vergibt Doppelchance
Nach anfänglichem Abtasten hatte Nürnberg nach 18 Minute die erste Chance. Einen Möhwald-Freistoß konnte SVS-Keeper Marco Knaller reaktionsschnell parieren. Auf der Gegenseite hatte Gäste-Keeper Schäfer Glück, dass Sukuta-Pasu innerhalb sieben Minuten zweimal neben das Tor schoss (20. und 27.). Kurz vor der Pause vergab Nürnbergs Behrens die Führung, als er einen Kopfball an die Querlatte setzte. Drei Minuten später setzte sich Sukuta-Pasu gegen zwei Verteidiger durch, scheiterte jedoch per Kopfball an Schlussmann Schäfer. Eine knifflige Situation in der 55. Minute: Salli gewinnt das Laufduell gegen SVS-Innenverteidiger Tim Knipping, dringt in den Strafraum ein, gerät dabei ins Straucheln und kracht mit Keeper Knaller zusammen. Die Nürnberger fordern einen Elfmeter, Schiedsrichter Florian Heft entscheidet zurecht auf Weiterspielen.
Joker Sabiri mit dem Treffer des Tages
Nach verteiltem Spiel dann die Szene, die zum entscheidenden Siegtreffer führt. In der 70. Minute nutzen die Gäste ein Durcheinander im Sandhäuser Strafraum und Sabiri kann eine zunächst von Knaller abgewehrte Flanke unbedrängt ins leere Tor köpfen. Die Cluberer hatten in der Folge eine oder andere gefährliche Aktion noch zu überstehen: Als Sukuta-Pasu bereits am Torwart vorbei war, rettete Kammerbauer in höchster Not kurz vor der Torlinie (80.). Stiefler (84.), Pledl (89.) und Karl (90.+2) schossen jeweils über das Tor, Margreitter hätte fast noch per Eigentor unglücklich den Ausgleich fabriziert (90.). Am Ende retteten die Gäste mit Glück und Geschick nicht nur den knappen Sieg sondern auch den vorzeitigen Klassenerhalt.
Statistik
SV Sandhausen: Knaller – Thiede (83. Kuhn), Kister, Knipping, Roßbach – Linsmayer, Kulovts (68. Karl) – Pledl, Vollmann (68. Stiefler) – Höler, Sukuta-Pasu
1. FC Nürnberg: Schäfer – Kammerbauer, Margreitter, Bulthuis, Djakpa – Behrens, Petrak (46. Sabiri) – Möhwald (73. Mühl), Löwen, Salli – Teuchert (89. Matavz)
Tore: 0:1 Sabiri (70.)
Zuschauer: 8.408
Pledl kehrt zurück nach Ingolstadt
Nach eineinhalb Jahren wird Mittelfeldakteur Thomas Pledl den SV Sandhausen verlassen und zum FC Ingolstadt zurückkehren. Im Januar 2016 ist der Mittelfeldspieler auf Leihbasis vom Bundesligisten FC Ingolstadt an den Hardtwald gewechselt. Im Sommer 2017 folgt jetzt die Rückkehr zu den ‚Schanzern‘. Das hat SVS-Geschäftsführer Otmar Schork nach Niederlage gegen Nürnberg bestätigt: „Ingolstadt will ihn zurück. Wie sie mit ihm planen, muss man sehen“, so Schork. Vor allem in der Hinrunde hat der 22-Jährige mit starken Leistungen auf sich aufmerksam gemacht. In 30 Spielen hat Pledl drei Tore erzielt und sieben Treffer vorbereitet.
Fotos: Kraichgausport
