Die Lust aufs Fußball spielen nach der langen Pause ist riesengroß

Beim SV Rohrbach/S. rollt endlich wieder der Ball

Endlich, nach fast siebenmonatiger Corona-Zwangspause rollt der Ball wieder auf dem Rohrbacher Sportgelände. Nachdem in den vergangenen Tagen bereits die Jugendlichen mit dem Mannschaftstraining beginnen durften, wurde jetzt auch den Seniorenspielern unter bestimmten Vorgaben das Training bis zu einer maximalen Teilnehmerzahl von 20 Personen erlaubt. Voraussetzung war, dass alle Trainingsteilnehmer vollständig geimpft sind, genesen sind oder einen negativen Coronatest aufweisen konnten. Trotz dieser widrigen Umstände war die Bereitschaft bei den Akteuren sehr groß, endlich wieder dem runden Leder nachzujagen und seine Teamkameraden nach längerer Zeit wieder zu sehen.

Alles noch auf freiwilliger Basis

„Die Lust auf Fußball war richtig zu spüren. Die Beteiligung mit 14 Spielern zum Auftakt war sehr gut, so dass wir gleich mit viel Engagement und Leidenschaft mit einer guten Trainingseinheit beginnen konnten“, resümierte Trainer Joachim Heger den Aufgalopp. Beim Kreisligist ist zunächst angedacht, nach einem einwöchigen Training ab der 2. Juni-Woche zwei Mal pro Woche zu trainieren. „Dies ist kein Muss, sondern alles auf freiwilliger Basis. Da wir noch kein zeitliches Ziel vor Augen haben, der Saisonstart noch völlig offen ist, auch nicht geklärt ist wann man Testspiele bestreiten kann, steht zunächst der Spaß im Vordergrund“, ließ Heger vor seinem 15. Trainerjahr beim SV Rohrbach/S. durchblicken. Ihm zur Seite stehen weiterhin Christian Heinlein als Co-Trainer und Marcus Preiß als Torwarttrainer.

Ansprache von Trainer Joachim Heger an seine Spieler. Zuvor mussten alle Trainingsteilnehmer einen negativen Schnelltest vorlegen.

Unliebsame, zeitraubende Coronatests

Wie bei allen anderen Amateurvereinen wartet man auch beim SV Rohrbach/S. gespannt auf die weitere Entwicklung und die aktuellen Vorgaben. Heger: „Ich hoffe und wünsche, dass der offene Brief der Sportverbände an die Politik mit der Bitte, den Amateurfußball wieder zum Leben zu erwecken, Wirkung hat. Wir alle hoffen, dass bei der Sportausübung im Freien längerfristig der umständliche, zeitraubende Akt mit den Schnelltests ein baldiges Ende findet.“  

Trotz guter Fitness ist Muskelkater unvermeidbar

Bei der ersten Einheit war bereits eine überraschende Fitness unter den Fußballern zu erkennen, was Heger weniger überraschte: „Die Jungs haben auch während der langen Zwangspause jeder für sich trainiert und an ihrer Fitness gearbeitet. Natürlich ist es ein Unterschied, ob man nur Joggen geht, Ausdauerläufe macht oder auf dem Platz Fußball spielt.“ Dass einige anschließend nach der ersten zweistündigen Einheit entsprechend Muskelkater hatten, findet der ehemalige Torjäger völlig normal.

Beim Trainingsaufgalopp juckte es auch Trainer Heger (re.) in den Fußballerbeinen

Mehr Unterstützung vom DFB erhofft

Angesichts der derzeitig undurchsichtigen Situation hatte sich Heger von höherer Stelle mehr erwartet: „Vom Deutschen Fußballbund als größten Sportverband der Welt hätte ich mir deutlich mehr Unterstützung für den Amateurfußball gewünscht. Da gab es oftmals nur viele Floskeln und nicht haltbare Aussagen. Anstatt dem Amateurfußball wurde viel mehr der Profifußball unterstützt, denn dort musste ja der Ball unbedingt rollen. Was bei uns alles kritisch hinterfragt und verboten wurde, wurde dort in einigen Bereichen eher erlaubt.“

Terminplanungen laufen bereits an

Bei den Amateurfußballern ist die Hoffnung nach wie vor groß, dass die Politik in absehbarer Zeit angesichts der deutlich fallenden Infektionszahlen Lockerungen vorsieht und mehr Entfaltungsmöglichkeiten erlaubt. Auch wenn momentan aufgrund der Beschränkung auf maximal 20 Personen für ein Mannschaftstraining nicht mit dem kompletten Kader trainiert werden kann, überrascht es den SV-Coach schon etwas, dass bereits erste Anfragen für Testspiele bei ihm eingingen: „Die Planungen bei den Vereinen laufen bereits an, obwohl man noch keine Termine ins Auge fassen kann. Wir warten auf Infos vom Verband, wann man perspektivisch mit einem Saisonstart planen kann. Wir alle hängen derzeit in der Luft. Wir gehen langsam und behutsam an die Sache heran, um zu gegebener Zeit gut gerüstet zu sein.“

Kadergröße hat sich auf 21 Akteure erhöht

Personell kam es im Vorfeld der neuen Saison 2021/22 zu einigen Veränderungen: Einiger Abgang ist Mittelfeldspieler Thierry Kenfack Bougue, der sich nach Mückenloch verabschiedete, wo er arbeitet und eine deutlich kürzere Fahrt von seinem Wohnsitz Sandhausen hat. Mit Christian Vogt (22, Stürmer) von TuS Bad Aibling, Adem Ayvatas (30, defensives Mittelfeld) vom SV Sinsheim und Dominik Dürrschmidt (29, Mittelfeld) vom VfB Bach kommen drei neue Spieler zum Kreisligisten hinzu. Zudem wurde von der 2. zur 1. Mannschaft Luca Schinkmann (20, Abwehr) hochgezogen und Jonas Langenbach (18, Stürmer) aus dem eigenen Nachwuchsbereich fest im Seniorenkader integriert. Die Kadergröße beträgt aktuell 19 Feldspieler und zwei Torhüter. „Dies ist im Gegensatz zur Saison 2020/21 deutlich besser und damit können wir sehr zufrieden sein“, blickt Heger zufrieden auf die aktuelle Personalplanung.

Fotos: BWA

SVR-Coach Joachim Heger, Neuzugang Christian Vogt (Mitte), Training mit "gebührendem Abstand", und Thierry Kenfack Bougue verlässt den SVR

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