Die Weichen für die Zukunft sind gestellt

TSG Hoffenheim ist personell sehr gut aufgestellt

Die TSG Hoffenheim hat ihre sportlichen Perspektiven durch die Investition in den bestehenden Spielerkader weiter gefestigt. Zuletzt haben acht Profis ihre Verträge, teils auch langfristig, beim Kraichgauer Bundesligisten verlängert. Nachdem im vergangenen Dezember Torhüter Oliver Baumann und Stürmer Ihlas Bebou sich langfristig gebunden hatten, folgten zu Jahresbeginn die Vertragsverlängerungen des vom FC Augsburg heiß umworbenen Abwehrchefs Kevin Vogt, Jung-Nationalspieler David Raum, Publikumsliebling Pavel Kaderabek, Ersatzkeeper Philipp Pentke sowie des 19-jährigen französischen Sturmtalents Georginio Rutter. Zudem konnte das heiß umworbene Nachwuchstalent Tom Bischof in den Profikader integriert und mit einem Vertrag bis 2025 ausgestattet werden. „Tom ist ein enormes Talent, das trotz seines jungen Alters neben seinen außergewöhnlichen fußballerischen Fähigkeiten bereits über eine beachtliche Reife verfügt“, sagte Hoffenheims Direktor Profifußball Alexander Rosen lobend über den 16-Jährigen.

Liegt die Zukunft bei Andrej Kramaric weiter in Hoffenheim oder liebäugelt der Kroate mit einem Vereinswechsel im Sommer?

"Bestätigung für den nachhaltigen Hoffenheimer Weg"

„Dass sehr viele Spieler ihre Verträge bei uns meist sehr langfristig verlängert haben, bewerte nicht nur ich als Bestätigung für unseren nachhaltigen Hoffenheimer Weg. Wir haben zudem dafür gesorgt, dass das Gerüst des Teams für die nächsten Jahre steht, um weiterhin unser anspruchsvolles Ziel zu erfüllen, in der Bundesliga stets um die internationalen Plätze mitspielen zu können,“ wird ein zufriedener Gesellschafter und Mäzen Dietmar Hopp zitiert. Für Trainer Sebastian Hoeneß ist es eine Bestätigung für den eingeschlagenen Weg: „Es sind alles Achsenspieler, mit denen wir die Zukunft gestalten wollen.“

Zwei interessante Neuzugänge

Der einzige Neuzugang in der abgelaufenen Wechselperiode ist das 18-jährige Talent Justin Che vom FC Dallas. Die TSG hat den Abwehrspieler bis zum 30. Juni 2023 ausgeliehen und sich danach eine Kaufoption gesichert. Als ersten Neuzugang für die Saison 2022/23 wurde der deutsche U21-Nationalspieler Finn Ole Becker ablösefrei vom Zweitliga-Spitzenklub FC St. Pauli verpflichtet. Er unterschreibt einen Vertrag bis zum 30. Juni 2026.„Finn ist ein sehr talentierter Spieler mit überragenden fußballerischen Fähigkeiten, der im Mittelfeld sehr variabel eingesetzt werden kann. Er ist ein ebenso cleverer wie kreativer Spieler, der auf dem Platz auch in Drucksituationen immer in der Lage ist, spielerische Lösungen zu finden“, sagte Rosen lobend über den Linksfuß.

Beim Spielerkader der TSG Hoffenheim zu Saisonbeginn hat sich inzwischen einiges verändert

Wann unterschreibt Kramaric?

Offen ist noch die Personalie Andrej Kramaric. Der Hoffenheimer Rekordtorschütze zögert noch, seinen am 30. Juni auslaufenden Vertrag zu verlängern, wenngleich er sich zuletzt vielsagend gesprächsbereit zeigte: „Ich denke ganz positiv. Wir werden sehen. Ich kann auch ehrlich sagen, dass wir reden. Es ist möglich, dass ich bleibe.“ Der Kroate wollte ursprünglich schon vor der Saison den Verein verlassen, was jedoch am Veto der TSG und des finanziell zu geringen Transferangebots scheiterte. Nachdem der Stürmer im bisherigen Saisonverlauf nicht an die guten Leistungen der Vorjahre anknüpfen konnte und erst auf drei Saisontreffer kommt, haben auch die Begehrlichkeiten der in fragekommenden ausländischen Spitzenklubs am 30-Jährigen nachgelassen. Von daher ist es gut möglich, dass Kramaric sich für das ihm vorliegende Hoffenheimer Angebot entscheiden wird und weiterhin Spitzenverdiener bei den Blau-Weißen bleibt. Auch der Vertrag von Kapitän Benjamin Hübner endet am Saisonende. Es ist davon auszugehen, dass sich der Innenverteidiger und der Verein über eine Vertragsverlängerung in den nächsten Tagen einigen werden.

Kadergröße wurde etwas minimiert

Aufgrund der Tatsache, dass man in dieser Saison nicht international vertreten und auch im Pokalwettbewerb bereits ausgeschieden ist, wurde der bestehende große Spielerkader noch etwas verdünnt. So konnte kurz vor Schließung des Wintertransferfensters der nicht mehr berücksichtigte Rechtsverteidiger Joshua Brenet in die niederländische Eredivisie zum FC Twente Enschede transferiert werden. Der an die SpVgg Greuther Fürth ausgeliehene niederländische Innenverteidiger Justin Hoogma wechselte zu seinem Heimatverein Heracles Almelo. Um zu mehr Einsatzzeiten zu kommen wurden zudem bis Saisonende Sargis Adamyan an den amtierenden belgischen Meister FC Brügge, der von Ex-TSG-Coach Alfred Schreuder trainiert wird, Mijat Gacinovic an den griechischen Super-League-Klub Panathinaikos Athen, Joao Klauss de Mello an den belgischen Erstligisten VV St. Truiden und Melayro Bogarde an den niederländischen Erstligisten FC Groningen bis Saisonende ausgeliehen.

Grillitsch sucht neue Herausforderung

Definitiv verlassen wird nach fünf Jahren Florian Grillitsch am Saisonende die Kraichgauer. Nachdem der Vertrag des technisch versierten und vielseitig einsetzbaren 33-fachen österreichischen Nationalspieler ausläuft, haben einige internationale Spitzenklubs bereits Interesse signalisiert. Ein sich abzeichnender Transfer zur AC Mailand war im vergangenen Sommer kurz vor Schließung des Transferfensters gescheitert, weil sich die Vereine nicht über die Ablöse einigen konnten, Milan hatte angeblich inklusive Bonuszahlungen knapp zehn Millionen Euro geboten.

Höchstes Transferplus in der Bundesliga

Eine beachtliche Bestätigung der guten Arbeit: Das Portal „CIES Football Observatory“ hat die Ein- und Ausgaben der Vereine auf dem Transfermarkt in den vergangenen zehn Jahren ausgewertet und ein Ranking erstellt – mit einem herausragenden Ergebnis für die TSG: Denn Hoffenheim belegt dabei den ersten Platz in der Bundesliga und hat seit 2012 das größte Transfer-Plus in Deutschland erwirtschaftet. Auch europaweit gehört die TSG zu den besten Vereinen und liegt von allen Klubs der Top-5-Ligen (Deutschland, England, Frankreich, Italien und Spanien) auf Rang neun.

Fotos: Kraichgaufoto (3) und Kraichgausport (1)

Grillitsch (li.) auf Abschiedstour

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