Drei Punkte vorlegen und entspannt schauen, was die anderen machen

Hoffenheim empfämgt am Freitagabend Hannover 96

Am 32. Bundesliga-Spieltag empfängt die TSG Hoffenheim am Freitagabend um 20.30 Uhr in der Sinsheimer WIRSOL Rhein-Neckar-Arena die Mannschaft von Hannover 96. Aktuell sind 25.000 Tickets für das Flutlichtspiel verkauft, aus Niedersachsen werden rund 500 Gästefans erwartet. TSG-Trainer Julian Nagelsmann sieht es als kleinen Vorteil, dass sein Team im direkten Duell mit den Konkurrenten um die internationalen Ränge vorlegen kann – vorausgesetzt natürlich seine Mannschaft holt den erwarteten Heimsieg. Nagelsmann sagte bei der heutigen Pressekonferenz vor nur fünf (!) anwesenden Medienvertretern: „Wenn wir am Freitagabend vorlegen, haben wir einen entspannten Samstag, an dem wir uns zurücklehnen können und schauen, was die anderen machen.“

Pavel Kaderabek hat in Leipzig seinen Torfluch beendet und seinen ersten Bundesligatreffer erzielt

"Sind im Flow und spielen eine außergewöhnlich gute Saison"

Der 30-Jährige glaubt nicht, dass sein Team die Hannoveraner, als vermeintlich leichtesten Gegner des Restprogramms, unterschätzt: „Wir sind aktuell im Flow und wollen die anstehenden drei Partien auch so zu Ende bringen. Wir spielen erneut eine außergewöhnlich gute Saison.“ Nagelsmann sieht im aktuellen Abschneiden eine besondere Konstellation: „Dass sich eine Mannschaft, die international debütiert, in der darauf folgenden Spielzeit erneut für den europäischen Wettbewerb qualifizieren kann, ist sehr lange her. Ich glaube, das war vor mehr als 30 Jahre Bayer 05 Uerdingen.“

Revanche für die Hinspielniederlage

Dem kommenden Gegner attestiert er als Aufsteiger eine gute Saison, und das Saisonziel, den Klassenerhalt, geschafft zu haben. Die 0:2-Hinspielniederlage wurmt ihn dennoch: „Hannover war nicht zwingend besser als wir. Wir hatten ganz ordentlich gespielt, 6-7 gute Chancen, aber dafür große Probleme mit den winterlichen Bedingungen. Die Gegentore fielen durch zwei Standardsituationen.“

Kerem Demirbay könnte gegen Hannover für den Gelbgesperrten Florian Grillitsch in die Startformation kommen

Unruhen in der zweiten Saisonhälfte waren nicht förderlich für die Mannschaft

Als großen Trumpf in der ersten Saisonhälfte bescheinigt der TSG-Coach den 96ern ihr stabile Grundordnung sowie die flexible taktische Spielweise. Die Ursachen, dass es in der Rückrunde dann nicht mehr so rund lief, sieht der Fußballlehrer auch in Verbindung mit den Unruhen im Vereinsumfeld. Nagelsmann: „Für die Mannschaft sind die Dinge, die dort passieren, sicherlich nicht förderlich. Der Stimmungsboykott hat dem Team nicht gut getan.“

Hübner und Grillitsch müssen ersetzt werden

Personell müssen die Kraichgauer am Freitagabend verletzungsbedingt auf Benjamin Hübner (Oberschenkelprobleme), Stefan Posch (Leistenbeschwerden), und Dennis Geiger (Sehnen-Muskel-Verletzung im rechten hinteren Oberschenkel) verzichten. Fehlen wird zudem Florian Grillitsch aufgrund seiner fünften gelben Karte aus dem Leipzig-Spiel. Für den Taktgeber im Mittelfeld könnte Kerem Demirbay, der inzwischen wieder voll einsatzfähig ist, von Beginn an auflaufen.

Makellose Bilanz gegen die Niedersachsen

Die Bilanz von zehn Siegen und zwei Unentschieden aus 17 Duellen spricht deutlich für die Gastgeber. Makellos ist auch die Heimbilanz in acht Partien mit sechs Siegen, zwei Remis und 19:8 Toren. Hannover gewann nur eines der vergangenen neun Bundesliga-Spiele. Seit dem  neunten Spieltag (2:1-Sieg in Augsburg) konnte das Team von Trainer André Breitenreiter auswärts nicht mehr gewinnen. Eigentlich alles optimale Voraussetzungen, um im Saisonendspurt im Kampf um Europa vorzulegen, und TSG-Gesellschafter und Mäzen Dietmar Hopp zu dessen heutigem 78. Geburtstag ein nachträgliches Geschenk zu machen.

Fotos: Kraichgaufoto

Serge Gnabry gibt die Richtung vor: Nach oben soll es tabellarisch gehen, Dampfmacher auf der linken Außenbahn: Nico Schulz, Oliver Baumann fängt sicher - der TSG war zuletzt nur schwer zu überwinden, Pavel Kaderabek hat in Leipzig seinen Torfluch abgelegt, Kann Serge Gnabry gegen Hannover wieder nach einem Torerfolg kräftig rühren?, Adam Szalai hat den Ball fest im Visier, und Kerem Demirbay (li.) ist nach seiner Verletzung wieder voll einsatzfähig

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