Duell zweier Teams im Höhenflug: Sandhausen gastiert in Ingolstadt

Verfolgerduell auf die Spitzenplätze

Im letzten Hinrundenspiel gastiert der SV Sandhausen am Samstag um 14 Uhr im Audi-Sportpark beim ebenfalls ambitionierten FC Ingolstadt 04, bevor die Kurpfälzer zum Jahresabschluss drei Tage später zuhause den VfB Lübeck empfangen.

Welche Erfolgsserie reißt?

Mit der maximalen Punkteausbeute von neun Zählern aus den letzten drei Partien befindet sich der SVS im Höhenflug, trifft aber im Verfolgerduell auf die Spitzenplätze auf Ingolstädter, die seit fünf Spielen ungeschlagen sind. Dem Torverhältnis von 16:16 Toren aus den ersten zwölf Partien der Saison stehen 12:5 Tore aus den sechs ungeschlagenen Ligaspielen unter Trainer Jens Keller gegenüber. Die positive Entwicklung ging einher mit dem Sprung von Platz 11 auf Rang 4 der Tabelle punktgleich mit dem SC Verl auf Relegationsplatz 3.

Jonas Weik hat sich auf der linken Abwehrseite beim SVS einen Stammplatz erkämpft

„Die letzten Spiele geben uns selbstverständlich Selbstvertrauen“

SVS-VerteidigerJonas Weik

Verteidiger Jonas Weik zum neuen Selbstvertrauen: „In der Abwehr haut sich jeder voll rein, wir bekommen wenig Gegentore. Im Angriff haben wir reichlich Qualität, um zu treffen. Solange wir das beibehalten, werden wir erfolgreich sein. Die letzten Spiele geben uns selbstverständlich Selbstvertrauen.“ Der gebürtige Schwetzinger Weik wechselte erst nach Saisonbeginn an den Hardtwald, ist mittlerweile unumstrittener Stammspieler auf der linken Abwehrseite und bereitete bereits drei Treffer vor.

Sorgt für defensive Stabilität: Yassin Ben Balla

Positive Entwicklung bei Ben Balla

Ein weiterer wichtiger Faktor für den jüngsten Erfolg ist die Hereinnahme von Yassin Ben Balla seitens des Trainers Keller im defensiven Mittelfeld. Im ersten Saisondrittel noch kein Stammspieler gewesen sorgt Ben Balla für mehr defensive Stabilität und dirigiert das Spiel. Seine Torgefährlichkeit stellte er mit seinem zweiten Saisontreffer gegen Waldhof Mannheim zudem unter Beweis. Der platzierte Schuss aus 25 Metern könnte bei der Wahl zum „Tor des Monats“ wieder auftauchen.

Tim Knipping treibt den Ball nach vorn

„Die Automatismen greifen immer besser

Defensivspieler Tim Knipping vom SV Sandhausen

In der Offensive können die jungen Livan Burcu und Abu El-Zein den derzeitigen Ausfall von Routinier Rouwen Hennings nicht zuletzt dank ihrer Kreativität gut kompensieren, in der Defensive war auf Felix Göttlicher und Tim Knipping auch gegen Mannheim Verlass. „Die Automatismen greifen immer besser“, sagt Knipping nach dem XXL-Kaderumbruch zur neuen Sandhäuser Stabilität, die Hoffnung macht, bis zum Ende im Aufstiegsrennen dabei zu bleiben.

Defensive fährt auf der letzten Rille

Dennoch fährt der SVS in den letzten beiden Spielen des Jahres durch die Ausfälle von Dennis Diekmeier, Alexander Fuchs und Lucas Laux, zu denen sich noch Max Geschwill mit einer Sprunggelenksverletzung gesellte in der Defensive auf der letzten Rille, weswegen mit dem litauischen Nationalspieler Edvinas Girdvainis bereits der erste Neuzugang für die Rückrunde präsentiert wurde. Mit Max Dittgen und Tobias Schröck ist das Lazarett beim FC Ingolstadt dünner besetzt, zudem sind mit Julian Kügel und Benjamin Kanuric zwei Mittelfeldakteure nach Ablauf ihrer Sperren gegen Sandhausen wieder spielberechtigt.

Der ehemalige Sandhäuser Pascal Testroet geht jetzt in Ingolstadt auf Torejagd

Zwei torgefährliche Offensivreihen

Bei den 28 erzielten Saisontreffern gehören Probleme in der Offensive beim SVS der Vergangenheit an, bei 34 Saisontoren stellen die Ingolstädter gar die zweitstärkste Offensive hinter dem SC Verl. Von den Neuzugängen entwickelte sich der von Alemannia Aachen gekommene Regionalliga-Torjäger Jannik Mause zum Volltreffer und führt die Rangliste der Drittliga-Torjäger mit zwölf Treffern an. Mause zur Seite stürmt der erfahrene Pascal Testroet, der vor zwei Jahren noch für den SV Sandhausen stürmte und bei den Schwarz-Weißen in der letzten Abstiegssaison schmerzlich vermisst wurde. Auch die Mittelfeldspieler David Kopacz mit sechs Toren und Kanuric, der fünf Mal traf, strahlen bei den „Schanzern“ Torgefahr aus. Für die Defensive zog der FCI mit Ryan Malone und Lukas Fröde von Hansa Rostock sowie Simon Lorenz von Holstein Kiel einiges an Zweitligaerfahrung an Bord.

Verschleiß von zwei Trainern und Sportdirektoren

Nachdem bei dem Klub aus Oberbayern in der vergangenen Drittligasaison, die auf Rang 11 beendet wurde, mit Rehm und Capretti zwei Trainer sowie zwei Sportdirektoren verschlissen wurden, kehrt seit April mit dem dritten Trainer Michael Köllner, der zuvor die Löwen von 1860 München coachte, wieder mehr Ruhe ein. Nach dem weiteren Umbruch mit einigen Neuzugängen greift langsam ein Rädchen mehr ins andere, doch defensiv blieb man lange zu anfällig.

„Was die Qualität der Tore betrifft, haben wir einiges richtig gemacht“

Ingolstadts Trainer Michael Köllner

Das 4:0 beim VfB Lübeck, mit dem sich die Schanzer auf Rang 6 verbesserten, sorgte für Zufriedenheit bei Köllner: „Das war ein verdienter Sieg meiner Mannschaft, da wir von Beginn an versucht haben, das Spiel in den Griff zu bekommen. Was die Qualität der Tore betrifft, haben wir einiges richtig gemacht wie beim ersten Tor nach einem guten Umschaltmoment.“

Mögliche Aufstellungen:

FC Ingolstadt: Funk – Costly, Malone, Lorenz, Seiffert – Fröde, Keidel – Kopacz, Kanuric – Testroet, Mause
SV Sandhausen: Rehnen- Ehlich, Knipping, Göttlicher, Weik – Ben Balla, Mühling – Maciejewski, El-Zein, Burcu – Otto

AM
Fotos: foto2press

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