Ein in vielerlei Hinsicht besonderes Duell: Hoffenheim empfängt Heidenheim

Der TSG täte jetzt eine kleine Erfolgsserie gut

Am 19. Bundesliga-Spieltag empfängt die TSG Hoffenheim am Samstag um 15:30 Uhr in der Sinsheimer PreZero-Arena Aufsteiger 1. FC Heidenheim. Das Aufeinandertreffen der beiden Tabellennachbarn ist zugleich ein Duell der beiden lauffreudigsten Erstligisten.

Unterschiedliche Formkurven

Recht unterschiedlich ist dagegen die aktuelle Formkurve der baden-württembergischen Kontrahenten. Während die Gäste seit fünf Bundesliga-Spielen ungeschlagen sind und dabei drei Siege und zwei Unentschieden holten, befinden sich die Kraichgauer in einer Ergebniskrise. Nur ein Sieg aus den vergangenen acht Bundesligaspielen, dazu noch das Aus im DFB-Pokal, ist bei weitem nicht der Anspruch, den sich die Nordbadener gestellt haben.

Hoffenheims Keeper Oliver Baumann (li.) im intensiven Austausch mit Torwarttrainer Alexander Stolz

Ein Hauptaugenmerk gilt der Defensive

Ein wesentlicher Grund für diese enttäuschende Zwischenbilanz ist das mangelhafte Defensivverhalten. In den vergangenen vier Partien musste Torhüter Oliver Baumann, der konstanteste Hoffenheimer im bisherigen Saisonverlauf, bereits 12 Mal hinter sich greifen. 36 Gegentreffer aus 18 Spielen sind drittschlechtester Ligawert. Aus der sich immer wieder wechselnden Dreierkettenformation wurden jetzt mit Kevin Vogt (Union Berlin) und Attila Szalai (SC Freiburg) zwei Defensivkräfte abgegeben und mit dem 23-jährigen tschechischen Linksverteidiger David Jurasek die erhoffte Verstärkung geholt.

Die Hoffnungen auf Neuzugang Jurasek

Die Vorschusslorbeeren der Verantwortlichen lassen einiges erhoffen. Während Geschäftsführer Alex Rosen von einem dynamischen, schnellen, offensivstarken und variabel einsetzbaren Außenverteidiger spricht, lobt der Leiter Profifußball Pirmin Schwegler den Neuzugang als kampf- und willensstark, der zudem aufgrund seines Charakters und seinen sportlichen Fähigkeiten die Qualität im Kader deutlich erhöhen wird. Angesichts der vorhandenen Defensivbaustellen ist daher nur zu wünschen, dass sich diese Aussagen auch auf dem Platz bewahrheiten.  

Die Hoffe-Fans in Erwartung eines Heimsieges nach nur einem Erfolg aus den vergangenen neun sieglosen Pflichtspielen

Vier aussagekräftige, richtungsweisende Spiele

Zu Hause sind die Blau-Weißen bei einem Sieg und zwei Remis zwar seit drei Spielen ungeschlagen, doch gegen die Mannschaften aus der unteren Tabellenregion mit Mainz und Darmstadt hatte man sich zuletzt mehr als nur jeweils ein Unentschieden ausgerechnet. Der Blick auf den Spielplan macht der TSG Hoffnung, sich nach der aktuellen Durststrecke tabellarisch wieder etwas zu verbessern, da mit Heidenheim, Wolfsburg, Köln und Union Berlin vier Gegner bevorstehen, die tabellarisch hinter ihr rangieren.   

Grischa Prömel wird nach seiner Gelb-Rotsperre in Freiburg wieder in die Startformation gegen Heidenheim zurückkehren

Im Hinspiel auf der Ostalb war einiges los

Nicht zuletzt wegen des dramatischen und nervenaufreibenden Hinspiels ist am Samstag erneut von einem engen Match auszugehen. Die mit viel Euphorie gestarteten ostwürttembergischen Standardspezialisten führten aufgrund einer starken Leistung in ihrem ersten Bundesligaheimspiel durch Treffer von Beste (26.) und Pieringer (58.) mit 2:0, ehe die TSG mit einer Schlussoffensive die Partie durch Tore von Beier (77.), Kaderabek (80.) und Kramaric (90.) noch zu einem 3:2-Sieg wenden konnte. Dabei verhinderte TSG-Keeper Oliver Baumann in der Anfangsphase durch einen gehaltenen Elfmeter die frühzeitige Heidenheimer Führung. Am Ende stand ein glücklicher Auswärtssieg, dem die TSG vier weitere Auswärtssiege folgen ließ.

Wiedersehen mit alten Bekannten

Besonders motiviert werden am Samstag die Heidenheimer Benedikt Gimber, Adrian Beck und Dennis Thomalla aufgrund ihrer Hoffenheimer Vergangenheit auflaufen.

Adrian Beck im April 2016 bei einem Spiel für die Hoffenheimer U19 im Dietmar Hopp-Stadion

„Wir wollen uns revanchieren und an ihnen vorbeiziehen“

Ein besonders motivierter Heidenheimer Adrian Beck vor dem Duell mit dem Ex-Verein

Für den 26-jährigen Beck, der sechs Jahre in der 1899-Akademie untergebracht war und alle Nachwuchsteams bis zur U23 durchlaufen hat, ist das bevorstehende Spiel natürlich etwas Besonderes. In einem Interview mit dem kicker zeigte er sich optimistisch: „Wir haben schon daheim gegen die TSG unglücklich verloren, von daher wollen wir uns revanchieren und uns mit drei Punkten belohnen und an ihnen vorbeiziehen, das wäre natürlich perfekt „. Dabei trifft er auch auf seinen ehemaligen Weggefährten Grischa Prömel, mit dem er im Internat zusammenwohnte. Auch privat verbindet den offensiven Mittelfeldspieler auch heute noch einiges mit den Kraichgauern: Zum einen ist er mit einer Hoffenheimerin verheiratet und zudem sind noch der Schwiegervater als Greenkeeper und die Schwiegermutter in der Wäscherei des TSG-Trainingszentrums tätig. Unabhängig vom Spielausgang wird es nach Spielende einiges zu besprechen geben.

Fotos: Kraichgaufoto

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