Ein Kellerduell mit besonderer Note

Nicht nur Hoffenheims Mittelfeldspieler Sebastian Rudy ist heiß auf das baden-württembergische Derby am Samstagnachmittag um 15:30 Uhr in der Sinsheimer WIRSOL Rhein-Neckar-Arena gegen seinen Ex-Verein VfB Stuttgart. Das Duell der Blauen gegen die Roten, der Kraichgauer gegen die Bad Cannstatter verspricht reichlich Spannung und Dramatik im Abstiegskampf. Rudy, der noch immer Kontakt zu einigen VfB-ler pflegt, zählte  beim letzten Aufeinandertreffen zu den Torschützen: „Klar ist dieses Duell immer etwas Besonderes für mich. Dieses Mal steht, aufgrund der Tabellensituation, besonders viel auf dem Spiel.“
Die Partie des 8. Spieltages zwischen der TSG als 15. und dem VfB als 16. wird zum „Sechs-Punkte-Spiel“ hochsterilisiert. Es steht viel auf dem Spiel, beide haben mit einem klassischen Fehlstart die Saison begonnen. Während bei den Nordbadener der Umbruch der Mannschaft sich schwieriger und zeitintensiver als vermutet hinzieht, tun sich die Schwaben noch schwer mit der neuen Spielweise unter ihrem neuen Trainer Alexander Zorniger.

Stuttgart – ein Meister im Chancen vergeben

Die bisherigen Leistungen der Schwaben entsprechen weit weitem nicht dem aktuellen Tabellenstand. Aufwand und Ertrag stehen in keinem Verhältnis. Das neue Spielsystem mit bedingungsloser Balleroberung und dauerndem Pressing, ist zwar gefällig und ansehnlich, bringt aber (noch) nicht den erhofften Erfolg bzw. die dringend benötigten Punkte. Die offensive Spielweise gerät, nicht zuletzt aufgrund der zahlreich vergebenen hochkarätigen Torchancen, zunehmend in die Kritik. Im Defensivbereich ist der VfB, bei aktuell 17 Gegentreffern, alles andere als stabil. Die Balance zwischen offensiver und defensiver Spielweise funktioniert (noch) nicht.

Die Stimmung in Schwaben läuft Gefahr zu kippen

Bestes Beispiel: Zuletzt gab es gegen Mönchengladbach 22:9 Torschüsse zugunsten des VfB. Am Ende stand es jedoch 1:3 für kaltschnäuzige und clevere Fohlen. Am Neckar werden die Fans so langsam unruhig, die positive Stimmung scheint zu kippen. Die Pfiffe der Enttäuschten werden zunehmend lauter. Mit einem Sieg beim ungeliebten Nachbarn soll endlich die Wende eingeleitet werden. Bei eine Niederlagen würde es so richtig ungemütlich. Personelle Konsequenzen stünden zur Diskussion.

Trainer Zorniger erkennt eine VfB-Krankheit

Trainer Zorniger: „Wir brauchen jetzt Ergebnisse, um die Situation leichter zu machen. Wir waren in den letzten Spielen nahe dran. Bei der Ursachenforschung muss man etwas weiter zurück in die letzte Saison gehen. Es ist eine VfB-Krankheit, dass man, wenn es mal gut läuft, sich hin und wieder zurücklehnt. Das geht so nicht. Wir müssen uns jetzt, vor allem im Eins gegen Eins-Verhalte,n verbessern und vor allem im Angriff unsere Chancen besser verwerten.“

Auswärtssieg in Augsburg brachte Ruhe ins Dorf

Vier Punkte aus der englischen Woche gegen Dortmund (1:1) und Augsburg (3:1) haben etwas Ruhe ins Bundesliga-Dorf gebracht. Wenngleich das Team von Trainer Markus Gisdol in seinen Leistungen weiter kräftig schwankt. Gegen Dortmund stimmten nicht nur Einsatz und Kampf, auch spielerisch war eine Leistungssteigerung deutlich erkennbar. Manager Alexander Rosen lobte dabei besonders, dass „wieder viele Torchancen herausgespielt wurden, was in den Partien zuvor eher selten war“.
In Augsburg war dies wieder anders. Trotz früher Führung geriet 1899 zunehmend unter Druck, hatte Glück, dass der Europa-League-Teilnehmer seine vielen Torchancen nicht konsequent nutzten. Mitten in die Drangphase der Donauschwaben verhalf ein Strafstoß der TSG zur 2:1 Führung. Der FCA war nun völlig von der Rolle, so dass das 3.1 kurz darauf die Entscheidung brachte. Hoffe zeigte sich, trotz durchwachsener Leistung, in der entscheidenden Phase als das clevere, abgezocktere Team.
Diese kaltschnäuzigen, eiskalten Eigenschaften des Gegners brachten zuletzt  den VfB Stuttgart oft um den verdienten Lohn. Wird sich dies auch am 8. Spieltag im Derby in Sinsheim fortsetzen?

Fotos: Kraichgaufoto

Rudy trifft beim letzten Derby für die TSG

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