„Es wäre ein Traum bei U-19 EM-Finale in Sinsheim aufzulaufen“

Interview mit 1899-Nachwuchstalent Philipp Ochs

Philipp Ochs begann seine Karriere beim SV Viktoria Wertheim und wechselte 2009 in die Jugend der TSG 1899 Hoffenheim. In der Saison 2013/14 gewann er mit der U-19 die deutsche A-Juniorenmeisterschaft. Zur Saison 2015/16 rückte der gelernte Stürmer zum Profikader auf. In der heißen Phase des Abstiegskampfs kam er zu 13 Erstligaeinsätzen. Vom 11.-24. Juli nimmt der gebürtige Wertheimer mit der deutschen U-19-Nationalmannschaft an der Heim-EM in Baden-Württemberg teil. Nach bestandenem Fachabitur kann sich das Nachwuchstalent nun ganz auf den Fußball konzentrieren.
bwa-sport.de sprach mit dem hoffnungsvollen Nachwuchstalent über seine aktuelle Situation.

Philipp, Sie wurden zu Jahresbeginn von der U-19 in den Profikader befördert. Was hat sich für Sie persönlich seither verändert.
Philipp Ochs:
Zunächst war ich selbst überrascht, so viele Einsatzzeiten bei den Profis zu bekommen. In der Mannschaft wurde ich sofort akzeptiert und sehr gut aufgenommen. Natürlich ist mein Bekanntheitsgrad dadurch deutlich größer geworden. Im privaten Umfeld hat sich für mich aber nichts verändert.

Der Trainerwechsel von Huub Stevens zu Julian Nagelsmann kam Ihnen dabei sicherlich zu Gute.
Ochs:
Julian Nagelsmann kennt mich sehr gut, weiß was er an mir hat. Er gibt mir durch die vielen Einsatzzeiten Vertrauen, das ich versuche zurück zu geben. Mit Herrn Stevens hatte ich auch viele Gespräche, in denen er mir immer Mut zusprach und motivierte, weiter an mir zu arbeiten.   

Sie kennen Trainer Nagelsmann schon seit gemeinsamen U-19-Zeiten. Wie würden Sie seine Arbeit umschreiben, mit der er  die TSG vor dem drohenden Abstieg rettete?
Ochs:
Ihn zeichnet vor allem sein großer Siegeswille aus. Er möchte, unabhängig vom jeweiligen Gegner,  jedes Spiel gewinnen. Seine emotionalen Kabinen-Ansprachen vor Spielen sind etwas ganz besonderes. Dabei ist er sehr flexibel, er lässt sich immer etwas Neues einfallen, was uns Spieler zusätzlich motoviert.

Als gelernter Offensivspieler feierten Sie Ihr Startelf-Debüt als  Linksverteidiger.
Ochs:
Ich war auch überrascht, als ich öfters im Training hinten links spielte. Bei meinem ersten Bundesligaeinsatz von Beginn an lief ich in Bremen auf der für mich ungewohnten Position auf. Letztendlich war es mir aber egal, Hauptsache ich konnte spielen.

Sie wurden im Abstiegskampf ins „kalte Wasser“ geworfen. Keine einfache Situation für einen damals 18-jährigen Debütanten.
Ochs
: Julian Nagelsmann hat mich überhaupt nicht unter Druck gesetzt. Ich sollte wie im Training frei aufspielen. Die Situation, dass wir um den Klassenerhalt kämpften, war mir natürlich bewusst, doch ich konnte dies im Spiel immer sehr gut ausblenden und alles geben, um der Mannschaft zu helfen.

Ihre persönlichen Ziele?
Ochs:
Zunächst ist für mich wichtig, weiter zu möglichst vielen Einsatzzeiten zu kommen und noch mehr Akzente im Spiel, in Form von Torvorlagen oder selbst erzielten Treffern, zu setzen.

Was trauen Sie der TSG in der neuen Saison 2016/17 zu?
Ochs:
Aufgrund der zuletzt gezeigten Leistungen bin ich sicher, dass wir eine weitaus bessere Saison spielen werden.

Als nächstes Großereignis steht für Sie die U19-EM in Deutschland bevor.
Ochs:
Die Vorfreude in Deutschland auf dieses Ereignis ist riesig. Schon allein die Tatsache, dass noch nie für eine U19-EM so viele Tickets verkauft wurden und das Eröffnungs- und Finalspiel bereits ausverkauft sind zeigt den Stellenwert dieses Turniers. Natürlich wäre es ein Traum mit der deutschen Mannschaft im Finale in unserer Arena in Sinsheim zu stehen. Doch bis dahin ist es noch ein langer, schwerer Weg. Vom 28.6. bis 5.7. steht in Schladming das Trainingslager auf dem Programm. Danach wird U19-Nationaltrainer Guido Streichsbier den endgültigen 19 Spieler umfassenden EM-Kader benennen.

Fotos: Kraichgaufoto

 

PH-1, PH-3, PH-4, PH-5, PH-6, PH-7, PH-8, PH-10, und Philipp Ochs im März 2012 beimU15-Spiel der TSG gegen Eintracht Frankfurt

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