Zwei Jahre vor Ende der Vertragslaufzeit wird Roberto Firmino den Fußball-Bundesligisten TSG 1899 Hoffenheim verlassen. Der brasilianische Nationalspieler wechselt für die Bundesliga-Rekordablöse in Höhe von 41 Millionen Euro in die englische Premier League und wird dort künftig für den FC Liverpool spielen. „Dass wir Roberto irgendwann einmal nicht mehr halten können, war angesichts seiner Qualität und der Entwicklung, die er gerade in den vergangenen 24 Monaten genommen hat, abzusehen“, sagt Alexander Rosen. Der Direktor Profifußball sieht den Wechsel des 23 Jahre alten Offensivspielers „mit einem lachenden und einem weinenden Auge“. Die TSG sei auf solche Transfers angewiesen, um Einnahmen zu generieren und die Wirtschaftlichkeit des Klubs zu sichern. „Sportlich ist der Abgang natürlich ein herber Verlust“, sagt Rosen, der aber überzeugt davon ist, dass die TSG in der neuen Saison auch ohne Roberto wieder über einen spannenden Kader verfügt. Die Einnahmen aus dem Wechsel versetzten den Klub in die Lage, in den Kader zu investieren. Dies geschah mit „Bedacht und sehr gezielt – und das bereits in der Sommertransferperiode 2014 als Vorabinvestition“, betont Rosen.
Für Hopp eine Bestätigung des eingeschlagenen Weges
TSG-Gesellschafter Dietmar Hopp verweist darauf, dass es „gerade in Zeiten des Financial-Fair-Play für Klubs wie die TSG immer wichtiger wird, junge Talente zu entdecken und zu entwickeln, um sportlich wie wirtschaftlich auf einem hohen Niveau überleben zu können“. Der Transfer von Firmino sei die Bestätigung dieses in den vergangenen Jahren eingeschlagenen Weges, der noch intensiviert werden müsse. „Über diese Schiene müssen sich Klubs wie die TSG 1899 Hoffenheim finanzieren, um sich in der Bundesliga etablieren zu können“.
Die enorme Nachfrage nach Firmino, um dessen Dienste zahlreiche europäische Top-Klubs buhlten, sieht Hopp auch als Auszeichnung „für die Arbeit, die bei der TSG auf und außerhalb des Platzes geleistet wird“. Geduldig und behutsam sei der im Winter 2010 vom brasilianischen Zweitligisten Figueirense nach Hoffenheim gekommene Spieler aufgebaut worden. „Hier hat er sich nicht nur zu einem herausragenden Bundesligaspieler entwickelt, sondern hat es auch in die Nationalmannschaft geschafft“, sagt Hopp. Für die TSG 1899 Hoffenheim bedeuteten die Einnahmen aus diesem Wechsel auch einen weiteren Schritt auf dem Weg, sich wirtschaftlich selbst tragen zu können. Dass der Klub Firmino im vergangenen Jahr vom Bleiben überzeugen konnte, sei in diesem Zusammenhang für beide Seiten sinnvoll gewesen.
Für Firmino war es eine sehr emotionale, unvergessene Zeit
„Zwar freue ich mich natürlich auf die neue Herausforderung“, sagt Roberto Firmino, leicht falle ihm der Abschied aber nicht. „Ich habe der TSG und den Menschen der Region viel zu verdanken. Hier wurde ich zu dem, der ich heute bin.“ Es sei eine sehr emotionale Zeit im Kraichgau gewesen, betont Firmino. „Hier wurde mein Kind geboren, hier wurde ich zum Nationalspieler, hier habe ich viele Freunde gefunden und schon deshalb werde ich immer wieder gerne zurückkehren und meine Zeit in Hoffenheim nie vergessen.“
Eine außergewöhnlich erfolgreiche Bilanz
Roberto Firmino Barbosa de Oliveira absolvierte 140 Bundesligaspiele für die TSG 1899 Hoffenheim. Dabei erzielte er 38 Tore. In den vergangenen beiden Jahren glänzte er zudem als Vorbereiter und stand jeweils an der Spitze der so genannten „Scorer-Liste“. Bei seinen elf Einsätzen in DFB-Pokalspielen erzielte der laufstarke Offensivspieler neun Tore. Firmino trug bislang zehn Mal das Trikot der brasilianischen Nationalmannschaft – dabei erzielte er vier Treffer.
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