Gemeinsamer Gehaltsverzicht bei der TSG Hoffenheim

TSG setzt weiteres Zeichen der Solidarität

Nachdem gestern die 36 Profiklubs einstimmig beschlossen hatten den Spielbetreib im April weiter ruhen zu lassen, hat die TSG Hoffenheim heute mit Blick auf die anhaltende Ausbreitung des neuartigen Coronavirus und den damit verbundenen Auswirkungen auf die gesamte Gesellschaft beschlossen, gemeinsam auf die Gehälter zu verzichten. Der solidarische Gehaltsverzicht  bezieht sich auf die Geschäftsführung mit den Lizenzspielern, dem Trainerteam und den Direktoren des Kraichgauer Erstligisten. Zuvor hatte der Klub bereits einen Hilfsfonds aufgelegt, um Partner, deren Existenz unmittelbar mit dem Spielbetrieb der Fußball-Bundesliga zusammenhängt, aber auch wichtige Einrichtungen, Institutionen oder Sportklubs in der Rhein-Neckar-Region im Bedarfsfall zu unterstützen.

Die TSG-Geschäftsführer Dr. Peter Görlich und Frank Briel beim letzten Heimspiel am 29. Februar gegen den FC Bayern München. Links Stadionmoderator Mike Diehl.

"Bewegen uns in einer Ausnahmesituation"

Zuletzt hatte der Klub immer wieder betont, dass er sich über das Installieren dieses Hilfsfonds‘ hinaus über weitere Schritte intern austauscht, um in einer anspruchsvollen, außergewöhnlichen sowie herausfordernden Situation Zeichen zu setzen und seiner Verantwortung gerecht zu werden. „Wir haben uns dank der sportlichen Erfolge und einer weitsichtigen Planung in den vergangenen Jahren ein finanzielles Polster geschaffen, das die TSG Hoffenheim gerade in solchen Krisenzeiten in die Lage versetzt, nicht unter Druck handeln zu müssen“, erklärt der unter anderem für die Klubfinanzen zuständige Geschäftsführer Frank Briel. „Dennoch wollten wir uns auf diese Position nicht zurückziehen. Es ist uns wichtig zu zeigen, dass wir uns alle gemeinsam in einer noch nie dagewesenen Ausnahmesituation bewegen. Da heißt es füreinander einzustehen. Ein ,Weiter so‘ oder ,business as usual‘ darf und kann es da nicht geben“, führt Briel aus.

In Zeiten der Coronakrise demonstriert die TSG Hoffenheim gemeinsam Solidarität

"Wollen jetzt etwas zurückgeben"

„Gerade im Bewusstsein um die Kraft unserer Organisation ist es uns wichtig, Solidarität und Verantwortung zu beweisen“, ergänzt Geschäftsführer Dr. Peter Görlich. Deshalb hat die TSG Hoffenheim einen Gehaltsverzicht beschlossen. „Wir sind in den vergangenen Jahren auch aufgrund unserer sportlichen Erfolge im gesamten Klub in den Genuss einiger Privilegien gekommen. Nun ist es geboten, etwas zurückzugeben“, sagt Benjamin Hübner, Kapitän des Profi-Teams. In welcher Höhe der Anteil der freiwilligen finanziellen Einbußen liegt, wurde nicht bekannt. Er soll sich jedoch nach der Dauer der Bundesliga-Zwangspause richten. Die Einkommenseinschnitte werden daher um so größer werden, je länger der Bundesliga-Fußball ruht.

"Sind in der Lage auch anderen zu helfen "

„Wir sind stark aufgestellt, dafür haben wir alle in den vergangenen Jahren mit Inspiration, Identifikation, Kreativität und Fleiß die Voraussetzungen geschaffen. Deshalb sind wir nun auch in der Lage, nicht nur uns selbst zu helfen, sondern auch anderen“, verweist Gesellschafter Dietmar Hopp auf den TSG-Hilfsfonds, in den nun auch Teile des Gehaltsverzichts fließen werden und der dadurch noch einmal erheblich aufgestockt werden kann. Der Topf ist durch die Einlagen von TSG-Mehrheitsgesellschafter Dietmar Hopp, weiterer Sponsoren, der TSG-Spieler sowie den Spenden von Partnern und Fans schon gut gefüllt und wurde bereits zu einer Plattform für all die, die sich solidarisieren möchten, „Wir sind aktuell dabei, einen Verein namens ,TSG hilft‘ zu installieren. Dadurch wollen wir eine effektive und den behördlichen Vorgaben gerecht werdende Auszahlung der Fördermittel gewährleisten“, erklärt Frank Briel.

Fotos: Kraichgaufoto

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