„Haben uns die Butter vom Brot nehmen lassen“

Stimmen zum Spiel

Die TSG Hoffenheim kassierte im zweiten Auswärtsspiel der Rückrunde die zweite Niederlage. Eine Niederlage, die durchaus vermeidbar war. In einer überlegenen ersten Hälfte versäumten es die Kraichgauer die Partie vorzeitig für sich zu entscheiden. Wolfsburg belohnte sich durch eine deutliche Leistungssteigerung mit großem Willen zum ersten Sieg im Jahr 2017. Hier die Stimmen der Beteiligten nach Spielende:
Julian Nagelsmann (Trainer TSG Hoffenheim): „Wir haben es in der ersten Halbzeit ordentlich gemacht, hatten eine gute Kontrolle. Die Führung nach einem schönen Angriff war verdient. Nach der Halbzeit müssen wir schnell das zweite und dritte Tor machen. Nach der 60. Minute haben wir kaum noch Zweikämpfe angenommen und diese dann auch noch verloren. Wir haben viel mit dem Schiedsrichter gehadert, sorglos gespielt und unsere Struktur verloren. Wir haben viel mit der Hacke gespielt und wollten kicken. Wolfsburg wollte kämpfen. Sie haben nicht zwingend verdient gewonnen. Wir haben nach der Pause zu wenig gemacht. Deshalb bin ich stinkig. Wir waren heute nicht schlechter als der Gegner, aber auch nicht intelligenter. Letztendlich haben wir uns die Butter vom Brot nehmen lassen.“

TSG-Trainer Julian Nagelsmann und Torschütze Steven Zuber

"Wenn wir die Standards besser verteidigen, holen wir drei Punkte"

Valerien Ismael (Trainer VfL Wolfsburg): „Ich freue mich unheimlich über den Sieg. Wir kamen sehr schwer ins Spiel. Da war im vorderen Drittel der erste Kontakt nicht gut. Mit dem 0:1 zur Pause waren wir gut bedient. Nach der Pause haben wir ein ganz anderes Gesicht gezeigt. Wir waren füreinander da und haben mutig nach vorne gespielt. Deshalb ist der Sieg aus meiner Sicht verdient. Das waren drei ganz wichtige Punkte für uns.“

Kerem Demirbay (Hoffenheims Spielgestalter): „Wir müssen den Ball vor beiden Toren besser klären. Heute sind uns zwei Patzer passiert. Beim ersten Tor ist es ein Sonntagschuss, beim zweiten steht Didavi richtig. Wolfsburg war nach der Pause besser. Wir haben die erste Halbzeit dominiert und zurecht geführt. Wenn wir die Standards besser verteidigen, holen wir heute drei Punkte. Ich hatte nach der Pause noch die Chance, ein Tor zu machen. Benaglio hält gut, aber den muss ich machen, den darf er aus der Distanz nicht halten. So in der Art dürfen wir das Spiel nicht aus der Hand geben. Wir analysieren das und fokussieren uns dann ganz schnell auf Darmstadt.“

Kerem Demirbay (li.) ärgerte sich, dass er eine gute Torchance ungenutzt ließ

"Werde das Spiel ein paar Tage im Kopf haben"

Steven Zuber (Torschütze zur TSG-Führung): „Die erste Halbzeit war sehr gut. Wir waren griffig und haben den Plan gut umgesetzt. Da gab es aber auch schon ein paar schwächere Minuten. So ging es dann nach der Pause weiter. Wolfsburg kam sehr gut zurück. Das Tor war schön, aber letztlich bringt das nichts. Wir müssen das Spiel verarbeiten und werden uns dann ab Mitte der Woche Darmstadt widmen.“

Sebastian Rudy (TSG-Mittelfeldspieler): „Wir haben es selbst in der zweiten Halbzeit verbockt. Da waren zuviele schlampige Pässe nach vorne dabei. Wir hatten zwei, drei weitere Großchancen. Wolfsburg hat alles reingeworfen und wir haben ein bisschen nachgelassen. Deshalb verlieren wir das Spiel. Ich werde das Spiel ein paar Tage im Kopf haben.“

"Klar ansprechen, dass das heute nicht gut war"

Oliver Baumann (1899-Keeper): „Wir haben in der zweiten Halbzeit viele zweite Bälle und viele Zweikämpfe verloren. So macht Wolfsburg zwei Tore. Wir dürfen das Spiel heute nicht verlieren. Wir waren nicht abgeklärt genug. Über 90 Minuten war das zu wenig, deshalb haben wir verloren. Auch nach der Pause gab es für uns Chancen. Das Problem lag heute hinten - wir haben die Bälle nicht klar geklärt. Wir müssen klar ansprechen, dass das heute nicht gut war, aber wir dürfen uns nicht verrückt machen.“

Fotos: Kraichgaufoto

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