Hoffenheim feiert 4:2-Heimerfolg über Mainz als Befreiungsschlag

FSV rutscht immer tiefer und verscherzt es sich mit seinen Fans

Beim Duell der beiden in 2018 alles andere als erfolgreich gestarteten Teams aus Hoffenheim und Mainz gewannen die Gastgeber in Sinsheim vor 24.105 Zuschauern am Faschingssamstag verdient mit 4:2. Nach einer ausgeglichenen und weniger unterhaltsamen ersten Hälfte stand es nach Toren von Adam Szalai (27.) und Emil Berggreen (28.) 1:1 Unentschieden. In einer torreichen und starken Hoffenheimer zweiten Hälfte trafen für die TSG Andrej Kramaric (67und 88.) sowie Szalai (74.), für den FSV erneut Berggreen (80.). Während die TSG sich mit dem ersten Dreier in der Rückrunde auf den achten Tabellenplatz vorschob, steht der FSV auf dem enttäuschenden Relegationsplatz 16.

Nico Schulz wird im letzten Moment von einem Mainzer Gegenspieler gebremst

Szalai entwickelt sich zum Mainzer Tore-Schreck

Es begann stimmungsvoll in der winterlichen Wirsol Rhein-Neckar-Arena. Während in der Südkurve die Hoffenheimer "Rookiez" mit einer gelungenen blau-weißen Choreo überraschten, ging es im Gästeblock unter den 1.000 faschingsverkleideten Rheinhessen sehr karnevalistisch zu (siehe Fotos). Die TSG begann druckvoll. Nach einem Pfostenschuss von Kramaric gleich zu Beginn (3.), brachte der ungarische Nationalstürmer Szalai die Gastgeber, nach einer gelungenen Ballstafette über Nadiem Amiri und Serge Gnabry von halbrechts aus elf Metern in Führung (27.). Für Szalai, der von 2010 bis 2013 beim FSV unter Vertrag stand, war es bereits der dritte Treffer in den beiden Saisonduellen mit dem FSV. Doch die Freude währte nicht lange, denn nur 99 Sekunden später glich Berggreen per Kopf zum 1:1-Ausgleich aus. Vorausgegangen war nach einem Brosinskis Freistoß eine missglückte Faustabwehr von Torhüter Oliver Baumann (28.). Kurz vor der Pause scheiterte zunächst Gnabry aus spitzem Winkel an Zentner und in der Folgeaktion Szalai per Kopf an der Querlatte (43.).

Kevin Akpoguma (li.) bereitet den 2:1-Führungstreffer von Andrej Kramaric vor

Szalai und Kramaric mit Doppelpack

In der zweiten Hälfte ging es deutlich turbulenter zu. Zunächst verweigerte Schiri Benjamin Cortus den Gastgebern einen Strafstoß, nachdem der Ball zunächst Abdou Diallo und dann Danny Latza an die Hand sprang (51.). Hoffenheim drückte weiter auf die Führung, drängte den Gegner weit in dessen Hälfte und belohnte sich schließlich. Nach einem Gnabry Freistoß drückte Kramaric den Ball aus dem Gewühl heraus aus kurzer Distanz im zweiten Versuch zur 2:1-Führung über die Linie (67.). Dem nicht genug, erhöhte Szalai mit einem Flachschuss von rechts ins lange Eck auf 3:1 (74.).
Mit einer ihrer wenigen Chancen verkürzten die 05er auf 2:3, mit mächtiger Mithilfe von Gnabry, der unbedrängt den Ball aus fünf Metern an den eigenen Pfosten lenkt, und im Nachschuss Berggreen mit seinem zweiten Treffer aus einem halben Meter Entfernung vollendete (80.). Die Kraichgauer blieben jedoch weiter dominant und stellten mit einem 30-Meter-Frteistoßtor von Kramaric den Zwei-Tore-Vorsprung wieder her (88.).

Mainzer werden von den eigenen Fans als "Feiglinge" bezichtigt

Dank des Doppelpacks der beiden zuletzt kritisierten Szalai und Kramaric feiert Hoffenheim den längst erhofften Befreiungsschlag gegen die stark abstiegsgefährdeten Mainzer, bei denen nach der zweiten Pleite in drei Tagen, nach dem enttäuschenden 0:3-Pokal-Aus in Frankfurt, am Faschingswochenden bereits Kaderstimmung herrscht. Dass es aus dem Gästeblock nach dem Schlusspfiff lautstarke Pfiff gegen die eigene Mannschaft gab, die sich nicht von ihren Anhängern auf dem Spielfeld verabschiedeten und direkt in die Kabine trabten, rundete das Ganze noch ab. Den FSV-Profis scheinen die Schmähgesänge der eigenen Fans kurz vor dem Abpfiff, "Oh wie ist das schön, so was hat man lange nicht gesehen, so schön...!" deutlich missfallen zu haben. Bis eine dreiviertel Stunde nach Spielende blieb ein Großteil der Gästefans noch im Block und beschimpften die eigenen Spieler während des Auslaufens der Ersatzspieler als „Feiglinge“. Zur aktuellen Krisensituation bei den Rot-Weißen kommt dies, neben dem rein Sportlichen, erschwerend hinzu.

Statistik:

TSG Hoffenheim: Baumann – Akpoguma, Vogt, B. Hübner – Gnabry (84. Bicakcic), Geiger, Grillitsch, N. Schulz (68. Kaderabek) – Amiri (64. Uth) – Szalai, Kramaric
FSV Mainz 05: Zentner – Balogun, Hack (73. Quaison), Diallo – Brosinski, Donati – de Jong (78. de Blasis) – Gbamin, Latza (56. Serdar) – Berggreen, Muto
Tore: 1:0 Szalai (27.), 1:1 Berggreen (28.), 2:1 Kramaric (67.), 3:1 Szalai (74.), 3:2 Berggreen (80.), 4:2 Kramaric (88.)
Zuschauer: 24.105
Schiedsrichter: Benjamin Cortus (Röthenbach (Pegnitz)

Richtungsweisendes Auswärtsspiel im Revier

Am nächsten 23. Spieltag gastiert Hoffenheim in der Samstagabendpartie (18.30 Uhr) beim FC Schalke 04. Mit einem Auswärtserfolg könnte das Team von Trainer Julian Nagelsmann punktmäßig mit den Königsblauen gleichziehen und den Abstand zu den internationalen Rängen deutlich verkürzen. Dem Gastspiel in der Schalke-Arena kommt daher ein ganz gewichtige Bedeutung zu.

Fotos: Kraichgaufoto und BWA

Fan-Choreo der Rookiez in der Südkurve, Karnevalistischer Gästeblock, Nadien Amiri in Aktion, Kevin Akpoguma steigt am höchsten, Dennis Geiger verfehlt knapp das FSV-Tor, Adam Szalai feiert seinen zweiten Treffer, Pavel kaderabek (re.) hat hier das Nachsehen, TSG-Trainer Julian Nagelsmann gibt Anweisungen, TSG-Trainer Julian Nagelsmann kann es nicht fassen, Die Reaktion des Hoffe-Coach nach eienr Abseitsentscheidung, und Trifft Adam Szalai (li.) erneut gegen seinen ehemaligen Verein?

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