Hoffenheims U19 strebt die Titelverteidigung an

Nach einer beeindruckenden Saison mit der vorzeitigen Süddeutschen Meisterschaft und letztlich 13 Punkten Vorsprung auf den Tabellenzweiten Karlsruher SC trifft die U19 der TSG Hoffenheim im Halbfinale um die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft auf RB Leipzig. Mit ihrem 3:2 (1:2)-Erfolg im Hinspiel in Leibzig am Himmelfahrtstag hat der Titelverteidiger ein starkes Ausrufezeichen in Richtung Finalteilnahme gesetzt. „Ein schweres Stück Arbeit“, atmete TSG-Coach Julian Nagelsmann nach der Partie tief durch.
Die Hausherren erwischten den besseren Start. Nach vier Minuten zappelte die Kugel schon im Hoffenheimer Tor, als Kapitän Fridolin Wagner eine Kopfballverlängerung nach einem Eckball am langen Pfosten über die Linie drückte – 0:1. Die Hoffenheimer schüttelten sich kurz und kamen schnell zum Ausgleich, als Philipp Ochs seinen Sturmpartner Joshua Mees bediente und der Leipzigs Schlussmann Alexander Schlager aus zehn Metern tunnelte (16.). Der Nordost-Meister schlug eiskalt zurück. Einen Freistoß köpfte John-Patrick Strauß von der Strafraumgrenze in Richtung TSG-Tor und überraschte Keeper Dominik Draband mit einer Bogenlampe zur erneuten Führung (20.).
Der Start der zweiten Halbzeit gehörte klar den Hausherren. Doch mit dem ersten Angriff nach einer knappen Stunde kam die Nagelsmann-Elf zum Ausgleich. Der Trainer hatte gerade mit Johannes Kölmel eine frische Offensivkraft eingewechselt, und die schlug nach starker Vorarbeit von Mees, der mehrere Leipziger abschüttelte, zum 2:2 zu. Etwas überraschend zu diesem Zeitpunkt, aber nicht unverdient.
Und jetzt waren die Hoffenheimer da. Öztürk unterband mit einem Pressschlag die Spieleröffnung der müder werdenden Leipziger, der Ball landete bei Kölmel, der auf Bühler durchsteckte – 3:2! Der Rechtsverteidiger zimmerte die Kugel unter die Latte und versetzte den „Roten Bullen“ den K.o.-Schlag. In der Schlussphase hätten die Hoffenheimer noch den einen oder anderen Konter setzen können, es blieb aber beim 3:2.
„Die erste Halbzeit war nicht gut“, so Nagelsmann nach der Partie. „Die Jungs haben lange gebraucht, um sich an den Gegner und die Kulisse zu gewöhnen. Im zweiten Abschnitt ist uns das dann besser gelungen.“ Jetzt gilt es, drei Tage durchzuschnaufen. Am Montag, 20:15 Uhr, steigt im Dietmar-Hopp-Stadion das Rückspiel. Spannung ist garantiert, denn die Auswärtstorregel gilt nicht und Leipzig hat das Potenzial, noch einmal in dieses Duell zurückzukommen.
TSG-Trainer Julian Nagelsmann wirkt zuversichtlich: „Es ist sicher von Vorteil, dass wir diese ungewohnte Drucksituation im vergangenen Jahr schon mal erlebt zu haben.“ Generell sieht der 27-jährige U19-Coach die größere Aufmerksamkeit, die volleren Zuschauerränge und das gestiegene mediale Interesse eher als Ansporn und weniger als hemmenden Druck für die A-Jugendlichen. Mit Nicolai Rapp, Joshua Mees, Philipp Ochs, Benedikt Gimber, Nicolás Sessa und Erdal Öztürk standen bereits sechs aktuelle Spieler im letztjährigen Meisterkader. Seit Einführung der A-Jugend-Bundesliga konnte noch kein Verein den Deutschen Meistertitel verteidigen. Hoffenheim möchte dies nun ändern. Möglicher Finalgegner am Pfingstmontag wäre der Sieger der zweiten  Halbfinalpartie Schalke 04 gegen Karlsruher SC. Im ersten Spiel siegten die Knappen mit 2:1 beim KSC. 

Statistsiche Angaben zum Halbfinal-Hinspiel in Leipzig:

RB Leipzig – TSG 1899 Hoffenheim 2:3 (2:1)
Leipzig: Schlager – Klostermann, Reddemann, Strauß, Osmani (78. Demirovic), Wagner, Mauer, Sucsuz, Endres (65. Dzalto), Barylla, Vogel (46. Mäder).
Hoffenheim: Draband – Bühler, Rossipal, Kapp, Hoffmann, Rapp (58. Kölmel), Waack (90. Teufel), Sessa (73. Beck), Mees (85. Morina), Öztürk, Ochs.
Tore: 1:0 Wagner (4.), 1:1 Mees (16.), 2:1 Strauß (20.), 2:2 Kölmel (59.), 2:3 Bühler (69.).
Zuschauer: 4.317. Schiedsrichter: Lasse Koslowski. Karten: Gelb für Endres / Rapp.

Fotos: Kraichgaufoto

Optimistisch und konzentriert in Richtung Titelverteidigung und Johannes Kölmel erzilete in Leipzig den 2:2 Ausgleich

Artikel teilen

WERBUNG