Kann die TSG ausgerechnet gegen den BVB ihren Negativlauf beenden?

Zuletzt gab es für „Hoffe“ gegen Dortmund nichts zu holen

Auf ein Neues! So oder so ähnlich könnte man es umschreiben, wenn die TSG Hoffenheim in der Sonntagabendpartie (17:30 Uhr) des 23. Bundesliga-Spieltages in Dortmund einen weiteren Versuch unternimmt, um im achten Spiel in Folge endlich wieder mal ein Erfolgserlebnis zu feiern. Dass dieses Unterfangen im Dortmunder Hexenkessel vor über 80.000 Fans kein einfaches Unterfangen wird, verdeutlicht allein schon die Statistik, die nur zwei Hoffenheimer Auswärtssiege in den bisherigen 18 Gastspielen im Signal-Iduna-Park aufweist.

Andrej Kramaric (re.) – hier im Zweikampf mit Julian Ryerson – traf 2020 gleich vier Mal in Dortmund ins Schwarze

Zwei denkwürdige Siege

Doch diese beiden Erfolge hatten es in sich: Am 18. Mai 2013 rettete sich die TSG durch zwei Salihovic-Tore beim 2:1-Überraschungscoup in die Relegationsspiele gegen Kaiserslautern, was den späteren Klassenerhalt zur Folge hatte und am 27. Juni 2020 schoss TSG-Rekordtorschütze Andrej Kramaric den BVB mit vier Treffern im Alleingang ab. Dieser letzte Sieg in Westfalen war bereits in der 50. Minute mit dem 4:0-Endstand besiegelt. Ansonsten ging es ergebnistechnisch häufig knapp – meistens mit einem Tor Unterschied- zu Gunsten der Gastgeber aus.

Schlechter Lauf

Die aktuelle Form der Kraichgauer mit nur zwei Punkten aus den letzten sechs Ligaspielen macht jedoch wenig Hoffnung auf ein mögliches drittes Erfolgserlebnis im altehrwürdigen Westfalenstadion. Vielmehr haben sich die Blau-Weißen zuletzt zu Dortmunds Lieblingsgegner entwickelt, da in den letzten sechs Duellen stets die Westfalen als Sieger vom Platz gingen.

Ihlas Bebou (li.) schiebt in dieser Szene Dortmunds Ramy Bensebaïni zur Seite

Selbstbewusste Westfalen

Während man bei der TSG inzwischen laut Trainer Pellegrino Matarazzo von einer „Effizienz-Krise“ spricht, tritt die Borussia nach acht ungeschlagenen Bundesligaspielen in Folge (vier Siege, vier Remis) mit deutlich größerem Selbstvertrauen auf. Am vergangenen Dienstag verschaffte sich der BVB mit einem 1:1-Remis im Champions League-Achtelfinale-Hinspiel beim PSV Eindhoven eine gute Ausgangsposition fürs Rückspiel und dem damit verbundenen Weiterkommen in der Königsklasse.

Dortmunder Torjubel gab es zuletzt bei sechs Siegen in sechs Spielen gegen die TSG Hoffenheim häufig

Vielleicht kommt es uns entgegen, dass wir nicht der Favorit sind

Pellegrino Matarazzo zur Ausgangslage

Für TSG-Cheftrainer Matarazzo kommt es ganz gelegen, dass im Gegensatz zu den letzten Gegnern, die tabellarisch alle in der zweiten Tabellenhälfte beheimatet waren, dieses Mal die Favoritenrolle beim Gegner liegt: „Vielleicht kommt es uns entgegen, dass wir nicht der Favorit sind. Wir haben zuletzt einen Ansatz gewählt, um den Frust der vergangenen Wochen als Energie zu nutzen. Wir wollen die Spieler befreien und ihnen eine Offenheit für die Partie mitgeben, ohne nachzulassen.“  

Baumann vor seinem 450. Bundesligaspiel

Im Sonntagspiel stehen auf beiden Seiten zwei Akteure besonders im Blickpunkt: Bei den Nordbadenern steht Torhüter Oliver Baumann vor seinem 450. Bundesligaspiel und bei den Gastgebern kann Nationalmittelstürmer Niclas Füllkrug mit sechs Toren in sechs Partien als Top-Torschütze im Jahr 2024 aufwarten.

Torhüter Baumann verhinderte mit einigen Paraden einen möglichen Rückstand
TSG-Kapitän Oliver Baumann zählt zu den wenigen Hoffenheimern, die im bisherigen Saisonverlauf mit konstant guten Leistungen überzeugten konnten

Drittes Aufeinandertreffen in dieser Saison

Im bisherigen Saisonverlauf treffen beide zum dritten Mal aufeinander: Im Hinrunden-Duell setzten sich die Schwarz-Gelben in Sinsheim mit 3:1 durch und in der 2. Runde des DFB-Pokals zog das Team von Trainer Edin Terzic nach einem umkämpften 1:0-Sieg in die nächste Runde ein.

Aller guten Dinge sind drei!“

Matarazzo zum dritten Aufeinandertreffen in dieser Saison

Für TSG-Coach Matarazzo wäre jetzt sein Team an der Reihe: „Dortmund hat eine hohe individuelle Qualität. Sie sind eine Mannschaft mit extremer Offensivpower, viel Speed und einem Stoßstürmer vorne. In beiden bisherigen Spielen gegen sie haben wir gut ausgesehen und wollen nun etwas Zählbares holen. Aller guten Dinge sind drei!“

Marius Bülter (re.) im Kopfballduell mit Dortmunds Julian Ryerson

Einige Personalsorgen

Die Nordbadener müssen in den nächsten vier bis sechs Wochen auf Grischa Prömel verzichten. Der Mittelfeldspieler zog sich bei der 0:1-Heimniederlage gegen Union Berlin eine Verletzung des Innenbandes im rechten Knie zu. Zudem fehlen die Langzeitverletzten Mergim Berisha und Marco John sowie der erkrankte Bambasé Conté. Stanley Nsoki ist gelb-gesperrt. Ob Marius Bülter, Tom Bischof, Kevin Akpoguma und Robert Skov einsatzfähig sind, entscheidet sich kurzfristig.

Fotos: Kraichgaufoto

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